Alexej Nawalny-Memoiren: russischer Oppositionsführer fürchtete um Tod in Haft

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Alexej Nawalny-Memoiren: russischer Oppositionsführer fürchtete um Tod in Haft

Der russische Oppositionsführer Alexej Nawalny hat in seinen Memoiren erstmals über seine Erfahrungen im Gefängnis berichtet. Nachdem er im August 2020 nach einem Vergiftungsversuch in ein deutsches Krankenhaus gebracht wurde, begann er, seine Erinnerungen an die Zeit in Haft niederzuschreiben. In seinem Werk schildert Nawalny die Schikanen und Drohungen, denen er im russischen Gefängnis ausgesetzt war. Der Kritiker des russischen Präsidenten Wladimir Putin fürchtete um sein Leben und beschreibt die psychischen Spiele, die die Gefängniswärter mit ihm spielten, um ihn zu brechen.

Alexej Nawalny: Memoiren eines Oppositionellen, der um sein Leben fürchtete

Aus dem Tagebuch des russischen Oppositionsführers Alexej Nawalny geht hervor, dass er während seiner Haft im März 2022 um sein Leben fürchtete. In einem Eintrag schrieb er: „Ich werde den Rest meines Lebens im Gefängnis verbringen und hier sterben“. Weiter hieß es: „Es wird niemand zum Verabschieden da sein“.

Nawalny, der prominenteste Kritiker des russischen Präsidenten Wladimir Putin, war am 16. Februar in einem russischen Straflager in der Arktis gestorben, wo er eine 19-jährige Haftstrafe verbüßen sollte. Seine Anhänger und viele westliche Politiker machen die russische Führung und Präsident Wladimir Putin für seinen Tod verantwortlich.

„Patriot“ – Autobiografie von Alexej Nawalny erscheint im Herbst

„Patriot“ – Autobiografie von Alexej Nawalny erscheint im Herbst

Das neue Buch mit dem Titel „Patriot“ stützt sich auf Tagebucheinträge Nawalnys aus der Haft und der Zeit davor. Veröffentlicht wird es am 22. Oktober. In einem Eintrag vom 17. Januar 2022 schreibt Nawalny: „Das Einzige, was wir fürchten sollten, ist, dass wir unsere Heimat aufgeben, um sie von einer Bande von Lügnern, Dieben und Heuchlern ausplündern zu lassen“.

In einem anderen Eintrag vom 1. Juli 2022 fasst Nawalny einen typischen Tagesablauf im Gefängnis zusammen: Aufwachen um 06.00 Uhr, Frühstück um 06.20 Uhr und Arbeitsbeginn um 06.40 Uhr. „Bei der Arbeit sitzt man sieben Stunden an der Nähmaschine auf einem Hocker unter Kniehöhe“, erläutert er. „Nach der Arbeit sitzt man einige Stunden auf einer Holzbank unter einem Porträt Putins. Das nennen sie 'disziplinarische Tätigkeit'“.

Putins Angst vor Nawalnys Leichnam

Putins Angst vor Nawalnys Leichnam

Mit dem Schreiben seiner Memoiren hatte der Kremlkritiker nach einem Giftanschlag im Jahr 2020 begonnen, in dessen Folge er mehrere Monate lang in einem Krankenhaus in Berlin behandelt wurde. Im Jahr darauf kehrte Nawalny nach Russland zurück, wo er festgenommen und zu 19 Jahren Haft verurteilt wurde.

Der letzte vom „New Yorker“ vorveröffentlichte Tagebucheintrag stammt vom 17. Januar 2024. Darin beantwortet Nawalny die Frage von Mitinsassen und Gefängniswärtern, warum er nach Russland zurückgekehrt sei. „Ich wollte mein Land nicht aufgeben oder es verraten. Wenn unsere Überzeugungen etwas bedeuten sollen, muss man bereit sein, für sie einzustehen und, wenn nötig, Opfer zu bringen“.

Udo Mayer

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