Erinnerung an das Opfer: Angehörige gedenken der Opfer des Hamas-Massakers am 7. Oktober in Südisrael

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Erinnerung an das Opfer: Angehörige gedenken der Opfer des Hamas-Massakers am 7. Oktober in Südisrael

Am 7. Oktober jährte sich der Hamas-Angriff auf Südisrael, bei dem viele Menschen ihr Leben verloren. Heute gedenken die Angehörigen der Opfer und erinnern sich an die traumatischen Ereignisse dieses Tages. Der Angriff der Hamas auf die israelische Zivilbevölkerung am 7. Oktober war ein schwerer Schlag für die Region und hinterließ tiefe Wunden bei den Betroffenen. Die Erinnerung an die Opfer soll auch heute noch ein Mahnung sein, dass solche Gewalttaten niemals in Vergessenheit geraten dürfen.

Gedenken an die Opfer: Familien und Freunde erinnern an den Tod von Menschen am 7. Oktober in Südisrael

Ein Meer aus roten Keramikblumen bedeckt den Sand. Rote Blumen auch unter jedem Foto, an jeder Stele. „Sieben Blumen für jeden Ermordeten des 7. Oktober“, sagt Jaffa Salomon, Koordinatorin der Gedenkaktion, und verteilt rote Filzblumen an Besucher.

Auf dem sandigen Gelände am südisraelischen Kibbuz Re'im nahe des Gazastreifens wurden vor einem Jahr mindestens 364 Besucher des Nova-Musikfestivals von Hamas-Terroristen ermordet. Am ersten Jahrestag haben sich hier Familien, Freunde und Überlebende versammelt. Noch immer herrscht Fassungslosigkeit.

Ein Meer von Blumen: Angehörige gedenken der Opfer des Hamas-Massakers mit roten Keramikblumen

Ein Meer von Blumen: Angehörige gedenken der Opfer des Hamas-Massakers mit roten Keramikblumen

„Die Region ist bekannt für das Meer von roten Anemonen, die im Frühjahr blühen. Aber am 7. Oktober war die Erde getränkt von Blut, überall war Tod“, erinnert sich Salomon. Zwei Wochen nach Kriegsbeginn beschloss sie, Blumen zur Erinnerung zu bringen - an jeden israelischen Ort, wo am 7. Oktober Menschen getötet wurden.

Das Festivalgelände ist zu einem besonderen Ort des Gedenkens und der Trauer geworden. Aus den anfänglichen Eisenstäben mit eingeschweißten Fotos der Opfer entstanden individuelle Gedenkstelen. Sie erzählen von der Vielfalt und Schönheit all jener, die nicht mehr sind. Fotos und Zeichnungen, Stofftiere und andere Andenken sind zu sehen. Digitale QR-Codes verweisen auf die Lebensgeschichte der Toten.

Tod und Trauer: Familien und Freunde erinnern an die Opfer des Nova-Festivals in Südisrael, ein Jahr nach dem Massaker

Tod und Trauer: Familien und Freunde erinnern an die Opfer des Nova-Festivals in Südisrael, ein Jahr nach dem Massaker

Kleine Gruppen versammeln sich seit dem Morgengrauen Ringsum versammeln sich seit dem Morgengrauen Menschen in kleinen Gruppen. Kerzen verwandeln die Nacht in ein Lichtermeer. Es wird geweint, gelacht, Erinnerungen werden geteilt.

Ein älteres Paar ein paar Stelen weiter klammert sich abwechselnd an das gerahmte Porträt ihres Sohnes. Eine junge Frau streichelt liebevoll das Foto eines der ermordeten Partygänger. Ihre Hände verharren auf der Hand auf dem Foto, als wollte sie sie festhalten.

Bei der zentralen Gedenkfeier erklingt Musik. Nicht die elektronischen Klänge der Rave-Party, die am 7. Oktober um 6.29 Uhr abrupt verstummte. Es sind Lieder für die Opfer, die in den vergangenen Monaten entstanden sind - die Texte voller Schmerz, Erinnerung und Sehnsucht.

„Unser Leben wurde auf den Kopf gestellt“, sagt Artur Kasavchok. Der 22-Jährige aus Sderot hat an jenem Tag seinen Zwillingsbruder Daniel verloren - und 18 Freunde. Er wollte eigentlich mit ihnen zusammen zum Festival anreisen, entschied aber am Abend zuvor, erst morgens hinzuzukommen. Für das, was passierte, habe er „keine Worte“.

Ein älterer Mann, der seinen Namen nicht nennen möchte, hat sich aus dem Ort Tkuma an der nördlichen Gazagrenze auf den Weg gemacht, „aus Solidarität mit den Familien“. Zusammen mit knapp 1.000 Mitstreitern hat er die Strecke mit dem Rad zurückgelegt.

„Wir haben keinen anderen Ort, an den wir gehen können“, sagt Joram Jehudai. Er hat seinen 24-jährigen Sohn Ron auf dem Nova-Festival verloren und kämpft nun darum, dass das Geschehene nicht vergessen wird.

„Um 11.47 Uhr kam ein Terrorist in den Container und schoss auf unsere Kinder“, erzählt Jehudai. Neun Personen starben, vier weitere wurden verletzt. „Als ich einen Monat später an den Ort kam, war der Container verschwunden. Der Besitzer hat ihn weiterhin für Müll benutzt“, sagt Jehudai und kann seine Gefühle schwer verbergen.

„Dieses Museum ist sehr wichtig, für uns in Israel, aber auch für die Welt: Die Geschichte des 7. Oktober und die Geschichte unserer Kinder darf niemals vergessen werden“, betont der Vater des getöteten Ron.

Das zentrale Gedenken auf dem Festivalgelände endet nach Sonnenaufgang mit der haTikwa, der israelischen Nationalhymne, die von Hoffnung handelt. Viele Familien ziehen weiter, um an den Dutzenden Orten rund um Re'im noch einmal an- und innezuhalten: an den vielen Betonschutzräumen entlang der Straße zum Festival, auf freiem Feld - dort, wo ihre Liebsten vor einem Jahr umgebracht wurden.

Heike Schulze

Ich bin Heike, ein erfahrener Redakteur und der Chefredakteur der Website Hol Aktuell, einer generalistischen Zeitung mit nationalen und internationalen Nachrichten. Mit meiner langjährigen Erfahrung in der Branche sorge ich dafür, dass unsere Leser stets aktuelle Nachrichten mit Strenge und Objektivität erhalten. Meine Leidenschaft für den Journalismus und mein Engagement für qualitativ hochwertige Berichterstattung spiegeln sich in jedem Artikel wider, den wir auf Hol Aktuell veröffentlichen. Es ist mir wichtig, unseren Lesern verlässliche Informationen zu liefern und sie stets auf dem neuesten Stand zu halten.

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