Im Kino: Der Aushilfslehrling - Film über Donald Trumps Lehrjahre

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Im Kino: Der Aushilfslehrling - Film über Donald Trumps Lehrjahre

Der neue Film Der Aushilfslehrling eröffnet einen Blick in die Lehrjahre des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump. Die Regisseure des Films haben sich auf die frühe Karriere des Immobilien-Tycoons konzentriert, um die Entwicklung des Geschäftsmannes und späteren Politikers nachzuzeichnen. Die Lebensgeschichte Trumps wird in diesem Film auf eine neue Weise erzählt, indem sie seine ersten Erfolge und Rückschläge in der New Yorker Immobilienbranche zeigt. Der Film bietet einen eindrucksvollen Einblick in die Entstehung eines der kontroversesten Politiker der jüngeren Geschichte.

Der Aushilfslehrling: Film über Donald Trumps Anfänge im Kino

Als The Apprentice - The Trump Story von Ali Abbasi im Mai in Cannes seine Uraufführung erlebte, bestand die Gefahr, dass den Film in den USA wohl niemand zu sehen bekäme, weil Donald Trump ankündigte, dagegen gerichtlich vorgehen zu wollen. Viele Kinobetreiber fürchteten Trumps Rache, wenn sie den Film dennoch zeigen würden. Knapp ein halbes Jahr später heißt es, dass der Film auch in den USA wenige Wochen vor der Präsidentschaftswahl in die Kinos komme.

Ein positives Zeichen für den US-Wahlkampf?

Ein positives Zeichen für den US-Wahlkampf?

Ist das nun ein positives Zeichen dafür, dass zuletzt doch etwas Bewegung in den US-Wahlkampf gekommen ist? Es ist jedenfalls nicht die dümmste Idee, einmal zu zeigen, wie aus dem in den 1970er-Jahren um die Anerkennung seines Vaters ringenden Donald Trump ein mal mehr, mal weniger erfolgloser Jemand mit einem großzügigen Zeitbudget geworden ist, der 2004 als gutbezahlter Host in der Fernsehshow The Apprentice durchstartete.

Der Mythos des supererfolgreichen Geschäftsmanns

Der Mythos des supererfolgreichen Geschäftsmanns

Trump will gegen Film über ihn vorgehen. Es war diese Fernsehshow, die den Mythos des supererfolgreichen Geschäftsmanns Donald Trump erst konstruierte. Der Film dagegen zerstört die Legende vom Selfmade-Man, die The Donald so gerne vor sich herträgt. Übrig bleibt wahlweise und je nach Perspektive eine Variation von Der Zauberlehrling oder von Frankenstein. Je nach Temperament wird man den Film als Satire oder als Horrorfilm lesen.

Die Anfänge von Donald Trump

Die Anfänge von Donald Trump

Der Film erzählt die Geschichte von Donald Trumps Anfängen als Unternehmer. Zu Beginn von The Apprentice sieht man Donald (Sebastian Stan) in den 1970er-Jahren beim nicht ganz ungefährlichen Eintreiben ausstehender Mieten in Sozialbauten in Queens, was er im Auftrag seines dominanten Vaters Fred erledigt. Gegen die Firma des Vaters laufen Verfahren wegen rassistischer Vermietungspraktiken, die das Unternehmen in den Ruin treiben könnten.

Roy Cohn: Der Mentor von Donald Trump

Deswegen sucht Trump Jr. Hilfe bei dem wegen seiner Skrupellosigkeit gefürchteten Anwalt Roy Cohn (Jeremy Strong), der in dem Bittsteller sogleich ein formbares Objekt erkennt und ihm ein paar Regeln mit auf den Weg gibt, die Trump bis in die Gegenwart zu befolgen scheint: 1. Attack, attack, attack! 2. Never confess, always deny! 3. Always declare yourself the winner!

Die Karriere von Donald Trump

Der Film reiht Anekdote an Anekdote und erzählt davon, wie sich Trump in das Model Ivana (Maria Bakalova) verliebt. Er schildert, wie Donald von Projekten träumt, die seinem Vater Respekt abnötigen könnten. Und wie es um Manhattan bestellt war, bevor dort 1983 der Trump Tower eröffnet wurde. Gemeinsam ist all diesen Geschichten, dass Trump mit Größenwahn, aber wenig Geschmack zu Werke geht, dass er Ivana mit Blumen überhäuft, aber nicht vergisst, den Preis deutlich sichtbar zu platzieren.

Dunklere Töne

Einmal trifft Trump auf Andy Warhol und fragt diesen unbekümmert, womit er denn wohl sein Geld verdiene. Den Vater gedemütigt. Erst allmählich mischen sich dunklere Töne in den Film, wenn Trump die Gelegenheit bekommt, seinen Vater zu demütigen, wenn er seinem verzweifelten Bruder die Tür weist, wenn er die aufsässige Ivana im marmornen Penthouse des Trump Towers vergewaltigt. Und wenn er schließlich auch seinem Lehrmeister Cohn, einem an HIV erkrankten schwulen Juden und Kommunistenhasser, einen Gefallen ausschlägt, weil er dringend zu einer Haartransplantation muss.

Das Fazit

Ist The Donald erstmal on top, ist mit ihm nicht mehr zu spaßen. In Vielem erinnert Trump dabei an Dietrich Heßling aus Heinrich Manns Der Untertan, ein amoralisches Gefäß, darauf trainiert, sich in einer turbokapitalistischen Gesellschaft zu behaupten, wobei die Fassade mehr zählt als die Substanz. The Apprentice zeigt nur den ersten Teil von Trumps Karriere, in der noch keine Gedanken an Fernsehpopularität oder Politik verschwendet werden. Trump versteht nur die Räume zu nutzen, die ihm eingeräumt werden.

Holger Hofmann

Ich bin Holger, ein erfahrener Redaktionsleiter von Hol Aktuell, einer generalistischen Zeitung mit nationalen und internationalen Nachrichten. Mein Team und ich sind bekannt für unsere strenge und objektive Berichterstattung. Mit meiner langjährigen Erfahrung als Journalist habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, unseren Lesern stets aktuelle und relevante Informationen zu bieten. Meine Leidenschaft für den Journalismus treibt mich jeden Tag an, die besten Geschichten zu finden und sie professionell aufzubereiten.

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