Wuppertal: Schnitte in Leinwände - Lucio Fontanas Ausstellung im Von der Heydt-Museum (Traducción: Wuppertal: Cuts in canvas - Lucio Fontana's exhibi

Wuppertal: Schnitte in Leinwände - Lucio Fontanas Ausstellung im Von der Heydt-Museum

Im Von der Heydt-Museum in Wuppertal eröffnet am 15. Oktober 2022 die lang erwartete Ausstellung des italienischen Künstlers Lucio Fontana. Unter dem Titel Schnitte in Leinwände präsentiert das Museum eine umfassende Retrospektive des Schaffens von Fontana, einem der wichtigsten Vertreter der modernen Kunst des 20. Jahrhunderts. Die Ausstellung zeigt über 100 Werke, darunter Gemälde, Skulpturen und Installationen, die den Besuchern einen tiefen Einblick in Fontanas Werk und seine innovative Herangehensweise an die Kunst geben werden.

Leinwände in Scherben: Lucio Fontanas Revolution im Von der Heydt-Museum

Der argentinisch-italienische Künstler Lucio Fontana (1899-1968) war bekannt für seine eingeschnittene Leinwände. Doch Fontana konnte viel mehr. Das Von der Heydt-Museum in Wuppertal zeigt in der Ausstellung Lucio Fontana: Erwartung von Samstag bis zum 12. Januar 2025 rund 100 Werke von Keramiken bis zur Rauminstallation.

Schlitzungen und Konzepte: Lucio Fontana: Erwartung in Wuppertal

In Deutschland hat es nach Angaben des Museums seit fast 30 Jahren keine größere museale Ausstellung zu Fontana mehr gegeben. Die Arbeiten stammen aus der Fondazione Lucio Fontana (Mailand) sowie öffentlichen und privaten Sammlungen. Fontana revolutionierte den Kunstbegriff und öffnete die Leinwand symbolisch für den Raum mit seinem Werk Erwartung (Attesa).

Fontana durchlöcherte 1949 erstmals Papierbögen und Leinwände mit einem Stecheisen. Die Ausstellung zeigt die vielseitige Arbeit Fontanas seit den 1930er Jahren bis zu seinem Tod 1968. Auch eine in pinkfarbenes Neonlicht getauchte Rauminstallation von Fontana wurde rekonstruiert.

Fontanas Beziehung zum faschistischen Regime Italiens wird in der Ausstellung nicht verschwiegen. So profitierte Fontana nach Angaben des Museums von staatlichen Programmen und realisierte Werke für die faschistische Partei und die Regierung. 1937 beteiligte er sich an einem Wettbewerb für eine Mussolini-Büste.

Fontana war auch mit den ZERO-Künstlern verbunden und unterstützte die jungen Künstler durch kleinere Ankäufe. 1959 besuchte Heinz Mack den Künstler in dessen Mailänder Atelier. Seine erste große Museumsausstellung in Deutschland hatte Fontana 1962 im Museum Schloss Morsbroich in Leverkusen.

Freundschaftlich verbunden war ihm außerdem der Düsseldorfer Fotograf Lothar Wolleh, der Porträts von ihm schuf. Jüngere Künstler wie Piero Manzoni oder Yves Klein nahmen Fontanas Ideen und Zukunftsvisionen auf. Die Ausstellung Lucio Fontana: Erwartung im Von der Heydt-Museum in Wuppertal ist bis zum 12. Januar 2025 zu sehen.