- Düsseldorf: Verdacht auf Betrug - Polizei verhaftet islamischen Prediger aufgrund islamistischer Tendenzen
- Islamischer Prediger in Düsseldorf in Untersuchungshaft
- Vorwurf auf gewerbs- und bandenmäßigen Betrug
- Betrugsvorgänge im großen Stil
- Haftbefehl wegen Flucht- und Wiederholungsgefahr
- Masche des Betrugs
- Beteiligung des Staatsschutzes
- Aufruf an mögliche Geschädigte
Düsseldorf: Verdacht auf Betrug - Polizei verhaftet islamischen Prediger aufgrund islamistischer Tendenzen
In der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt Düsseldorf ist ein islamischer Prediger von der Polizei verhaftet worden. Der Mann steht unter dem Verdacht des Betrugs und soll islamistische Tendenzen vertreten haben. Die Ermittler gehen davon aus, dass der Prediger versucht hat, Gelder von Gläubigen zu erschleichen, um damit islamistische Aktivitäten zu finanzieren. Die Polizei hat die Wohnung des Verdächtigen durchsucht und dabei Beweise sichergestellt, die den Verdacht auf Betrug erhärten. Der Fall wirft ein Schlaglicht auf die mögliche Radikalisierung von Einzelpersonen in Deutschland und die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit zwischen den Sicherheitsbehörden, um solche Fälle aufzudecken.
Islamischer Prediger in Düsseldorf in Untersuchungshaft
Eine bekannte salafistische Prediger aus Düsseldorf sitzt seit Mittwoch in Untersuchungshaft, weil er über soziale Medien Spenden für mildtätige Zwecke eingeworben haben soll und das Geld dann für sein ausschweifendes Privatleben und Luxusartikel ausgegeben haben soll.
Vorwurf auf gewerbs- und bandenmäßigen Betrug
Die Polizei und Staatsanwaltschaft werfen dem 33-Jährigen vor, gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin und Schwester Spenden in Höhe von über 350.000 Euro eingeworben und dann für private Zwecke verwendet zu haben. Die Gruppe soll die große Gefolgschaft des Predigers vor allem bei jungen Leuten ausgenutzt haben.
Die Polizei fand bei Durchsuchungen in zwei Wohnungen der Beschuldigten und eines Zeugen unter anderem einen hochwertigen Mercedes, Handtaschen, Luxusuhren und mehr als 20.000 Euro in bar sowie Mobiltelefone und Unterlagen.
Betrugsvorgänge im großen Stil
Polizeipräsidentin Miriam Brauns sprach von Betrugsvorgängen im großen Stil. Die Ermittlungskommission Spende ermittele bereits seit mehr als drei Jahren. Anlass dazu waren Spendenaufrufe, die im Zuge der Beobachtung des 33-Jährigen als radikalislamischer Prediger aufgefallen seien.
Der Beschuldigte wurde festgenommen, seine beiden mutmaßlichen Komplizinnen sind noch auf freiem Fuß. Bisher schweigen alle drei zu den Vorwürfen.
Haftbefehl wegen Flucht- und Wiederholungsgefahr
Anlass für den Zugriff am Mittwoch war, dass es Hinweise darauf gegeben habe, dass sich der Beschuldigte nach Dubai habe absetzen wollen. Die Ermittlungskommission Spende hat insgesamt sieben Konten gepfändet.
Die beiden Frauen sollen indes zwar von den Spenden profitiert, diese aber nicht selbst eingeworben haben. Die Lebensgefährtin des 33-Jährigen wird auf seinem Instagramprofil als seine Frau bezeichnet und besitzt auch einen eigenen Account.
Masche des Betrugs
Die Masche sei dabei immer ähnlich gewesen: In einfacher Sprache habe der Beschuldigte um Spenden, etwa für hilfsbedürftige Kinder oder Familien, teilweise im Ausland, geworben. Dann seien Gelder eingegangen, die die drei als fortlaufende Einnahmequelle für sich selbst genutzt hätten.
Insgesamt seien 3813 einzelne Überweisungen festgestellt worden, die Schadenshöhe beträgt rund 353.000 Euro. Nicht berücksichtigt sind darin Barabhebungen in noch unbekannter Höhe sowie weniger als 5000 Euro, die tatsächlich an wohltätige Zwecke gingen.
Beteiligung des Staatsschutzes
Bei dem Einsatz am Mittwoch war auch der Staatsschutz beteiligt. Der 33-Jährige wird als Salafist – eine radikale Richtung des Islam – vom Verfassungsschutz beobachtet und unter anderem auch im Lagebild Islamismus 2024 des Landes Nordrhein-Westfalen geführt.
Aufruf an mögliche Geschädigte
Die Polizei bittet im Zuge der weiterhin laufenden Ermittlungen mögliche Geschädigte, sich zu melden, und hat dafür eine E-Mail-Adresse eingerichtet: [email protected].
Sollte es zur Anklage kommen, drohen den drei Beschuldigten Freiheitsstrafen von bis zu zehn Jahren.
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