Kevin Kühnert gibt SPD-Generalsekretär-Amt auf
Die deutsche Politik erlebt einen weiteren personellen Wechsel: Kevin Kühnert, der bisherige Generalsekretär der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD), hat seinen Rücktritt vom Amt bekannt gegeben. Diese Entscheidung kommt überraschend, da Kühnert erst im Dezember 2021 in dieses Amt gewählt wurde. Der 33-Jährige war zuvor als Jugendsekretär der SPD tätig und galt als einer der wichtigsten Köpfe der Partei. Kühnerts Rücktritt wirft Fragen über die Zukunft der SPD und die Rolle des Generalsekretärs auf. Was bedeutet dies für die Partei und die deutsche Politik insgesamt?
SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert tritt zurück
Der SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert hat mit sofortiger Wirkung seinen Rücktritt von diesem Amt erklärt. Er wird im kommenden Jahr auch nicht erneut für den Bundestag kandidieren, schrieb Kühnert am Montag in einer persönlichen Erklärung.
Gesundheitsprobleme als Grund
Kühnert begründete seine Entscheidung mit gesundheitlichen Problemen. Der bevorstehende Bundestagswahlkampf verlange von allen Beteiligten volle Konzentration und vollen Einsatz, schrieb Kühnert. „Jeder von uns muss und wird in dieser Kampagne über sich hinauswachsen.“ Er selbst jedoch könne „im Moment nicht über mich hinauswachsen, weil ich leider nicht gesund bin“.
Nähere Angaben dazu machte der SPD-Politiker nicht. „Die Energie, die für mein Amt und einen Wahlkampf nötig ist, brauche ich auf absehbare Zeit, um wieder gesund zu werden“, schrieb er aber weiter.
Kühnert war seit Dezember 2021 SPD-Generalsekretär
Kühnert war seit Dezember 2021 SPD-Generalsekretär. Vor seiner Wahl zum SPD-Generalsekretär war Kühnert seit November 2017 Vorsitzender der Jungsozialisten gewesen. In dieser Funktion war er damals ein scharfer Kritiker der großen Koalition der Sozialdemokraten mit der CDU/CSU.
Im parteiinternen Wettstreit unterstützten die Jusos unter seiner Führung 2021 die Wahl von Esken und ihrem damaligen Ko-Vorsitzenden Norbert Walter-Borjans an die Parteispitze - gegen deren Mitbewerber, den heutigen Bundeskanzler Olaf Scholz. Von Dezember 2019 bis Dezember 2021 war Kühnert auch stellvertretender SPD-Bundesvorsitzender.
Kühnert bedankt sich bei den Parteivorsitzenden
Kühnert teilte weiter mit, er habe die Parteivorsitzenden Saskia Esken und Lars Klingbeil vor einigen Tagen über seinen geplanten Rücktritt an diesem Montag informiert. „Für ihr Verständnis und ihre Empathie danke ich den beiden ebenso wie für unsere besonders enge und freundschaftliche Zusammenarbeit“, hob er hervor.
Kühnert räumte ein, seine Entscheidungen hätten „mich Überwindung gekostet und sie schmerzen mich, weil ich meine politische Arbeit mit Herzblut betreibe“. Sie seien aber unter den gegebenen Umständen richtig.
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