Überschwemmungen in NRW: Neue App – Ist mein Haus sicher?
Immer wieder treffen Überschwemmungen die Bundesländer, insbesondere Nordrhein-Westfalen (NRW), und hinterlassen eine Spur der Zerstörung. Die Folgen sind dramatisch: Überflutete Häuser, zerstörte Infrastrukturen und Menschenleben in Gefahr. Um den Bürgern von NRW eine wichtige Sicherheitsgarantie zu bieten, wurde eine innovative Lösung entwickelt: eine neue App, die es ermöglicht, das Risiko einer Überschwemmung für ein bestimmtes Gebäude zu ermitteln.
Neue App für NRW: Ist mein Haus vor Hochwasser geschützt?
Ab sofort können Menschen in Nordrhein-Westfalen prüfen, wie gut ihr eigenes Zuhause vor Überflutung, Starkregen oder Hochwasser geschützt ist. Die von den Wirtschaftsverbänden Emschergenossenschaft und Lippeverband (EGLV) entwickelte Flood Check App wird in den kommenden Monaten landesweit ausgerollt, wie die Ministerien für Umwelt und Kommunales mitteilten.
Die App bietet einen schnellen und unkomplizierten Zugriff auf Informationen zur konkreten Gefährdungslage ihrer Immobilie, sagte Bau- und Kommunalministerin Ina Scharrenbach (CDU). Bisher konnten nur Bürger in den Städten Bochum, Bottrop, Essen, Gelsenkirchen, Gladbeck, Herne und Herten die App nutzen.
Wie funktioniert die App?
Nutzer geben in die App ihre Wohnadresse ein und beantworten Fragen zur baulichen Beschaffenheit des Wohnobjektes. Daraus wird ermittelt, wie groß das Risiko möglicher Starkregen- und Hochwassergefahren für die Immobilie ist. Konkret werden mögliche Wasserstände für jeweils drei Szenarien ermittelt. Die Nutzer bekommen auch Hinweise zum Schutz ihrer eigenen vier Wände sowie zu Verhaltensmaßnahmen bei Hochwasser.
Die App greift auf öffentlich verfügbare Hochwasserkarten des Landes zu, um die Gefährdungslage zu ermitteln. Die Kommunen werden den Angaben zufolge derzeit angeschrieben und um Informationen gebeten. Außerdem können die Kommunen ihre Vorsorge-Aktivitäten darstellen, auf die kommunalen Starkregengefahrenkarten hinweisen und Beratungen anbieten.
Maßnahmen zum Hochwasserschutz sind oft einfach
Oft reichten einfache und wenig kostspielige Mittel, um ein Haus vor Wassermassen zu schützen, sagte der EGLV-Vorstandsvorsitzende Uli Paetzel. So könne man Kellerschächte mit Glas oder Plastik abdecken, damit kein Wasser eindringen könne. Durch Anheben des Pflasters könne die Fließrichtung des Wassers geändert werden.
Die App ist für jeden Bürger ein einfaches Instrument, die eigenen Gefährdung konkret zu sehen, sagte Paetzel. Die Ministerin appellierte auch an andere Menschen in gefährdeten Gebieten, gegen Hochwasser vorzusorgen. Gemessen an dem Schaden ist Eigenvorsorge viel günstiger.
Wiederaufbaufonds für Hochwasserschutz
Die Möglichkeit, den Wiederaufbaufonds dafür in Anspruch zu nehmen, hätten aber nur von der Flut 2021 betroffene Bürger. Mehr als vier Milliarden Euro Hilfen für den Wiederaufbau wurden bislang bewilligt. Davon wurden laut Bauministerium knapp 1,9 Milliarden Euro ausgezahlt, was einer Quote von 45 Prozent entspricht.
Die NINA Warnapp, das WarnWetter vom DWD und die Katwarn-App sind auf einem Display zu sehen. (Symbolfoto)Foto: dpa/Oliver Berg
Die App ist auch im Internet abrufbar. Die Kommunen werden den Angaben zufolge derzeit angeschrieben und um Informationen gebeten. Außerdem können die Kommunen ihre Vorsorge-Aktivitäten darstellen, auf die kommunalen Starkregengefahrenkarten hinweisen und Beratungen anbieten.
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