Katzencafés: Wie tiefgreifend sind solche Cafés wirklich?

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Katzencafés: Wie tiefgreifend sind solche Cafés wirklich?

In den letzten Jahren haben sich Katzencafés zu einer wahren Sensation entwickelt. In diesen einzigartigen Lokalen können Besucher bei einer Tasse Kaffee oder Tee in gemütlicher Atmosphäre mit süßen Katzen interagieren. Doch hinter dieser idyllischen Fassade verbirgt sich mehr als nur ein harmloser Zeitvertreib. Tatsächlich wirken sich diese Cafés auf die Tiere, die Menschen und die Umwelt aus. In diesem Artikel werden wir genauer darauf eingehen, wie tiefgreifend solche Cafés wirklich sind und was Sie wissen sollten, bevor Sie das nächste Mal einen Besuch planen.

Katzencafés: Wie tiefgreifend sind solche Cafés wirklich?

Mister Snuggles sitzt ruhig auf einem Stuhl und beobachtet neugierig das Geschehen um ihn herum. Dem Kater sitzt eine junge Frau gegenüber, sichtlich erfreut über die tierische Begleitung zum Nachmittagskaffee.

„Der kleine Mister Snuggles, mein Liebling, ist mir sofort auf den Schoß gesprungen“, erzählt Richard Gottlob von der ersten Begegnung mit dem schwarz-weißen Stubentiger. Gottlob ist einer der beiden Inhaber des Berliner Katzencafés „Catnip Coffee“ im Berliner Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg.

Dort wohnen nicht nur Mister Snuggles, sondern auch die Kater Simba und Furby sowie eine Katze namens Prinzessin Junko. Tag für Tag verbringen die Tiere ihre Zeit mit den Besucherinnen und Besuchern des Cafés. Es wird gespielt, geschlafen, beobachtet und auch Streicheleinheiten kommen nicht zu kurz.

Katzencafés: Eine neue TrendKulisse oder ein Ausflug in die TierschutzDebatte?

Katzencafés: Eine neue TrendKulisse oder ein Ausflug in die TierschutzDebatte?

„Wir können Menschen eine schöne Atmosphäre bieten und wir können auch den Katzen einen Lebensraum bieten, der schön für sie ist“, erklärt Gottlob das Konzept des Cafés.

Egal, ob Katzencafés, Wanderungen mit Alpakas oder sogar Yoga mit Welpen: Viele Tierliebhaber greifen gerne auf solche Angebote zurück. Doch nicht selten bleibt das Wohl der Tiere auf der Strecke, heißt es seitens des Deutschen Tierschutzbundes und der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz.

Mensch und Katze: Zusammen in einem Café oder eine Gefahr für die Tiere?

Mensch und Katze: Zusammen in einem Café oder eine Gefahr für die Tiere?

Paula, die Café-Katze aus Wegberg, ist ein Beispiel dafür, dass das Wohl der Katzen an erster Stelle steht. Im „Catnip Coffee“ stehe das Wohl der Katzen hingegen an erster Stelle. Ist den Tieren der Trubel mal zu viel, können sie sich durch eine Katzenklappe in ihren Rückzugsraum verkrümeln.

„Wir achteten darauf, dass die Katzen aus dem Tierheim kommen und wir haben ein Schutzkonzept erstellt“, sagt Gottlob. „Wir haben auch einen Kurs zum fachgerechten Umgang mit Katzen absolviert und das Veterinäramt hat uns besucht.“

Katzencafés: Sympathisch, aber sinnvoll? Eine Analyse der Tierschutzaspekte

Katzencafés: Sympathisch, aber sinnvoll? Eine Analyse der Tierschutzaspekte

Tierschützer stehen dem Trend der Katzencafés eher kritisch gegenüber. „Aus Sicht des Deutschen Tierschutzbundes würden wir nicht hinter einer Eröffnung eines Katzencafés stehen, weil da einfach so viele unterschiedliche Punkte bedacht werden müssen“, sagt Pressesprecherin Nadia Wattad.

Katzen würden empfindlich auf Veränderungen reagieren. Ein Café werde von vielen verschiedenen Menschen besucht, was intensive Gerüche und laute Geräusche zur Folge hat.

„Ich verstehe den Ansatz und er ist durchaus auch nobel, aber für das Tier selber ist das schon eine sehr große Belastung“, erklärt Tierärztin Sandra Giltner.

Denn Stressanzeichen bei Stubentigern seien oft nur schwer zu erkennen. Schon bei der Auswahl der Katzen sei daher eine „sehr, sehr hohe Fachkenntnis“ nötig.

„Deswegen kommt es immer darauf an, wie gut die Katzencafés gemacht sind“, sagt die Tierärztin. Ob ein Katzencafé sinnvoll ist oder nicht, ist oft eine Einzelfallentscheidung.

Denn manche Tierchen hätten durchaus Spaß an dem vielseitigen Alltag. Aber es kommt immer darauf an, wie gut die Katzencafés gemacht sind.

Kerstin Klein

Ich bin Kerstin, ein leidenschaftlicher Experte für aktuelle Nachrichten und Autor bei Hol Aktuell. Als Generalist verfasse ich Artikel zu nationalen und internationalen Themen mit Strenge und Objektivität. Meine Begeisterung für Journalismus treibt mich dazu an, fundierte und gut recherchierte Informationen zu liefern, die unsere Leser informieren und zum Nachdenken anregen. Mit einem Auge für Details und einem starken Sinn für Ethik strebe ich danach, die Leserschaft von Hol Aktuell stets auf dem neuesten Stand zu halten.

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