Xanten: So sind die Eindrücke von den neuen Parkregelungen
Seit dem Inkrafttreten der neuen Parkregelungen in Xanten Anfang des Jahres werden die Eindrücke der Bürger gesammelt, um die Effizienz und Akzeptanz der Maßnahmen zu evaluieren. Die Umsetzung der neuen Regeln sollte den Stadtverkehr entlasten und die Parkplatzsituation verbessern. Doch wie sehen die Xantener Bürger die neuen Regelungen in der Praxis? Wir haben uns mit den Anliegern und Besuchern der Stadt unterhalten, um ihre Erfahrungen und Meinungen zum Thema zu sammeln. Im Folgenden berichten wir über die ersten Eindrücke und Bewertungen der Xantener Bevölkerung.
Xanten: Erfahrungen mit den neuen Parkregeln
Die Xantener Stadtverwaltung hat die Bürgerinnen und Bürger nach ihren Erfahrungen mit den neuen Regeln für die öffentlichen Parkplätze im Zentrum gefragt. Anwohner, Geschäftsleute und Mitarbeiter von Betrieben und anderen Einrichtungen in der Innenstadt schilderten in einem Bürgerforum im Rathaus ihre Eindrücke.
Ergebnisse der Umfrage
Ordnungsamtsleiter Noah Decker berichtete, dass die Stadt Erhebungen an den Wochentagen und Wochenenden vorgenommen habe, um zu ermitteln, wie sich die Parkplatzsituation entwickelt habe. Außerhalb der Wallmauern sei der Parkdruck nach Einführung der neuen Regeln gestiegen, innerhalb der Kernstadt gesunken, dort seien die Parkplätze nun wochentags überwiegend frei. An Wochenenden mit Veranstaltungen sei der Parkdruck auch innerhalb der Wallmauern höher, aber selbst an verkaufsoffenen Sonntagen habe es freie Plätze gegeben.
Neue Parkregeln
In Xanten gibt es zwischen dem Plaza del Mar und dem Bahnhof rund 1700 öffentliche Parkplätze, davon liegen 454 innerhalb der Wallmauern, von denen bis Oktober 2023 nur 103 bewirtschaftet wurden, die anderen waren gebührenfrei.
Durch die neuen Parkregeln sind seit Oktober 2023 alle öffentlichen Parkplätze innerhalb der Wallmauern zwischen 8 Uhr und 18 Uhr gebührenpflichtig (auch diejenigen an den Straßenrändern). Über die Servicetaste an den Parkscheinautomaten ist es möglich, 30 Minuten kostenlos zu parken. Für acht Euro gibt es ein Tagesticket (Ausnahme: Kleiner Markt). 250 Euro kostet das Jahresticket, Anwohner bekommen es für 150 Euro. Für 150 Euro gibt es alternativ ein Jahresticket für die Parkplätze mit Parkscheibenpflicht außerhalb der Wallmauern.
Rückmeldungen der Bürger
Eine Anwohnerin der Rheinstraße berichtete, dass es für sie vor Einführung der neuen Parkregeln im Oktober 2023 schwierig gewesen sei, in der Innenstadt einen Parkplatz zu finden. Das habe sich wochentags enorm geändert – zu unserer Zufriedenheit, sagte sie. An den Wochenenden, wenn Xanten von vielen Menschen besucht werde, sei es aber nach wie vor schwierig.
Nicola Lümmern von der Interessengemeinschaft Gewerbetreibender Xanten (IGX) sagte, dass auch die Kunden der Einzelhändler ein positives Feedback zu den neuen Parkregeln gegeben hätten, weil sie in der Innenstadt leichter einen Parkplatz finden würden.
Eine Anwohnerin der Brückstraße sagte, dass sie jetzt vielleicht etwas schneller einen Parkplatz finde, aber dafür auch deutlich mehr für den Anwohnerparkausweis bezahlen müsse. Aus ihrer Sicht habe sich der Parksuchverkehr nicht deutlich reduziert.
Kritiken und Verbesserungsvorschläge
Außerhalb der Wallmauern hat der Parkdruck dagegen zugenommen, wie auch mehrere Teilnehmer des Bürgerforums berichteten. Auf dem Parkplatz an der B57 sei es zum Beispiel um halb neun schon schwierig, noch einen Parkplatz zu finden, was ein Problem für Beschäftigte der Innenstadt sei, hieß es.
Auch der Parkplatz am APX sei morgens schon weitgehend voll. Mehrere Teilnehmer berichteten, dass es für Menschen, die in der Innenstadt arbeiten, schwieriger oder teurer geworden sei, einen Parkplatz in der Nähe zu finden. Wenn sie ihr Auto innerhalb der Walmmauern abstellen wollten, bräuchten sie ein Jahresticket für 250 Euro.
Einige Anwohner sprachen sich für mehr Kontrollen aus. Sie äußerten Zweifel daran, dass alle Autofahrer einen Parkschein kauften, wenn sie ihr Fahrzeug auf den öffentlichen Parkplätzen innerhalb der Wallmauern abstellten.
Eine Anwohnerin der Innenstadt sagte, dass am Westwall kaum noch oder gar keine Autofahrer mehr parkten. Deshalb fehlten in der Straße Hindernisse für den rollenden Verkehr. Tempo 20 werde da desöfteren missachtet. Da wird jetzt hin und wieder sogar 70 gefahren, sagte die Anwohnerin.
Bürgermeister Thomas Görtz sagte, dass sich die Stadt die Beschilderung noch einmal anschauen könne. Aber manche Autofahrer hielten sich einfach nicht daran: Wenn sie schnell fahren wollen, dann machen sie das.
Rolf Peter Weichold berichtete als Anwohner, dass auch auf dem Nordwall oft zu schnell gefahren werde.
Peter Hilbig sagte, dass das Arbeitnehmerparken noch ein großes Thema in unserer Diskussion werden wird.
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