Supersuper und Komet in Nordrhein-Westfalen: Kann man heute ein doppeltes Himmelsspektakel beobachten?
In Nordrhein-Westfalen erwartet die Bevölkerung heute ein einzigartiges Himmelsspektakel. Die seltene Konstellation eines Supersuper, eines Vollmondes, der gleichzeitig den sonnennächsten Punkt seiner Umlaufbahn erreicht, trifft auf den Komet C/2023 K1 (PANSTARRS), der derzeit am deutschen Himmel zu beobachten ist. Die Frage aller Astronomie-Enthusiasten lautet: Kann man heute ein doppeltes Himmelsspektakel beobachten? Wir klären, welche Bedingungen erfüllt sein müssen, um diesen einmaligen Anblick zu genießen.
Doppeltes Himmelsspektakel: Vollmond und Komet am Donnerstagabend
Am Donnerstagabend, dem 17. Oktober 2024, empfiehlt sich ein dunkler Ort mit freiem Blick nach Osten und Westen: Kurz nach Sonnenuntergang steht ein doppeltes Himmelsschauspiel an. Während am frühen Abend im Südosten ein besonders groß erscheinender Vollmond – auch Supermond genannt – aufgeht, zieht am Westhimmel weiter der Komet Tsuchinshan-Atlas seine Bahn.
Supersuper und Komet: Einzigartiges astronomisches Ereignis in NRW
Schon in den vergangenen Nächten hielten viele Menschen nach Sonnenuntergang nach dem Kometen Ausschau. Gut zu sehen war er unter anderem in Brandenburg. Der eigentliche Vollmond wird am Donnerstag tagsüber um 13.26 Uhr (MESZ) erreicht, an diesem Tag kommt der Erdtrabant seinem Planeten auf 357.174 Kilometer nah.
Der Mond umläuft die Erde auf einer elliptischen Bahn, erläutert Uwe Pilz von der Vereinigung der Sternfreunde. Deshalb ist er mal näher an der Erde, mal weiter weg.
Vollmond und Komet: Eine DoppelSensation am Himmel
Generell wirke der Mond dann besonders mächtig, wenn er tief stehe – und nicht hoch am Himmel. Diese Mondillusion oder Mondtäuschung liege daran, dass Betrachtende ihn in Relation zu irdischen Objekten am Horizont setzten, etwa zu Bergen, Bäumen oder Gebäuden, erläutert Pilz.
Das Zusammentreffen von Vollmond und Erdnähe führt zu extremen Gezeiten wie etwa Springfluten – denn Sonne, Mond und Erde stehen in einer Linie. Etwaige Herbststürme können diesen Effekt noch verstärken.
Wer am Donnerstagabend den Supermond und auch den Kometen beobachten will, sollte nicht zu lange warten: Tsuchinshan-Atlas ist – wie der Experte Pilz betont – noch immer nahe an der Sonne. Etwa eine Dreiviertelstunde nach Sonnenuntergang sei eine gute Zeit, Ausschau zu halten.
Leider wird das Wetter am Donnerstagabend wohl nur mäßig geeignet fürs Beobachten des kosmischen Schauspiels sein. Wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) meldet, wird der Himmel in der Nacht zu Freitag gebietsweise stark bewölkt sein, im Verlauf gibt es oft Hochnebel bei geringer Neigung zu Sprühregen.
Der Komet Tsuchinshan-Atlas kann seit dem 12. Oktober im Westen der Republik ohne Hilfsmittel mit bloßem Auge gesehen werden. Den besten Blick hatte man bereits am Montag, 14. Oktober.
Der Komet, in der Wissenschaft unter dem vollständigen Namen C/2023 A3 Tsuchinshan-Atlas bekannt, ist an seiner milchigen Farbe und dem Schweif, den er hinter sich herzieht, zu erkennen. Wer zwischen den Sternen am Himmel den Kometen nicht auf Anhieb erkennt, kann auf eine Sternenhimmel-App wie „Sky Guide“ (iOS) oder „Stellarium Mobile“ (iOS und Android) zurückgreifen.
Wenn die Position des Kometen mit Hilfe der Apps lokalisiert wurde, kann der Moment mit der Kamera-App des Handys festgehalten werden. Teures Foto-Equipment ist dafür nicht notwendig. Bei modernen Smartphones reiche bereits der Nachtmodus, sagt Frank Lungenstraß vom Planetarium Galileum in Solingen.
Wer in den kommenden Tagen nicht dazu kommt, sich Tsuchinchan-Atlas anzuschauen, hat laut Vereinigung der Sternfreunde noch bis Mitte November dazu Zeit. Da jedoch die Helligkeit des Kometen sinke, wird ab Ende Oktober dafür jedoch ein Fernglas notwendig sein.
Schreibe einen Kommentar