Krefeld feiert den Tag der Deutschen Einheit mit spannenden südeuropäischen Klängen: Ein Konzert zum Fest
Am 3. Oktober feiert Deutschland den Tag der Deutschen Einheit, ein wichtiger Feiertag, der die Wiedervereinigung Deutschlands im Jahr 1990 würdigt. In Krefeld wird dieser besondere Tag mit einem besonderen Konzert gefeiert. Die Stadt lädt ein zu einem Konzert zum Fest, bei dem die Besucher von spannenden südeuropäischen Klängen verwöhnt werden. Die Musik ist ein wichtiger Bestandteil der Kultur und Identität Europas, und es ist ein großartiger Weg, die Vielfalt und Einheit Europas zu feiern. Die Besucher können sich auf einen Abend mit tollen Musik darbietungen und einer stilvollen Feier des Tages der Deutschen Einheit freuen.
Krefeld feiert den Tag der Deutschen Einheit mit spanischen Klängen: Ein Konzert zum Fest
Am Tag der Deutschen Einheit verbreitete sich spanisches Flair im sehr gut besuchten Seidenweberhaus, als die Niederrheinischen Sinfoniker in großer Besetzung und von ihrem GMD Mihkel Kütson mit viel Temperament geleitet, Emmanuel Chabriers (1841-1894) bekanntestes Werk „Espana“ anstimmten.
Der Komponist hat in diesem Stück mit Einfühlsamkeit und ebenso viel Sinn für spanische Folklore seine Eindrücke einer ausgedehnten Spanienreise in eine funkelnde Tonsprache gegossen.
Krefelder Philharmonie begeistert auf dem Tag der Deutschen Einheit mit südspanischem Rhythmus
Nach diesem heiteren Auftakt wurde es still im Konzertsaal. Krefelds Oberbürgermeister Frank Meyer beteuerte in seiner bedenkenswerten Rede, dass es zwar angesichts von fast 35 Jahren deutscher Einheit durchaus Grund zum Feiern gebe. Doch die Freude sei durch den „durch nichts zu legitimierenden Angriffskrieg Putins in der Ukraine“ und durch die beängstigenden und immer bedrohlicheren kriegerischen Auseinandersetzungen im Nahen Osten, die auch direkte Auswirkungen auf unser Land haben, mehr als eingetrübt“, sagte er.
Meyer beschwor seine Hörergemeinde, für Freiheit einzustehen und – auch angesichts des Rechtsrucks in mehreren europäischen Ländern, durchaus auch in Deutschland – den teils extremistisch unterwanderten Rechten entgegenzutreten und ihnen nicht noch mehr Aktionsraum zu lassen. „Die ehemalige DDR mit einer leider großen AfD-Anhängerschaft hat zwei Diktaturen durchleben müssen, und auch Spanien konnte sich erst 1975 vom Franco-Regime befreien – das macht etwas mit den Menschen“ – gab der Oberbürgermeister zu bedenken.
Nach der mehrfach von Beifall unterbrochenen Rede wurde es wieder spanisch auf dem Konzertpodium. Joaquin Turina (1882-1949), ein Weggefährte des in Deutschland weitaus bekannteren Komponisten Manuel de Falla, schrieb in Paris, wo er sich bessere Chancen für seine kompositorische Arbeit erhoffte als in seinem Heimatland, ein dreisätziges Opus, benannt „Das Schloss von Almodóvar“. Damit wollte er seinem Heimweh Ausdruck verleihen.
Außer einem groß dimensionierten Orchester ist ein Klavier als Soloinstrument vorgesehen – doch Kütson und die Niederrheiner übertrugen den Solopart ihrer Soloharfenistin Stella Farina. Die dadurch sich ergebenden reizvollen Klangeffekte wusste die Italienerin mit spanischem Feuer und feingliedrig-brillanter Technik zu einem exquisiten Hörgenuss für die Konzertbesucher zu machen.
Stellenweise wurde sie allerdings von der Orchesterübermacht ein wenig in den Hintergrund gerückt. Großer Jubel galt der Solistin, der Frank Meyer mit einem prächtigen Blumenstrauß dankte.
Im zweiten Konzertteil ging es zwar nach Tschechien – doch auch die 6. Sinfonie D-Dur op.60 von Antonin Dvorák passte durchaus in das südländisch anmutende Klangspektrum. Kütson und sein Orchester musizierten – ungeachtet aller notwendigen und stets vorhandenen Präzision – mit überbordender klanglicher Intensität und mitreißender Spiellaune.
Streicher und Holzbläser warfen sich in feiner Abstimmung die thematischen Bälle zu, der dritte Satz – ein bewegtes Scherzo mit rhythmischen Tücken – gelang in vorbildlicher Präzision. Im Schlusssatz durfte das Blech seine ganze Klangpracht zeigen.
Das Publikum applaudierte allen Mitwirkenden ausgiebig und erhob sich dann zum feierlichen Schluss – der dritten Strophe des Deutschlandliedes.
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