- Kircheneinweihung in Leverkusen: Ordentlich Kita-Tumult in der Gotteshalle
- Kircheneinweihung in Leverkusen: Kita-Tumult in der Gotteshalle
- Neuer Anfang in der Johanneskirche: Kita und Familienzentrum eröffnen ihre Pforten
- Die Kita und Familienzentrum „Johanneskirche“
- Die Architektur
- Die Kita-Leiterin Miriam Staudenrausch
Kircheneinweihung in Leverkusen: Ordentlich Kita-Tumult in der Gotteshalle
Am vorigen Wochenende fand in Leverkusen eine Kircheneinweihung statt, die für Aufsehen sorgte. Im Mittelpunkt des Interesses stand jedoch nicht die feierliche Zeremonie selbst, sondern vielmehr der Tumult, der in der Gotteshalle ausbrach. Der Grund dafür war die Kita-Gruppe, die sich in der Kirche befand und für eine ungewöhnliche Atmosphäre sorgte. Die kleinen Besucher ließen ihre überschwängliche Freude nicht nur bei den Erwachsenen, sondern auch bei den Kirchenvertretern für Überraschung sorgen. Die Frage, die sich nun stellt, ist, ob dies ein einmaliger Vorfall war oder ob die Kirche in Zukunft auf regelmäßige Kita-Besuche vorbereitet sein muss.
Kircheneinweihung in Leverkusen: Kita-Tumult in der Gotteshalle
Es ist vermutlich die einzige Kindertagesstätte plus Familienzentrum mit eigener Kanzel und Abenteuerspielplatz, die am Samstag mit Gottesdienst und buntem Fest eröffnet wurde. Offiziell jedenfalls, denn tatsächlich wurde der Betrieb in der ehemaligen evangelischen Kirche Manforts schon im vergangenen Jahr aufgenommen und diese sukzessive mit Kindern gefüllt.
Seit dem 1. August ist die Kita komplett belegt, Plätze gibt es nur noch auf der Warteliste. Die Evangelische Kita und das Familienzentrum „Johanneskirche“ feierte am Samstag mit einem Open-Air-Gottesdienst, danach gab es Mit-Mach-Aktionen für Kinder, Snacks und Getränke, vor allem aber Führungen durch das Gebäude und den Garten.
Neuer Anfang in der Johanneskirche: Kita und Familienzentrum eröffnen ihre Pforten
Die Einrichtung unterscheidet sich kaum von der eines anderen modernen Kindergartens, aber die Architektur ist schon außergewöhnlich. Schließlich erscheint das Äußere des am 1. Advent 2020 entwidmeten Gotteshauses von der Straßenfront gesehen nahezu unverändert.
So wie es 1953/54 von Otto Bartning, Architekt einer „sozialen Moderne“, geplant und innerhalb des „Bartningschen Notkirchenprogramms“ erbaut wurde. Info26 Mitarbeiter für die „Johanneskirche“
Die Kita und Familienzentrum „Johanneskirche“
Die Kita und Familienzentrum „Johanneskirche“, Scharnhorststraße 40, arbeitet mit fünf Gruppen. Träger ist der Ev. Kita-Verband, zu dem insgesamt neun Einrichtungen in verschiedenen Stadtteilen gehören, die in Kooperation mit den Evangelischen Kirchengemeinden vor Ort betrieben werden.
Aktuell werden in Manfort 83 Kinder im Alter von elf Monaten bis zum Schuleintritt betreut. Grundsätzlich können Babys ab vier Monaten aufgenommen werden. Zum Betrieb der neuen Einrichtung wurden 26 Menschen in unterschiedlichen Funktionen (Betreuung, Therapie, Küche) eingestellt.
Das wurde nach dem Zweiten Weltkrieg aufgelegt, als die Gemeinden, vor allem durch den Zuzug Ost-Vertriebener aus allen Nähten platzten. In dieser Zeit entstanden viele solcher „Notkirchen“ als unkomplizierte Kirchenbauten in Selbstbauweise.
Die Architektur
In Manfort sogar als komplettes kirchengemeindliches Zentrum, das 1995 unter Denkmalschutz gestellt wurde. Den galt es bei den Plänen der Umbaumaßnahme zu berücksichtigen. Der Düsseldorfer Architekt Thomas Pink und sein Büro „zweipink“ haben dafür eine beeindruckende Lösung gefunden.
Erhalten blieb das Kirchenschiff samt Holzkonstruktion und Fenstern. Darunter wurde das Zentrum der Kita eingerichtet, sozusagen als Haus im Haus. Mit Hilfe einer Luftkissenfolie für Wände und Decke des Innengebäudes sorgte man für ein gutes Raumklima, aber durch Transparenz zugleich für die Erlebbarkeit des Kirchenraumes.
Die Reduzierung des Wärmeverlustes war eine der großen Herausforderungen, denn eine Dämmung kam wegen des Denkmalschutzes weder außen noch innen in Frage. Die Seitenwände der alten Kirche wurden aufgebrochen, große, funktionale Gruppen- und Nebenräume angebaut.
Die Kita-Leiterin Miriam Staudenrausch
Kita-Leiterin Miriam Staudenrausch zeigt auf die Kante der ehemaligen Außenmauer, die kaum noch als solche zu erkennen ist. Sie wechselte von der Herderstraße in Quettingen nach Manfort und ist begeistert von diesem Gebäude und dem Platzangebot.
„Wir haben allerdings erstaunlich lange Laufwege“, sagt sie und weist auf den Gang in der Mitte des Kirchenschiffs mit großen, offenen Garderobenbereichen, von denen die Gruppenräume abgehen. Der Gang läuft auf den Altarraum zu, der in seiner ursprünglichen Form erhalten blieb, inklusive gemauerter Kanzel.
Der wurde zum Mehrzweckraum, der mittags als Mensa dient, wo Spielgruppen stattfinden oder Förderangebote wie Logopädie. Und es finden Gottesdienste statt in diesem Bereich, in dem die Kirchenatmosphäre noch am stärksten spürbar ist.
Der normalerweise offene großzügige Eingangsbereich lässt sich mit Türen komplett abriegeln und von der Kita trennen, so dass er auch für andere Veranstaltungen des Familienzentrums genutzt werden kann. Hier gibt es auch zusätzliche Sanitäranlagen.
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