Kindesmissbrauch-Netzwerk im Darknet zerschlagen — 'Der Fall ist atemberaubend groß'

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Kindesmissbrauch-Netzwerk im Darknet zerschlagen — 'Der Fall ist atemberaubend groß'

Die Ermittler haben einen bedeutenden Erfolg im Kampf gegen den Kindesmissbrauch erzielt. Ein großes Netzwerk von Tätern, die sich im Darknet verborgen hatten, ist von den Behörden zerschlagen worden. Die Dimensionen des Falls sind atemraubend groß, wie die Ermittler selbst betonen. Die Täter haben sich im Verborgenen des Internets getroffen, um ihre verbrecherischen Inhalte auszutauschen und ihre grausamen Taten zu planen. Die Durchsuchungen und Festnahmen erfolgten in verschiedenen Ländern, um die organisierte Kriminalität zu zerschlagen. In den nächsten Tagen werden weitere Einzelheiten zum Fall bekannt gegeben.

Polizei knackt weltweites Kindesmissbrauchsnetzwerk im Darknet

Nachdem Ermittler des Duisburger Polizeipräsidiums ein gigantisches weltweites Kindesmissbrauchsforum im sogenannten Darknet enttarnt haben, fordert NRW-Justizminister Benjamin Limbach mehr rechtliche Instrumente, um gegen die Verbreitung von Kindesmissbrauch vorzugehen.

„Mir ist wichtig, dass wir in NRW in Zukunft noch effektiver gegen die Verbreitung von Kindesmissbrauch vorgehen können“, sagte Limbach. Er fordere deswegen den Bund auf, zeitnah eine rechtssichere Grundlage zur Speicherung von IP-Adressen durch Telekommunikationsanbieter und Internetdienstbetreiber zu schaffen. „Dies wird uns helfen, noch mehr Verbindungen und Strukturen von Kindesmissbrauch aufzudecken“, bekräftige der Landesjustizminister.

Ein global agierendes Darknet-Forum abgeschaltet

Ein global agierendes Darknet-Forum abgeschaltet

Einem Team von 16 Ermittlern im Duisburger Polizeipräsidium ist es nach mehrjährigen Ermittlungen gelungen, eine global agierende Darknet-Plattform abzuschalten, auf der Hunderttausende User Bilder, Videos und Informationen über den Missbrauch von Mädchen austauschten und miteinander teilten.

„Diese Plattform ist seit 2019 ein Forum für Pädophile gewesen, in dem sie ihre abscheulichen Phantasien ausgelebt und ihre Gräueltaten zur Schau gestellt haben“, sagte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU). „Damit gehörte die Plattform zu den aktuell am langlebigsten Plattformen dieser Art im Darknet“, so der Landesinnenminister.

„Hinter jedem Bild steckt der Missbrauch einer kleinen Seele, die sich nicht wehren kann“

„Hinter jedem Bild steckt der Missbrauch einer kleinen Seele, die sich nicht wehren kann“

„Das ist schon eine große Nummer“Neuer Kindesmissbrauchskomplex„Das ist schon eine grande Nummer“

Unter Federführung der Polizei Duisburg hatte es Ende September in mehreren Bundesländern Durchsuchungen gegeben – darunter Schleswig-Holstein, Bayern, Baden-Württemberg, Hessen und NRW. Ermittelt wird wegen bandenmäßiger Verbreitung kinderpornografischer Inhalte.

„Bei den Festgenommenen handelt es sich zu weiten Teilen um die Führungsriege dieser Plattform“ erklärte Reul. Die Tatverdächtigen seien zwei 45 und 56 Jahre alte Männer aus Nordrhein-Westfalen, ein 43-jähriger aus Schleswig-Holstein, ein 61-Jähriger aus Baden-Württemberg, ein 62-Jähriger aus Niedersachsen, ein 69-Jähriger aus Rheinland-Pfalz und ein 45-Jähriger aus Bayern. Sechs von ihnen sitzen in Untersuchungshaft. Ihnen drohen jeweils Haftstrafen bis zu 15 Jahren.

Umfangreiches Beweismaterial sichergestellt

Umfangreiches Beweismaterial sichergestellt

Bei den Durchsuchungen wurde umfangreiches Beweismaterial sichergestellt – insgesamt 1517 Asservate wie Laptops, Handys, DVDs und Videokassetten. Auf einem Rechner wurde eine Datenmenge von 13,5 Terabyte entdeckt, was laut Reul etwa 3,4 Millionen Fotos entspricht.

„Bei einem Beschuldigten sind wir auf eine Art Kindesmissbrauchs-Museum gestoßen. Das heißt, wir haben bei ihm entsprechendes Material auf alten Magnetsteinen, Videokassetten, DVDs und USB-Sticks gefunden“, sagte Ermittlungsleiter Kai-Arne Gailer. „Das spricht dafür, dass dieser Beschuldigte schon sehr viele Jahre aktiv ist in dem Bereich.“

Polizei meldet bundesweiten Schlag gegen Kindesmissbrauch

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460 Verfahren – Polizei meldet bundesweiten Schlag gegen Kindesmissbrauch

Durchsuchungen in sechs Bundesländern

Auf die Spuren gekommen sind die Duisburger Ermittler den Hintermännern des Darknet-Forums durch ein kleines Verfahren in Bayern, von dem eine Spur zu einem Verdächtigen nach Duisburg führte. „Dieser hat sich reuig gezeigt und bereitwillig Informationen gegeben“, sagte Gailer.

Die Polizei fordert mehr Ressourcen im Kampf gegen Kindesmissbrauch. „Der Fall zeigt, dass die Aufgabe in dem Bereich sehr groß ist“, sagte ZAC NRW-Chef Markus Hartmann. „Ich habe zwölf Staatsanwälte für diesen Bereich, die komplett ausgelastet sind. Wir brauchen intelligente Ermittlungsinstrumente und Künstliche Intelligenz zur Bearbeitung.“

Auch die Gewerkschaft der Polizei (GdP) spricht sich für KI aus. „Im Kampf gegen Kinderpornographie im Netz spielt KI eine entscheidende Rolle“, erklärt GdP-Landesvorstandsmitglied Ernst Herget. Ermittlerinnen und Ermittler seien mit einer unglaublichen Menge an Bildern und Videos konfrontiert, die nur mit Künstlicher Intelligenz bewältigt werden könne. „Hier sind erhebliche Investitionen nötig, die wir im NRW-Haushalt so bisher nicht sehen“, sagt Herget.

Ursula Herrmann

Ich bin Ursula, Journalistin bei der Webseite Hol Aktuell. Als Generalistin berichte ich über nationale und internationale Nachrichten mit Strenge und Objektivität. Meine Artikel sind immer aktuell und informativ, um unseren Lesern die wichtigsten Ereignisse des Tages zu präsentieren. Mit meiner Leidenschaft für Journalismus und meinem Engagement für die Wahrheit strebe ich danach, unsere Leser stets gut informiert zu halten.

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