Niederlande: Wölfe könnten bald sterilisiert werden Übersetzung: Niederlande: Wölfe könnten bald sterilisiert werden

Index

Niederlande: Wölfe könnten bald sterilisiert werden

In den Niederlanden bahnt sich eine umstrittene Debatte an: wildlebende Wölfe könnten aufgrund von Platz- und Nahrungsmangel bald sterilisiert werden. Die niederländische Regierung prüft derzeit Möglichkeiten, um die wachsende Population der Raubtiere zu regulieren. Die Zahl der Wölfe in den Niederlanden ist in den letzten Jahren rapide angestiegen, was zu Konflikten mit der Landwirtschaft und der Bevölkerung geführt hat. Die mögliche Sterilisation der Wölfe stößt auf Kritik von Tierschützern, die eine solche Maßnahme als nicht nachhaltig und nicht tierschutzgerecht bezeichnen. Die Diskussion um die Zukunft der Wölfe in den Niederlanden wird in den kommenden Wochen und Monaten weitergehen.

Niederlande: Wölfe könnten bald sterilisiert werden - Regierung soll prüfen

Niederlande: Wölfe könnten bald sterilisiert werden - Regierung soll prüfen

Die Zahl der Wölfe wächst in den Niederlanden. Derzeit gibt es bei unseren Nachbarn elf Rudel, im vergangenen Jahr waren es neun. Das berichtet das Büro „Bij12“, das den niederländischen Staat in Wolfsangelegenheiten berät.

Sieben Rudel leben demnach in der Veluwe, jeweils eins im Herzen von Drenthe sowie in der Region Drenthe-Friesland. Darüber hinaus hat sich auf dem Utrechtse Heuvelrug ein neues Rudel etabliert, und ganz frisch gibt es auch ein Rudel im nördlichen Teil der Gelderse Vallei.

Die Experten gehen davon aus, dass im Königreich 104 bis 124 Wölfe leben. Mächtig viel Nachwuchs (38) wurde zuletzt in der Provinz Gelderland geboren, landesweit waren es 55 Jungtiere.

Allerdings gibt es immer wieder Berichte von Problemwölfen. Tiere, die im großen Stil Schafe reißen oder Menschen zu nahe kommen. Um entgegenzuwirken, liegt im Parlament in Den Haag, der Tweede Kamer, nun ein bemerkenswerter Vorschlag auf dem Tisch.

Eine Mehrheit möchte, dass die Regierung prüft, ob die Sterilisierung von Wölfen zur Begrenzung der Population beitragen kann. Dion Graus von der rechtspopulistischen PVV hatte den Vorschlag gemacht, allerdings betonte er, dass es sich nur um das „letzte Mittel“ handeln könne: „Alles ist besser als die Kugel.“

Die Unfruchtbarmachung könne ihm zu Folge per Pfeil gelingen. Graus gilt als Wolfsfreund, seinen Landsleuten wirft er vor, an einem „Rotkäppchensyndrom“ zu leiden.

Die Forderung der PVV wird von den Regierungsparteien VVD und NSC unterstützt. Graus erklärte, zu befürchten, dass Wölfe erschossen werden, wenn die Population weiter zunimmt, zumal eine Mehrheit der EU-Mitgliedstaaten eine Aufweichung des Schutzstatus des Tieres befürworte.

Der NSC-Abgeordnete Diederik Boomsma steht hinter der Idee der Prüfung. Derweil sollen ihm zu Folge aber Maßnahmen ergriffen werden, um Wölfen Angst vor Menschen zu machen, etwa mit Paintballgewehren: „Was man jetzt tun sollte, ist, zu verhindern, dass Wölfe sich an Menschen gewöhnen, dass sie sich zu Problemwölfen entwickeln.“

VVD-Vertreter Thom van Campen sagte: „Es gibt Parteien, die denken, die Niederlande seien ein großer Park, in den man nicht eingreifen sollte. Und es gibt Parteien, die sagen, man solle sie erschießen. Ich denke, man sollte schauen, ob es andere Lösungen gibt.“ Die Idee der Sterilisierung klinge besonders – aber man solle prüfen, ob sie nicht die praktikabelste ist, sagte van Campen.

Holger Hofmann

Ich bin Holger, ein erfahrener Redaktionsleiter von Hol Aktuell, einer generalistischen Zeitung mit nationalen und internationalen Nachrichten. Mein Team und ich sind bekannt für unsere strenge und objektive Berichterstattung. Mit meiner langjährigen Erfahrung als Journalist habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, unseren Lesern stets aktuelle und relevante Informationen zu bieten. Meine Leidenschaft für den Journalismus treibt mich jeden Tag an, die besten Geschichten zu finden und sie professionell aufzubereiten.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Go up