Erinnerung an den Anschlag auf die Synagoge in Halle: Gedenken am 5. Jahrestag
Vor fünf Jahren, am 9. Oktober 2019, schockierte ein grausamer Anschlag auf die Synagoge in Halle die Welt. An diesem Tag versuchte ein rechtsextremer Attentäter, während des höchsten jüdischen Feiertages Jom Kippur, in die Synagoge einzudringen und mörderische Gewalt auszuüben. Glücklicherweise konnten die Türen der Synagoge dem Angreifer standhalten, doch zwei Menschen wurden außerhalb des Gebäudes getötet. Heute, am 5. Jahrestag dieser schrecklichen Tat, kommen wir zusammen, um der Opfer zu gedenken und gegen Hass und Gewalt zu protestieren. Wir ehren das Andenken derjenigen, die ihr Leben verloren haben, und fordern ein entschiedenes Vorgehen gegen jeden Form von Extremismus und Antisemitismus.
Halle erinnert sich an Anschlag auf Synagoge: Gedenken am Jahrestag des antisemitischen Attentats
In Halle an der Saale ist am Mittwoch an den Anschlag auf die jüdische Synagoge vor fünf Jahren erinnert worden. Zum Zeitpunkt der ersten tödlichen Schüsse um 12.03 Uhr läuteten in der ganzen Stadt die Kirchenglocken. Außerdem standen Busse und Straßenbahnen zu diesem Zeitpunkt still.
Der Rechtsextremist Stephan B. hatte am 9. Oktober 2019 versucht, am höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur die Synagoge in Halle zu stürmen und die dort versammelten 52 Gemeindemitglieder zu töten. Das scheiterte an der gesicherten Eingangstür und Ladehemmungen seiner selbstgebauten Waffen.
Unmittelbar danach erschoss der Attentäter in der Stadt eine Passantin auf der Straße und einen jungen Mann in einem Dönerimbiss. Der Anschlag forderte insgesamt zwei Menschenleben und verletzte mehrere weitere.
Der Täter wurde 2020 wegen zweifachen Mordes und dutzendfachen Mordversuchs zu lebenslanger Haft verurteilt. Außerdem ordnete das Gericht anschließende Sicherungsverwahrung an.
Gedenkveranstaltung in Halle: Opfer des Anschlags auf die Synagoge geehrt
Zur öffentlichen Gedenkveranstaltung der Stadt in der Ulrichskirche werden am späten Nachmittag Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) und der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, erwartet.
Zuvor will Steinmeier an den beiden Anschlagsorten, dem ehemaligen Imbiss und der Synagoge, der Opfer gedenken und mit Betroffenen sprechen.
Für den Abend laden die Stadt Halle, die Evangelische Kirche und die Jüdische Gemeinde die Bürgerinnen und Bürger zu einer Andacht mit Musik und Kerzen auf dem Marktplatz ein.
Die Gedenkveranstaltung soll den Opfern des Anschlags und ihren Angehörigen ein Zeichen der Solidarität und des Respekts senden und gleichzeitig ein sichtbares Zeichen gegen Antisemitismus und Gewalt setzen.
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