Diakonische Unterkunft für obdachlose Frauen in Düsseldorf

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Diakonische Unterkunft für obdachlose Frauen in Düsseldorf

In der Landeshauptstadt von Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf, wird eine neue diakonische Unterkunft für obdachlose Frauen eröffnet. Dieses wichtige Projekt bietet Frauen, die ohne feste Wohnadresse sind, einen sicheren und unterstützenden Ort, um wieder auf die Beine zu kommen. Die Einrichtung wird von einer gemeinnützigen Organisation geführt, die sich seit Jahren für die soziale Integration von benachteiligten Menschen einsetzt. Durch diese Initiative soll den Frauen in Düsseldorf eine bessere Zukunft ermöglicht werden.

Neuanfang für obdachlose Frauen: Das Marie-Burde-Haus in Düsseldorf bietet Zuhause und Rückzugsort

Neuanfang für obdachlose Frauen: Das Marie-Burde-Haus in Düsseldorf bietet Zuhause und Rückzugsort

So kann der Neuanfang gelingen. Mit einem Zuhause, einem Rückzugsort. Das bietet das Marie-Burde-Haus der Diakonie wohnungslosen Frauen, die bisher durch alle Raster der Hilfe gefallen sind.

Entstanden sind an der Stephanienstraße auf fünf Etagen 19 Apartments mit eigener Küchenzeile und kleinem Bad. Alles auf rund 20 Quadratmetern. Die Einraum-Wohnungen sind vollständig eingerichtet, Bett, Nachttisch und Schrank. Geschirr ist ebenso vorhanden wie Bettwäsche und Handtücher. „Die Frauen können hier mit nichts ankommen, sie erhalten alles“, sagt Leiterin Theresa Frisch.

Geöffnet ist das Haus bereits seit Mitte Juli. Zwischenzeitlich waren alle Wohnungen belegt, eine ist wieder frei und wird gerade erneut vergeben. „Weil eine Bewohnerin gegen eine der Regeln verstoßen hat“, sagt Frisch. Gewalt gegen eine Mitbewohnerin oder eine Mitarbeiterin des Hauses ist so ein deutliches Vergehen. Die Frau musste wieder ausziehen.

Weitere Regeln: Im Haus sind Alkohol und Drogen untersagt. Was die Frauen draußen tun, ist aber ihre Sache. Besuch ist erlaubt, auch von Männern. Doch niemand außer den Bewohnerinnen darf über Nacht bleiben.

Info: Das war Marie Burde, die alleinstehende Berlinerin, die ihr Geld als Lumpensammlerin und mit dem Verkauf von Altwaren verdiente, versteckte in ihrer Kellerwohnung von 1943 bis 1945 drei Juden vor dem Nazi-Regime und rettete ihnen so das Leben. Dafür wurde Marie Burde 2012 posthum in Yad Vashem als Gerechte unter den Völkern ausgezeichnet.

Jetzt, beim sogenannten Soft-Opening, der offiziellen Vorstellung des Hauses, treffen sich Bewohnerinnen und Mitarbeiterinnen sowie Gäste im großen Gemeinschaftsraum im Erdgeschoss. Dort gibt es ein Mal die Woche ein gemeinsames Frühstück, am Samstag ab 11 Uhr. Ansonsten müssen sich die Frauen selbst verpflegen.

Zwei der Bewohnerinnen warten nun darauf, dass die anderen kommen und das Buffet eröffnet wird. Eine von ihnen ist gerade 18 Jahre alt, wohnt hier seit Mitte Juli. „Schön ist es“, sagt sie, und sicher fühle sie sich. So sieht es auch die Andere. „Ja, vor allem sicher, das ist wichtig.“

Sie habe einiges hinter sich: Klinik und Knast und „so Manches“. Im Marie-Burde-Haus habe sie jetzt erst einmal Ruhe gefunden. Zeit brauchen die Frauen, sagt Stefanie Volkenandt, Abteilungsleitung Selbstbestimmung und Teilhabe bei der Diakonie. Man wolle Freiraum gewähren und für Geborgenheit sorgen. Gemeinschaftsleben werde angeboten, die Teilnahme sei aber kein Muss.

Manche der Frauen hätten sich anfangs ganz zurückgezogen, ins eigene Bett, die eigenen vier Wände mit einer Toilette nur für sich. Keiner, der sie stört oder gar bedroht. „Sie haben die Situation einfach nur genossen“, sagt Theresia Frisch. Denn die Frauen zwischen 18 und Ende 50 haben viel hinter sich. Und die Lebenswege sind oft ähnlich. Gewalterfahrungen schon in der Kindheit, später in Partnerschaften, Missbrauch, viele schlechte Erfahrungen mit Männern.

Daher gibt es im elfköpfigen Team des Hauses auch nur Frauen. Immer ist zumindest eine von ihnen da. Der Eingang ist an allen Tagen rund um die Uhr besetzt, soll einem Concierge-Service ähneln. Denn die Bewohnerinnen müssen den Schlüssel zu den Etagen und zu ihren Appartements abgeben, wenn sie das Marie-Burde-Haus verlassen.

Ursula Herrmann

Ich bin Ursula, Journalistin bei der Webseite Hol Aktuell. Als Generalistin berichte ich über nationale und internationale Nachrichten mit Strenge und Objektivität. Meine Artikel sind immer aktuell und informativ, um unseren Lesern die wichtigsten Ereignisse des Tages zu präsentieren. Mit meiner Leidenschaft für Journalismus und meinem Engagement für die Wahrheit strebe ich danach, unsere Leser stets gut informiert zu halten.

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