Wermelskirchen: Umweltschützer fordern Mitbestimmung bei Wald-Entwicklung

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Wermelskirchen: Umweltschützer fordern Mitbestimmung bei Wald-Entwicklung

In der Stadt Wermelskirchen hat sich ein Konflikt zwischen der kommunalen Verwaltung und den Umweltschützern entzündet. Die Naturschützer fordern eine Mitbestimmung bei der Entwicklung des Stadtwaldes, um den Schutz der naturkundlichen Vielfalt und der Artenvielfalt zu gewährleisten. Die Bürgerinitiative Pro Wald kritisiert die bisherige Vorgehensweise der Stadtverwaltung, die nach Ansicht der Aktivisten die Interessen der Bevölkerung und des Umweltschutzes ignoriert. Die Umweltschützer warnen vor einer Zerstörung des Ökosystems durch unausgewogene Planungen und fordern eine beteiligungsorientierte Planung, um den Wald für zukünftige Generationen zu erhalten.

Wermelskirchen: Umweltschützer fordern Mitbestimmung bei Waldentwicklung

Friedhelm Hürten, Waldexperte der Naturschutzgruppe BUND, hat kürzlich eine Exkursion in den Wermelskirchener Wald organisiert, um auf die Bedeutung von Dauerwald und Mitsprache bei der Waldplanung aufmerksam zu machen.

„Zuallererst müssen wir uns bewusst machen, was unter der Erde passiert“, sagt Hürten, während er auf die Baumkronen blickt. Er erzählt von Pilzen und Mikroorganismen, von nicht sichtbaren Verbindungen, die den Wald prägen. „Nur, wenn wir uns damit beschäftigen, verstehen wir auch, was hier oben passiert“, versichert Hürten.

Waldwirtschaft im Fokus: BUND-Experte für mehr Mitsprache bei Waldplanung

Waldwirtschaft im Fokus: BUND-Experte für mehr Mitsprache bei Waldplanung

Martina Hegmann, BUND-Vorsitzende in der Ortsgruppe Wermelskirchen und Burscheid, betont: „Es geht also durchaus um eine wirtschaftliche Nutzung“, aber streng an dem Wald als lebendem Organismus orientiert. Statt ganze Waldflächen zu ernten, wird so nachhaltig geplant, dass der Mischwald jedes Jahr andere Holzarten zur Ernte freigibt.

Wermelskirchen: Naturschützer fürchten Verlust von Waldflächen und fordern nachhaltige Bewirtschaftung

Der BUND erinnert: Im städtischen Wald hat das Gemeinwohl Vorrang. Die Menschen setzen viele Erwartungen in den Wald. Die einen wollen vor allem Geld verdienen, die anderen vor allem unbeschwert Wandern und wieder andere rechnen ihm eine große Bedeutung im Kampf gegen den Klimawandel zu.

Friedhelm Hürten vom BUND kommentiert die Ergebnisse der aktuellen Bundeswaldinventur: „Das war abzusehen“, sagt er. Zu viele Fichtenflächen seien abgeräumt worden. Zurückgeblieben sei ein Boden, der für keine gute CO2-Bilanz sorge.

BUND-Exkursion in den Wermelskirchener Wald: Umweltschützer für Dauerwald und Mitsprache bei Waldentwicklung

Die Exkursion mit Friedhelm Hürten führt fürs Erste nur wenige Meter in den Wald: „Hier findet Naturverjüngung statt“, erläutert er und deutet auf die Pflanzen, die unter den Bäumen wachsen. Buchen und Eichen haben sich hier selbst ausgesät. „Und damit haben sie das Grundprinzip des Dauerwaldes im Grunde schon umgesetzt“, erklärt der Naturschützer.

Der BUND-Experte erzählt von den Stürmen rund um „Kyrill“ 2007, die viele Bäume zu Fall brachten. „Viele dieser Flächen wurden nicht wieder bepflanzt“, erzählt er und deutet auf Fotos, die er im Gepäck hat. Genau dort könne man heute wunderbar ansetzen, um Dauerwald zu entwickeln.

Der BUND hat bereits einen Förderantrag gestellt, um diese Arbeiten zu unterstützen und auf den Flächen seltene, heimische Baumarten zu fördern. Ohnehin wünschen sich die Naturschützer mehr Mitspracherecht, wenn es um die Waldplanung geht, das werde in anderen Städten schon ganz selbstverständlich umgesetzt.

„Genauso wichtig ist es uns, dass das Prinzip des Dauerwaldes viel präsenter in der Gesellschaft wird“, betont Martina Hegmann. Deswegen werde der BUND auch künftig zu Exkursionen in den Wald einladen.

Holger Hofmann

Ich bin Holger, ein erfahrener Redaktionsleiter von Hol Aktuell, einer generalistischen Zeitung mit nationalen und internationalen Nachrichten. Mein Team und ich sind bekannt für unsere strenge und objektive Berichterstattung. Mit meiner langjährigen Erfahrung als Journalist habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, unseren Lesern stets aktuelle und relevante Informationen zu bieten. Meine Leidenschaft für den Journalismus treibt mich jeden Tag an, die besten Geschichten zu finden und sie professionell aufzubereiten.

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