Bundesliga: Holstein Kiel widersteht Bayer Leverkusen mit einem Punkt

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Bundesliga: Holstein Kiel widersteht Bayer Leverkusen mit einem Punkt

In einem packenden Spiel der Bundesliga ist der Holstein Kiel gelungen, was viele für unmöglich gehalten haben: Die Mannschaft aus Schleswig-Holstein hat dem favorisierten Bayer Leverkusen einen Punkt abgetrotzt. Im ausverkauften Holstein-Stadion haben die Kieler vor 15.000 Zuschauern ein 1:1-Unentschieden erreicht und damit einen wichtigen Punkt in der Abstiegsrunde geholt. Trotz der Favoritenrolle des Gegners konnten die Kieler eine starke Leistung zeigen und die Leverkusener immer wieder in Verlegenheit bringen. Für die Gäste war es hingegen ein weiterer Ausrutscher in dieser Saison.

Bundesliga: Holstein Kiel hält Bayer Leverkusen auf Distanz

Vor dem Anpfiff war Marcel Rapp guter Dinge. „Wir sind aufgestiegen, damit wir solche Spiele bekommen und haben alle Bock, uns mit den Besten zu messen“, frohlockte der Trainer von Holstein Kiel mit Blick auf das anstehende Gastspiel bei Bayer Leverkusen.

Was er dann sah, war eine desaströse Anfangsphase seiner Mannschaft, die sich allerdings irgendwie zurück in die bereits verloren geglaubte Partie kämpfte. Am Ende stand ein 2:2 (2:0), mit dem der Liganeuling freilich deutlich besser leben kann, als der Doublesieger.

Alonso verzichtet auf Rotation

Alonso verzichtet auf Rotation

Bayers Trainer Xabi Alonso verzichtete darauf, das ganz große Rotationsrad zu drehen und veränderte seine Startelf im Vergleich zum 1:0 gegen die AC Mailand unter der Woche auf drei Positionen. Jonas Hofmann war nach zuletzt sechs Partien ohne Einsatzminute von Anfang an dabei, ebenso wie Exequiel Palacios und Robert Andrich. Dafür wieder auf der Bank: Amine Adli, Aleix Garcia sowie Piero Hincapie.

Leverkusen übernahm das Kommando

Leverkusen übernahm das Kommando

Alonso sah eine Startphase seiner Mannschaft, die keine Fragen offen ließ. Leverkusen übernahm sofort das Kommando und nach nicht ganz vier Minuten die Führung. Über Florian Wirtz und dank einer gedankenschnellen Weiterleitung von Palacios landete der Ball bei Victor Boniface, der nicht lange fackelte und aus spitzem Winkel Kiels Schlussmann Timon Weiner überwand.

Der Torschütze legte kurz danach noch einen wuchtigen, aber parierten Schuss nach (7.), der Versuch von Wirtz war ebenfalls kein Problem für den Keeper der Gäste – im Gegensatz zur Szene im direkten Anschluss. Weiner ließ sich mit Ball am Fuß zu viel Zeit, wurde von Wirtz zu einem Fehler gezwungen, spielte zu Palacios in die Füße, der sofort auf Hofmann durchsteckte.

Kiel kämpft zurück

Kiel kämpft zurück

Was war mit dem Aufsteiger los? Kiel hatte zwar eine defensive Grundformation mit Fünferkette, füllte diese aber nicht mit Leben. Die „Störche“ agierten viel zu passiv, wirkten gehemmt und schienen eine gehörige Portion Respekt vor dem Doublesieger mit nach Leverkusen gebracht zu haben.

Nicht umsonst schnappte sich Kapitän Lewis Holtby nach dem zweiten Gegentor seine Mitspieler, um eine Ansage zu machen. Seine Botschaft war auch ohne direkte Teilnahme an der Runde klar: So konnte es auf keinen Fall weitergehen.

Ging es auch nicht. Denn aus unerfindlichen Gründen schaltete die Werkself verfrüht in den Verwaltungsmodus und ließ die Partie eher plätschern als laufen.

Das Comeback der Kieler

Das Comeback der Kieler

Alejandro Grimaldos tückisch aufsetzender Distanzschuss war bei Weiner gut aufgehoben (20.), kurz danach sendeten die Gäste ein erstes Lebenszeichen, der Schuss von Holtby flog allerdings deutlich über den Kasten von Leverkusens Kapitän Lukas Hradecky (22.).

Das vermeintliche 3:0 von Boniface wurde zwar kurz im Stadion gefeiert, dann aber per VAR annulliert, da der Nigerianer um Haaresbreite im Abseits stand (26.).

So blieb der krasse Außenseiter irgendwie im Spiel, fasste zunehmend Mut und ging nun entschlossener in die Zweikämpfe. Weiterhin war die Werkself dominant, doch sie fand nicht den richtigen Hebel, um aus dem eher gemütlichen Spätsommerfußballmodus zu kommen.

Der Anschlusstreffer

Geradezu bildhaft dafür war der Anschlusstreffer kurz vor der Pause. Das Schlusslicht kam zu einer Ecke, die brachte Holtby auf den in den Strafraum vorstoßenden Max Geschwind – und schon stand es nur noch 2:1 aus Sicht der Leverkusener, die anlässlich des 120. Jubiläums des TSV Bayer 04 Leverkusen in einem schwarz-roten Retro-Trikot spielten.

Damit war auch das Ergebnis erreicht, das es beim letzten Aufeinandertreffen beider Mannschaften in einem Ligaspiel gab, damals noch in der 2. Liga. Im Mai 1979 setzte sich Bayer mit 2:1 gegen Holstein Kiel durch.

Die zweite Hälfte

In der zweiten Hälfte änderte sich vorerst nicht viel am Gesamtbild. Die Gastgeber kamen wieder mit etwas mehr Entschlossenheit aus der Kabine und drängten auf die Vorentscheidung. Ein Schuss von Jonathan Tah aus der zweiten Reihe flog knapp über Weiners Tor, auch ein Kopfball von Boniface brachte nicht den erhofften Zwei-Tore-Vorsprung (58.).

Entsprechend musste Alonsos Mannschaft stets auf der Hut sein, wenn einer der seltenen Konter der Gäste ins Rollen kam. Einer davon führte dennoch zum Ausgleich, allerdings auf Umwegen. Armin Gigovic zog mit Ball am Fuß dynamisch in den Strafraum, Frimpong griff zu einer nicht gut getimten Grätsche – Elfmeter. Fiete Arp trat an und verwandelte sicher ins rechte untere Eck (69.).

Während der Gästeblock wohl nur halb im Scherz bereits „Auswärtssieg!“ skandierte, dürfte sich unter der Leverkusener Anhängerschaft die Frage breitgemacht haben: Wie um alles in der Welt kann dieses Spiel auf einmal 2:2 stehen?

Beinahe sogar 2:3, denn Hradecky verhinderte im letzten Moment, dass ein Kopfball-Aufsetzer von Benedikt Pichler im Netz einschlug (73.).

Alonso wechselte nun alles ein, was seine Bank an Offensivkraft noch zu bieten hatte: Martin Terrier, Amine Adli, Patrik Schick – und beobachtete das immer wieder durch Spielunterbrechungen und kleinere Aufreger gestoppte Powerplay seiner Profis, das letztlich nicht zum erhofften Last-Minute-Sieg führte.

Ursula Herrmann

Ich bin Ursula, Journalistin bei der Webseite Hol Aktuell. Als Generalistin berichte ich über nationale und internationale Nachrichten mit Strenge und Objektivität. Meine Artikel sind immer aktuell und informativ, um unseren Lesern die wichtigsten Ereignisse des Tages zu präsentieren. Mit meiner Leidenschaft für Journalismus und meinem Engagement für die Wahrheit strebe ich danach, unsere Leser stets gut informiert zu halten.

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