Düsseldorf/Köln: So viele Menschen beantragen Änderung ihres Geschlechtsregisterauszugs
In den beiden Rheinischen Metropolen Düsseldorf und Köln ist ein bemerkenswerter Trend zu beobachten. Immer mehr Menschen beantragen eine Änderung ihres Geschlechtsregisterauszugs. Laut aktuellen Zahlen haben sich im letzten Jahr allein in Düsseldorf über 200 Menschen an die zuständigen Behörden gewandt, um ihre Geschlechtsidentität offiziell anpassen zu lassen. In Köln waren es sogar über 300 Antragsteller. Dieser Anstieg ist umso bemerkenswerter, als die Gesetzgebung in Deutschland erst seit 2018 eine selbstbestimmte Geschlechtszuordnung ermöglicht. Die Gründe für diese Entwicklung sind vielfältig und werden in diesem Artikel näher erläutert.
Hohe Nachfrage: Viele Menschen beantragen Änderung ihres Geschlechtregisterauszugs in NRW
Vor Inkrafttreten des neuen Selbstbestimmungsgesetzes am 1. November haben schon zahlreiche Menschen in Nordrhein-Westfalen eine Änderung ihres Geschlechtseintrags angemeldet. Das ergab eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur in mehreren größeren Städten.
Das Selbstbestimmungsgesetz (SBGG) regelt, dass man seinen Geschlechtseintrag und Vornamen per Erklärung im Personenstandsregister ändern lassen kann - ohne Gutachten, ärztliche Bescheinigungen oder richterliche Beschlüsse. Die Erleichterungen betreffen vor allem transgeschlechtliche, intergeschlechtliche und nicht-binäre Menschen.
Seit dem 1. August konnten Interessierte eine gewünschte Änderung ihres Geschlechtseintrags bei den Standesämtern anmelden. Zwischen der Anmeldung und der eigentlichen Erklärung, für die eine persönliche Vorsprache erforderlich ist, muss laut Gesetz eine dreimonatige Frist liegen.
Vieler Termine vergeben
Beim Kölner Standesamt sind nach Angaben der Stadt bereits mehr als 360 Anmeldungen eingegangen, 250 Termine wurden bislang vereinbart. „In Vorbereitung auf die Umsetzung des SBGG und um den Bedarfen der Kölner*innen zu entsprechen, hat das Standesamt Köln frühzeitig personelle und organisatorische Anpassungen vorgenommen“, teilte ein Sprecher mit.
In anderen Städten liegen die Zahlen ähnlich hoch. In Essen liegen bislang 160 Anmeldungen vor, für den Großteil sind schon bis in den Februar hinein Termine zur Beurkundung vereinbart. In den ersten drei Novemberwochen würden im Standesamt fast ausschließlich Erklärungen zum SBGG aufgenommen, hieß es.
Auch in Bonn, Düsseldorf und Dortmund haben jeweils
In Münster sind laut Stadt trotz vorliegender 110 Anmeldungen auch im November noch einige Termine frei.
Die hohe Nachfrage nach Änderung des Geschlechtregisterauszugs zeigt, dass das neue Selbstbestimmungsgesetz einen wichtigen Schritt in Richtung mehr Selbstbestimmung und Anerkennung für transgeschlechtliche, intergeschlechtliche und nicht-binäre Menschen darstellt.
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