Der Restaurator Meinhard Sucker aus Erkrath ist verstorben

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Der Restaurator Meinhard Sucker aus Erkrath ist verstorben

Die Kunst- und Kulturwelt trauert um Meinhard Sucker, den renommierten Restaurator aus Erkrath, der kürzlich verstorben ist. Der experte für Kunstrestaurierung war einer der bekanntesten Fachleute in seinem Bereich und genoss großes Ansehen in Deutschland und darüber hinaus. Sein Lebenswerk war geprägt von einer tiefen Leidenschaft für die Erhaltung und Restaurierung von Kunstwerken. Mit seinem Tod verliert die Kunstwelt einen wichtigen Förderer und Kenner. In den kommenden Tagen werden wir uns näher mit dem Leben und Werk von Meinhard Sucker auseinandersetzen und seine bedeutenden Beiträge zur Kunst- und Kulturszene würdigen.

Meinhard Sucker - Ein Leben für die Erhaltung von Tradition und Geschichte

Ein Handwerker, der seine Spuren in der Geschichte von Hochdahl hinterlassen hat

Weit und breit dürfte es kaum einen Handwerker geben, der seine Spuren so sichtbar und eindrucksvoll hinterlassen hat wie Meinhard Sucker, Maurermeister und Restaurator.

Er war ein Hochdahler von Kopf bis Fuß, legte aber großen Wert auf seine Herkunft. Im Januar 1945 mussten seine Eltern in Ostpreußen ein stattliches Anwesen zurücklassen. Dazu gehörten Stallungen mit Kreuzgewölbe und Säulen mit Kapitellen.

Meinhard Sucker war das alles so wichtig, weil dieser Hintergrund und die schwierige Zeit danach seinen Lebensweg und seine berufliche Entwicklung entscheidend geprägt haben.

Ein Kulturschock in Hochdahl

Ein Kulturschock in Hochdahl

Nach der Flucht lebte er acht Jahre in Mecklenburg, wo er als Zwölfjähriger arbeitete. Als er 1953 mit seinen Eltern und seinem Bruder nach Hochdahl in die Sandheide kam, war das für ihn ein Kulturschock.

Das Trinkwasser musste hier noch aus einer Erdsenke (!) im Keller geschöpft werden.

Die Baugrube wurde noch mit dem Spaten ausgehoben

Später fanden die Suckers in der Villa Bayer Aufnahme, weil der Schwiegersohn von Dr. Richard Bayer (Herr Gay) ein guter Bekannter und Nachbar aus der Zeit in Ostpreußen war.

Als Heimatvertriebene hatte die vierköpfige Familie Anspruch auf Ausgleichsmittel und konnte nicht zuletzt dadurch bereits 1957/58 ein Wohnhaus am Neanderweg errichten.

Die Baugrube wurde noch mit dem Spaten ausgehoben.

Von der Maurerlehre zum Restaurator

Nach der Maurerlehre besuchte Sucker trotz täglicher Akkordarbeit drei Jahre abends bis 22 Uhr einen Fachlehrgang in Düsseldorf, den er, 24-jährig, mit der Meisterprüfung abschloss.

Im Alter von 50 Jahren machte er dann noch die Ausbildung zum Restaurator.

Ein Lebenswerk in Hochdahl

Ende 2015 stellte Meinhard Sucker nach 51 Jahren seinen Handwerksbetrieb ein.

Was hat Sucker für Hochdahl getan? Von seinen kaum zu zählenden Projekten sollen hier die markantesten genannt werden.

In Trills hat Sucker das Haus des Bäckers Bielemeier aufgestockt, die Ziegelfassaden von Trills 50 (Familie Stock) teilweise erneuert, am Haus der ehemaligen Metzgerei Fischer (gegenüber der Kirche) unter anderem die gesamte Fassade im Erdgeschoß (Straßenseite) ausgetauscht.

Schließlich hat er das Anwesen von Gut Clef, darunter den Schlickshof, restauriert, den Sockel an der Westseite der Franziskus-Kirche repariert und in Bruchhausen die Eingangstreppe der ehemaligen Volksschule und deren Einfriedungsmauer wiederhergestellt.

Besonders gelungen ist ihm der Wiederaufbau des Herrenhauses von Gut Schlickum mit Umbau der Wirtschaftsgebäude (Stallungen, Scheune) zu exklusiven Wohnungen.

Weitere Projekte in Hochdahl und Umgebung

In Hochdahl war es der Gewölbebau der Ziegelei, der Schachtofenausbau bei den Kalkwerken im Neandertal und in Gruiten und das Backhaus von Gut Beckeshaus (Schink).

Ein wahrer Energiebündel

Meinhard Sucker war ein Energiebündel, dem sein Temperament schon mal durchging.

Der rüstige Rentner, der sich lange Zeit guter Gesundheit erfreute, fand heraus, dass der hier ansässige und berühmt gewordene Arzt Professor Karl Sudhoff in griechischen Papyrus-Urkunden über die medizinische Kulturgeschichte geforscht hat.

Sucker stellte daraufhin selbst Papyrus vom Samenkorn bis zum Schriftbogen her – wie die Ägypter vor 3200 Jahren.

Ein Denkmalschützer mit Leidenschaft

Suckers eindrucksvolle Beiträge zur Ortsgeschichte und die damit einhergehenden Entdeckungen (Steingaden Thekhaus, die um 1920 aufgegebene Siedlungsstelle Hochscheuer, Urkundenfund von 1498 über die Ersterwähnung von Trills) zeugen von einer regen Aktivität.

Einige geschichtlich wertvolle Unikate wie Original-Urkunden mit Siegeln sind in seinem Besitz.

Auch außerhalb von Hochdahl hat Sucker vielen Bauprojekten den Stempel seiner Handwerkskunst aufgedrückt.

Das Löschen von Brandkalk, das Erkennen von Fachwerkholz sowie die Beurteilung von alten Ziegeln gehörten zu seinem Fachwissen.

Abschied von einem großen Handwerker

Meinhard Sucker wird am Dienstag, 22. Oktober, um 13 Uhr auf dem Friedhof Neanderweg beigesetzt.

Er hinterließ unvergessliche Spuren in der Geschichte von Hochdahl und wird von vielen in guter Erinnerung bleiben.

Kerstin Klein

Ich bin Kerstin, ein leidenschaftlicher Experte für aktuelle Nachrichten und Autor bei Hol Aktuell. Als Generalist verfasse ich Artikel zu nationalen und internationalen Themen mit Strenge und Objektivität. Meine Begeisterung für Journalismus treibt mich dazu an, fundierte und gut recherchierte Informationen zu liefern, die unsere Leser informieren und zum Nachdenken anregen. Mit einem Auge für Details und einem starken Sinn für Ethik strebe ich danach, die Leserschaft von Hol Aktuell stets auf dem neuesten Stand zu halten.

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