Milliardenpoker erneut aufgelegt: DFL und Versteigerung der Medienrechte

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Milliardenpoker erneut aufgelegt: DFL und Versteigerung der Medienrechte

Die Deutsche Fußball Liga GmbH (DFL) hat erneut den Milliardenpoker um die Medienrechte der Bundesliga und der 2. Bundesliga aufgelegt. Nachdem die erste Versteigerungsrunde ohne Erfolg blieb, soll nun in einer zweiten Runde ein neuer Versuch unternommen werden, die begehrten Übertragungsrechte an den höchstbietenden Interessenten zu vergeben. Die Ausschreibung umfasst die nationalen und internationalen Medienrechte für die Saisons 2025/26 bis 2028/29. Die Entscheidung über die Vergabe der Rechte soll bis Ende des Jahres fallen.

Neuauflage des Milliardenpokers: DFL und Dazn planen neue Auktion für Medienrechte

Der Termin für die Neuauflage des Milliardenpokers steht: Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) wird die Vergabe der deutschsprachigen Medienrechte am 25. November neu starten. Das gab der Ligaverband am Freitag bekannt. Der Restart war als Folge des Schiedsspruchs im Streit zwischen der DFL und dem Streaminganbieter Dazn Ende September notwendig geworden.

Nach der monatelangen Hängepartie sollen die Klubs vor der im März 2025 anstehenden Lizenzierung Planungssicherheit bekommen. So wichtig ist der neue TV-Vertrag für die Bundesliga: Milliardenpoker mit Dazn und Co.

„Diese Zeitplanung trägt der Bedeutung der Ausschreibung für die wirtschaftliche Planung der Klubs und der DFL-Gruppe Rechnung und bietet zugleich allen Interessenten die Möglichkeit, sich mit ausreichendem zeitlichen Vorlauf bestmöglich auf die Fortsetzung des Auktionsverfahrens vorzubereiten“, teilte die DFL mit: „Gegenstand der weiteren Auktion werden alle Rechtepakete A-O sein.“ Die Details der Ausschreibung bleiben laut Ligaverband unverändert. Länger als zwei Wochen dürfte die Auktion nicht dauern.

Zankapfel Paket B

Zankapfel Paket B

Mitte April hatte die DFL wegen des Disputs mit Dazn, wie Sky noch bis Ende der laufenden Saison Inhaber der Liverechte, die Auktion der Medienrechte für die vier Spielzeiten von 2025/26 bis 2028/29 ausgesetzt. Konkret ging es im Paket B um die Samstagsspiele um 15.30 Uhr sowie die Einzelbegegnungen am Freitagabend und die Relegation – insgesamt 196 Partien pro Saison.

Dazn fühlte sich diskriminiert, weil sein Angebot abgelehnt wurde, obwohl es „das finanziell attraktivste und überzeugendste“ gewesen sei. Das Gebot soll sich auf 400 Millionen Euro pro Saison – also 1,6 Milliarden Euro insgesamt belaufen haben. Die DFL akzeptierte allerdings die von Dazn abgegebenen Finanzgarantien nicht. Deshalb soll Paket B trotz eines niedrigeren Angebots (angeblich 320 Millionen pro Spielzeit) an Sky gegangen sein.

Alle Informationen und Reaktionen rund um das Urteil im TV-Rechte-Streit

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Neue Auktion für Dazn, Sky und die DFL. Daraufhin rief Dazn das Schiedsgericht an und durfte sich durch die Neuansetzung der Auktion als Sieger fühlen. Derzeit erhalten die 36 Profiklubs rund 1,1 Milliarden Euro pro Saison - doch die Einnahmen könnten angesichts der neuen Gemengelage steigen.

Da Dazn und Konkurrent Sky schon vor dem Neubeginn der Versteigerung wissen, was der jeweils andere beim ersten Versuch für das begehrte Rechtepaket B am Ende geboten hat, darf die DFL mit höheren Angeboten rechnen. Der Ligaverband kann darauf bauen, dass beide Bewerber das Paket unbedingt erwerben wollen.

Dazn und Sky mit Kampfansagen

Dazn und Sky mit Kampfansagen

„Wir sind weiterhin davon überzeugt, dass Dazn der beste Partner für die DFL, für die Vereine und für die deutschen Fußballfans ist“, ließ Dazn wissen. Noch deutlicher wurde Sky: „Wir sind sehr gut aufgestellt für die Medienrechte-Vergabe und zuversichtlich, unseren Zuschauern weiterhin das beste Bundesliga-Erlebnis bieten zu können und der führende Sport-Anbieter zu bleiben.“

Für Dazn gibt es neben der Kampfansage von Sky noch einen weiteren Haken an der Sache: Es gilt als sicher, dass die DFL bei den neuen Versteigerungsregularien explizit eine Bankbürgschaft fordern wird. Diese Hürde muss Dazn im Gegensatz zum ersten Anlauf überspringen.

Und noch etwas spielt den Klubs, für die das Geld aus den Medienverträgen die mit Abstand größte Einnahmequelle darstellt, in die Karten: Durch das Bekanntwerden der Gebote und den offensichtlich hohen Wert der Rechte für die Interessenten könnten weitere Bewerber auf den Plan gerufen werden. Wie viele Abos die Fans brauchen und was sie dafür bezahlen müssen, steht vor dem Neustart allerdings genauso in den Sternen wie beim ersten Anlauf.

Heike Schulze

Ich bin Heike, ein erfahrener Redakteur und der Chefredakteur der Website Hol Aktuell, einer generalistischen Zeitung mit nationalen und internationalen Nachrichten. Mit meiner langjährigen Erfahrung in der Branche sorge ich dafür, dass unsere Leser stets aktuelle Nachrichten mit Strenge und Objektivität erhalten. Meine Leidenschaft für den Journalismus und mein Engagement für qualitativ hochwertige Berichterstattung spiegeln sich in jedem Artikel wider, den wir auf Hol Aktuell veröffentlichen. Es ist mir wichtig, unseren Lesern verlässliche Informationen zu liefern und sie stets auf dem neuesten Stand zu halten.

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