Der Friedensnobelpreis: Eine lange überfällige Anerkennung

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Der Friedensnobelpreis: Eine lange überfällige Anerkennung

Die Verleihung des Friedensnobelpreises an den Menschenrechtsaktivisten und Friedensforscher Dr. Maria Ressa und Dmitri Muratow ist ein langersehntes Zeichen der Anerkennung für ihr Engagement für die Freiheit der Presse und die Verteidigung der Menschenrechte. Durch ihre Arbeit haben sie sich für eine weltweite Öffentlichkeit eingesetzt, die Kritik an autoritären Regimen und die Verteidigung der Meinungsfreiheit unterstützt. Die Wahl dieser beiden Persönlichkeiten als Preisträger des Jahres 2021 ist ein wichtiger Schritt in Richtung einer weltweiten Anerkennung der Bedeutung der Friedens- und Menschenrechtsarbeit.

Ein möglicher Titel: Nobelpreis für Hiroshima-Überlebende: Eine lange überfällige Anerkennung des Leids

Zivile Kriegsopfer haben es immer schwer. Sie taugen nicht zur Heldenverehrung. Und im eigenen Land gehen die Menschen oft auf Distanz, weil sie nicht an die Schrecken des Krieges erinnert werden wollen. Im Falle der Überlebenden des Atombombenabwurfs von Hiroshima und Nagasaki ist das besonders krass.

Die Menschen mit den teils schlimmen Entstellungen und den radioaktiv bedingten Spätfolgen mussten selbst in Japan lange um ihre Anerkennung kämpfen. Jetzt hat das norwegische Nobelkomitee die Anti-Atomwaffenorganisation Nihon Hidankyo mit dem berühmten Friedenspreis ausgezeichnet.

Die Anerkennung für die Hibakusha, wie die Überlebenden in Japan genannt werden, kommt spät, war offenbar schon früher geplant. Vielleicht hat das Nobelkomitee zu lange auf die US-Amerikaner Rücksicht genommen, die erst sehr spät die Verantwortung für damalige Massenvernichtung durch Atombomben übernommen haben.

Egal, ob der Nuklearschlag der Vereinigten Staaten den Krieg mit dem Aggressor Japan schneller beendet hat: Die Auslöschung von Hiroshima und Nagasaki und ihrer Bewohner war ein Kriegsverbrechen.

Ein politisches Signal

Ein politisches Signal

Die Verleihung des Friedensnobelpreises an die japanische Organisation der Überlebenden ist auch ein politisches Signal. Die Gefahr eines Atomkrieges ist gegenwärtig wieder größer geworden.

Die Friedensdividende nach dem Fall des Eisernen Vorhangs 1989 hat getrogen. Die atomaren Blöcke stehen sich erneut feindlich gegenüber. Die wichtigen Übereinkünfte wie New Start und der Vertrag über die nuklearen Mittelstreckenraketen wurden gekündigt.

Es muss das Ziel sein, die weltweiten Nuklearpotenziale wieder zu verringern und vor allem ihren Einsatz undenkbar zu machen. Sonst droht der Menschheit das Ende. Das ist die Mahnung des diesjährigen Friedensnobelpreises.

Kerstin Klein

Ich bin Kerstin, ein leidenschaftlicher Experte für aktuelle Nachrichten und Autor bei Hol Aktuell. Als Generalist verfasse ich Artikel zu nationalen und internationalen Themen mit Strenge und Objektivität. Meine Begeisterung für Journalismus treibt mich dazu an, fundierte und gut recherchierte Informationen zu liefern, die unsere Leser informieren und zum Nachdenken anregen. Mit einem Auge für Details und einem starken Sinn für Ethik strebe ich danach, die Leserschaft von Hol Aktuell stets auf dem neuesten Stand zu halten.

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