Mehr als 40 Prozent des Einkommens für Miete ausgeben

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Mehr als 40 Prozent des Einkommens für Miete ausgeben

In Deutschland erreicht die Miete einen neuen Höchststand. Laut einer aktuellen Studie geben immer mehr Menschen mehr als 40 Prozent ihres Einkommens für die Miete aus. Dieser Anteil ist alarmierend hoch und führt zu einer Belastung für viele Haushalte. Die Wohnungsknappheit, insbesondere in den Ballungsräumen, treibt die Mieten in die Höhe. Viele Menschen sind gezwungen, einen immer größer werdenden Teil ihres Einkommens für die Wohnung aufzuwenden, um einen Platz zum Wohnen zu haben. Dieser Trend wirft Fragen über die Sozialverträglichkeit der aktuellen Wohnsituation auf.

Mehr als 40 Prozent des Einkommens für Miete ausgeben: Sozialer Druck steigt

Steigende Wohnkosten sind seit geraumer Zeit ein Thema, das sozialen Sprengstoff birgt. Eine neue Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) bestätigt es.

Derzufolge muss jeder siebte zur Miete wohnende Haushalt in Deutschland mehr als 40 Prozent seines Einkommens für die Miete ausgeben. Nach der Wende sei der Anteil von seinerzeit fünf auf mittlerweile 14 Prozent gestiegen, erklärten die DIW-Forscher.

Wohnen wird zur sozialen Frage: DIW-Studie zeigt dramatischen Anstieg der Mietbelastung

Wohnen wird zur sozialen Frage: DIW-Studie zeigt dramatischen Anstieg der Mietbelastung

Ihre Analyse: Die Schere zwischen Arm und Reich gehe weiter auseinander. „Wohnen entwickelt sich mehr und mehr zur sozialen Frage, da die unteren Einkommensgruppen eine überproportional hohe Mietbelastung tragen“, erklärte Studienautor Konstantin Kholodilin.

Die DIW-Studie rückt ein Thema wieder stärker in den Blickpunkt, das auch die Politik seit geraumer Zeit beschäftigt. Und das natürlich auch eine Folge von hohen Immobilienpreisen ist. Denn jene, die sich eigentlich ein eigenes Haus bauen oder eine Wohnung kaufen wollten, das aber nicht mehr bezahlen konnten, sind als zusätzliche Nachfrager auf den Markt gekommen.

Steigende Nachfrage führt aber zu steigenden Preisen. Angebotsmieten seien allein zwischen 2010 und 2022 durchschnittlich um 50 Prozent gestiegen, in den großen Städten (zu denen beispielsweise Düsseldorf und Köln gehören) um 70 Prozent.

Bestandsmieten seien im selben Zeitraum um durchschnittlich 20 Prozent nach oben gegangen, heißt es in der Studie. Natürlich macht sich die Mietlast umso stärker bemerkbar, je geringer das Haushaltseinkommen ist.

„Die Analyse zeigt, dass die 20 Prozent der Haushalte mit den niedrigsten Einkommen die höchste Mietbelastung schultern müssen. Sie zahlten 2021 mehr als ein Drittel ihres Einkommens für Miete, die einkommensstärksten 20 Prozent lediglich rund ein Fünftel“, schreiben die DIW-Studienautoren.

Ergebnis: Die Gutverdiener können die Last teils deutlich besser stemmen als früher, für andere wie beispielsweise Alleinerziehende. Menschen in Ostdeutschland und den teuren Großstädten ist es noch schwieriger geworden.

Die Forderung der Autoren, der Staat möge den sozialen Wohnungsbau verstärken, ist bisher nicht mehr als ein frommer Wunsch geblieben. Die 100.000 neuen Sozialwohnungen, die Bundeskanzler Olaf Scholz und Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) einst als Ziel ausgerufen hatten, ist nicht zu schaffen, weil Zinsen und Baukosten die Privaten und gewerblichen Investoren vom Bauen abgehalten haben. Der Rückstand ist gewaltig.

Andererseits ist vieles im Leben relativ. Und so besagt eine andere DIW-Studie, dass zu wenig Wohnraum für viele ein größeres Problem ist als die Miete. „Besonders Familien in Gemeinden mit angespannten Wohnungsmärkten und aus den unteren Einkommensgruppen empfinden ihre Wohnungen als zu klein“, erklärt die Mitautorin Caroline Stiel. Die Wohnkostenbelastung werde dagegen insgesamt als durchschnittlich wahrgenommen, heißt es in der Studie.

Martin Weiß

Ich bin Martin, Autor bei Hol Aktuell, einer generalistischen Zeitung mit nationalen und internationalen Nachrichten. Bei uns findest du aktuelle Nachrichten mit Strenge und Objektivität. Meine Artikel decken eine Vielzahl von Themen ab und bieten fundierte Informationen für unsere Leser. Mit meiner Leidenschaft für Journalismus und meinem Streben nach Genauigkeit bemühe ich mich, relevante und gut recherchierte Inhalte zu liefern. Folge mir für die neuesten Entwicklungen aus aller Welt!

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