Mutmaßlicher Brandstifter aus Krefeld meldete Asylanträge in halb Europa
In einem schockierenden Fall der Kriminalität hat ein Mann aus Krefeld, der verdächtigt wird, einen Brand gelegt zu haben, Asylanträge in der Hälfte Europas gestellt. Der 31-jährige Mann, dessen Identität nicht genannt wurde, soll in verschiedenen Ländern Europas Asyl beantragt haben, um einer möglichen Verhaftung in Deutschland zu entgehen. Die Behörden sind schockiert über die Umtriebigkeit des Verdächtigen, der offensichtlich versucht hat, sich der Justiz zu entziehen. Die Ermittlungen laufen derzeit auf Hochtouren, um die Hintergründe des Falles aufzuklären und den Verdächtigen zur Verantwortung zu ziehen.
Brandstifter aus Krefeld: Asylanträge in halb Europa
Ein Mann mit vielen Gesichtern
Der mutmaßliche Brandstifter von Krefeld ist offenbar nicht nur vorbestraft und psychisch auffällig gewesen. Er hat anscheinend, wie es ein Mitarbeiter einer Behörde salopp in Worte fasste, im Laufe der Jahre in halb Europa Asyl beantragt.
In den vergangenen zwei Jahrzehnten tauchte der 38-jährige iranische Staatsangehörige demnach immer wieder unter verschiedenen Identitäten in anderen Staaten auf und wollte Asylverfahren anstoßen. Er wurde wiederholt in die Bundesrepublik zurückgeschickt, wo er 2002 erstmals mit einem Asylgesuch registriert worden war.
Ein langes Verbrechenregister
Der Verdächtige soll am Donnerstag eine Spur der Zerstörung durch die Krefelder Innenstadt gezogen haben. Nach den bisherigen Erkenntnissen legte er Feuer an einen Minibus der Caritas und in seiner Wohnung im Dachgeschoss eines Hauses und warf einen Brandsatz in ein Gebäude der Arbeitsagentur, bevor er im Foyer eines Kinos Benzin verschüttete.
Verurteilt wegen Gewaltdelikten und Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung, saß der Mann 2010 in Krefeld wegen Gewaltdelikten und Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung zu viereinhalb Jahren Haft. Er saß demnach bis 2014 im Gefängnis.
Politische Konsequenzen
Der Fall wird auch deshalb ein politisches Nachspiel haben. Die SPD-Landtagsfraktion erhöht den Druck auf Innenminister Herbert Reul (CDU). Immerhin hatte der Verdächtige offenbar vor, das Foyer eines Kinos in Brand zu stecken, in dessen Sälen sich rund 150 Menschen aufhielten.
„Wenn diese Tat umgesetzt worden wäre, würden wir jetzt über eine Katastrophe sprechen“, hielt die innenpolitische Sprecherin der Fraktion, Christina Kampmann, vor Augen. „Was ist da passiert, und hätte es Möglichkeiten gegeben, um in einem früheren Stadium einzugreifen? Der Mann war polizeilich bekannt. Warum ist da nicht mehr passiert?“
Europäisches Asylsystem in Frage gestellt
Auch um die chaotischen Zustände im europäischen Asylsystem dürfte es neue Diskussionen geben. So führte der Mann eine Reihe verschiedener Namen, offenbar zudem noch in verschiedenen Variationen und mit unterschiedlichen Schreibweisen.
Allerdings führten all diese Alias-Personalien nach Angaben von Behörden-Insidern jeweils auf dieselbe Akte zurück – durch ihre Fingerabdrücke sei die Person eindeutig identifiziert.
Nach Informationen unserer Redaktion lehnte der Deutsche Staat in der Vergangenheit mindestens zwei Asylanträge des Verdächtigen ab. Asylgesuche äußerte der Iraner offenbar zudem unter anderem in Schweden, Dänemark, Norwegen, der Schweiz und Österreich.
Der Fall wird weiter untersucht
Nachdem der 38-Jährige durch einen Schuss aus einer Polizeiwaffe verletzt wurde, sei er derzeit noch in ärztlicher Behandlung. Sein Zustand sei stabil und nicht lebensbedrohlich, erklärte die Staatsanwaltschaft. Es sei Haftbefehl erlassen. Die Ermittlungen zum genauen Ablauf der Tatnacht, dem Beschuldigten und seiner Motivlage dauerten an.
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