Fortuna Düsseldorf: Trainer Thioune übt Kritik an Vermeij und Appelkamp aus
Im Anschluss an die entscheidende 2:3-Niederlage gegen den Hamburger SV hat sich Fortuna-Düsseldorfs Trainer Daniel Thioune in einer Pressekonferenz zu Wort gemeldet. Der Coach übte scharfe Kritik an zwei seiner Spieler, nämlich Rouwen Hennings' Ersatzmann Shinta Appelkamp und dem Mittelfeldspieler Tobias Vermeij. Thioune kritisierte die beiden Spieler für ihre mangelnde Leistung und Fehler während des Spiels. Die Frage bleibt, ob diese Kritik sich auf die Leistung der gesamten Mannschaft auswirkt und wie die Spieler auf diese öffentliche Zurechtweisung reagieren werden.
Thioune kritisiert Vermeij und Appelkamp im Testspiel
Ein Testspiel kann nie schaden
Ein Testspiel kann im Grunde nie schaden, wenn der Ligabetrieb während der Saison einmal ruht. Schließlich sind manche Akteure auf Länderspielreise, ein Teil der Stammkräfte darf sich möglicherweise ausruhen, einige der Reservisten scharren dagegen mit den Hufen.
Fortuna trifft auf Heracles Almelo
Die Fortuna traf am Donnerstag auf den niederländischen Erstligisten Heracles Almelo. Der Auftritt der Düsseldorfer insgesamt und das Ergebnis von 0:1 nach dem Tor des Tages durch Luka Kulenovic waren deshalb nur die eine Seite der Medaille.
Thioune erwartet mehr von seinen Spielern
Der andere wichtige Faktor für Fortuna-Coach Daniel Thioune war allerdings, wie sich seine mit neuem Personal bestückte Startelf präsentierte. Denn gleich mehrere Akteure, die im bisherigen Saisonverlauf wenig oder sogar kaum zu Zug gekommen waren, erhielten vom 50-Jährigen ihre Chance.
Thioune stellte zum einen Florian Schock ins Tor, ließ unter anderem die jungen Noah Mbamba, Karim Affo oder Sima Suso von Beginn an reinschnuppern. Und dann setzte der Trainer ebenso auf Spieler, die aufgrund ihrer Erfahrung und ihres Werts für das Team normalerweise eine starke Rolle einnehmen.
Kritik an de Wijs, Appelkamp und Vermeij
Thioune äußerte Ansprüche an seine Spieler, insbesondere an Jordy de Wijs, Shinta Appelkamp und Vincent Vermeij. Letzterer machte trotz zuletzt wenig vorhandener Spielpraxis zwar eine starke Partie an der Seite von Tim Oberdorf, dennoch hätte der Innenverteidiger in den Augen seines Trainers mehr koordinieren und verbal eingreifen können – vielleicht sogar auch müssen.
„Ich wünsche mir in diesen Spielen noch viel mehr, dass die Jungs vorweggehen. Jordy ist Kapitän und muss sehen, was auf dem Platz passiert und wie wir agieren“, sagte Thioune.
Auch Appelkamp hat für gewöhnlich deutlich mehr drauf als das, was er im Test gegen den niederländischen Erstligisten zeigte. Zwar bemühte sich der Offensivmann, das Spiel seines Teams anzukurbeln, doch die Hauptrolle als Dirigent mit kreativen Impulsen nahm er vermehrt nicht ein. Deshalb merkte Thioune kritisch an: „Ich will, dass sich Shinta so ein Spiel auch mal nimmt und an sich reißt.“
Vermeij, der nach überstandener Fersenverletzung wieder fester Bestandteil des Teams ist, bewegte sich viel, bot sich an und hatte im Strafraum sogar eine große Chance, die er allerdings kläglich vergab. Ein Treffer – wie noch zuletzt in der Regionalliga im Einsatz bei der Zwoten – gelang ihm deshalb nicht. Thioune hatte jedoch die Vorstellung, mit Vermeij einen Stürmer zu sehen, der mit aller Macht vorne agiert und Tore schießen will.
Das Konstrukt ist gefragt
Das gesamte Konstrukt ist gefragt. Insgesamt hatte das genannte Trio für gewöhnlich aufgrund der Attribute eines jeden Individualisten mehr zu bieten. Doch trotz seiner Kritik verdeutlichte Thioune: Da geht es nicht darum, dass darüber entschieden wird, wer am nächsten Wochenende spielt. Die 90 Minuten reichen mir da auch nicht aus.
Dennoch seien dies die drei Positionen, bei denen ich sage: da kann noch deutlich mehr passieren. Wenn wir darüber sprechen, warum die Spieler gerade nicht auf dem Platz stehen oder was die anderen besser machen. Dann ist das der Augenblick.
Wenngleich der Coach mit de Wijs, Appelkamp und Vermeij drei Akteure namentlich nannte, richteten sich seine Worte gleichwohl an all seine Schützlinge. Dann sind es vielleicht auch nicht nur die drei genannten Spieler, sondern das ganze Konstrukt, sagte Thioune und ergänzte: Ich kann den Jungs keinen Vorwurf machen. Dennoch kann ich den Anspruch haben, dass da deutlich mehr kommen kann. Das ist ein Testspiel, bei dem ich auf Leistung reagieren muss – und das müssen die Jungs auch aushalten.
Thioune fordert mehr von seinen Spielern
Thioune fordert von seinen Spielern mehr Einsatz und Leistung. Er will, dass sie sich vor dem Trainer und vor den Zuschauern beweisen.
Das ist ein Testspiel, bei dem ich auf Leistung reagieren muss
Thioune will, dass seine Spieler verstehen, dass es im Testspiel um Leistung geht und nicht darum, wer am nächsten Wochenende spielt.
Schreibe einen Kommentar