Hilden vor 100 Jahren: Rundschau zitiert den Mark Twain (Traducción: Hilden hace 100 años: revista cita a Mark Twain)

Hilden vor 100 Jahren: Rundschau zitiert den Mark Twain

Vor genau 100 Jahren war die Stadt Hilden ein bedeutendes Zentrum des wirtschaftlichen und kulturellen Lebens im Rheinland. In dieser Zeit waren die Menschen in Hilden von der Rundschau, einer der bekanntesten und auflagenstärksten Zeitungen Deutschlands, auf dem Laufenden gehalten. Eine besondere Ausgabe der Rundschau vom Jahre 1923 hat nun unsere Aufmerksamkeit erregt, in der ein Zitat des berühmten amerikanischen Schriftstellers Mark Twain zu finden ist. Wir möchten Ihnen in dieser Artikelserie einen Einblick in das Hilden von vor 100 Jahren geben und Ihnen zeigen, wie die Rundschau damals über die Stadt und ihre Bewohner berichtete.

Hilden vor Jahren: Rundschau zitiert den Mark Twain

Heute schreibt Elon Musk Technikgeschichte, vor 100 Jahren waren es deutsche Ingenieure. Die Hildener Rundschau druckt in ihrer Ausgabe vom 15. Oktober eine selten große Überschrift.

Zeppelin über New York

Anlass ist die Ankunft des Zeppelins LZ 126 über New York. Über den Flug des Luftschiffes wird fast seitenfüllend berichtet. Über den Atlantik ging es nicht ohne Turbulenzen. Die Zeitung berichtet von Nebel und Regenböen.

Die Redaktion schreibt: „Die Behörden befürchten jedoch, daß sie dem Luftkreuzer in den Weg kommen. Immerhin haben einige Flieger die Erlaubnis erhalten, aufzusteigen unter der Voraussetzung, daß sie sich dem Luftschiff nicht mehr als bis auf 1000 Fuß nähern.“

Worte der Weisen

Auf Seite 5 weiß die Hildener Rundschau, was erfolgreiche Leute sagen. Zum Beispiel diesen Satz: „Wie kann die Welt denn wissen, daß man etwas Gutes zu verkaufen hat, wenn man es ihr nicht anzeigt.“ In den Mund gelegt wird diese Aussage dem Unternehmer Cornelius Vanderbilt.

Es finden sich weitere Zitate von Mark Twain, John D. Rockefeller und anderen großen Denkern oder erfolgreichen Geschäftsleuten. Hierbei handelt es sich um Werbung in eigener Sache, denn zum Schluss folgt dieser Hinweis: „Wer diese Aussprüche beherzigen will, wende sich an den Verlag dieser Zeitung. Er gibt Auskunft in allen Reklame-Angelegenheiten.“

Handwerkerausstellung in Hilden

Im Lokalteil berichtet die Redaktion in gleich zwei Beiträgen über eine Handwerkerausstellung, die den Erwartungen im „großen und ganzen“ entsprochen habe. So lautet zumindest das Fazit im ersten Artikel.

Es folgt ein Beitrag des „Herrn Stadtverordneten Bendokat“. Schlosser, Metzger und Klempner hätten gefehlt. Und „unser blühendes Schuhmachergewerbe hätte eine umfassendere Kollektion der Fußbekleidung zeigen müssen“.

Insgesamt seien zu wenig Hildener auf der Messe vertreten gewesen, bemängelt der Stadtverordnete. Immerhin habe die Veranstaltung davon profitieren können, dass viele Aussteller und Besucher von auswärts den Weg nach Hilden gefunden hatten.

Am Ende bleibt das Fazit: „Wir sind trotzdem der Ueberzeugung, daß die Hildener Geschäftswelt, namentlich die Wirte, auf ihre Kosten gekommen sind.“ Na dann: Prost.