Ines Schwerdtner und Jan van Aken sind neue Vorsitzende der Linkspartei

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Ines Schwerdtner und Jan van Aken sind neue Vorsitzende der Linkspartei

Die Linkspartei hat am Wochenende auf ihrem Bundesparteitag in Erfurt ihre neuen Vorsitzenden gewählt. Ines Schwerdtner und Jan van Aken sind die neuen Führungsfiguren der Partei. Die 53-jährige Ines Schwerdtner, bisherige Bundestagsabgeordnete aus Sachsen, und der 57-jährige Jan van Aken, ehemaliger Bundesgeschäftsführer der Partei, werden die Linkspartei in Zukunft gemeinsam führen. Die Wahl ist ein wichtiger Schritt für die Partei, die nach internen Querelen und Rücktritten ihrer bisherigen Führer einen Neuanfang starten möchte.

Neue Führung für die Linkspartei: Ines Schwerdtner und Jan van Aken übernehmen das Ruder

Das neue Führungs-Duo tritt damit die Nachfolge von Janine Wissler und Martin Schirdewan an, die beide nicht mehr kandidiert hatten. Die Linkspartei steckt nach der Abspaltung des Flügels um die frühere Fraktionschefin Sahra Wagenknecht in einer Existenzkrise. Sie schwächelt auch in Ostdeutschland, früher Kernland der Linken und ihrer Vorgängerin PDS. Bundesweit liegt die Linke in Umfragen bei drei bis vier Prozent.

Erklärtes Ziel: Wiedereinzug in den Bundestag 2025

Erklärtes Ziel: Wiedereinzug in den Bundestag 2025

Das erklärte Ziel von Ines Schwerdtner und Jan van Aken ist der Wiedereinzug in den Bundestag 2025. Van Aken sagte bei seiner Vorstellung, er wolle der Mehrheit im Land eine Stimme geben und sich mit den unanständig Reichen anlegen. Die Linke solle wieder Hoffnung machen. Ich habe keine Lust mehr, den Menschen zu erzählen, wie scheiße es ihnen geht, meinte van Aken. Er erhielt 88 Prozent von 542 Stimmen. Ein weitgehend unbekannter Gegenkandidat, Emanuel Schaaf, bekam nur 19 Stimmen.

Ines Schwerdtner: Wir sind das Gegenteil von Angst, wir sind die Hoffnung

Ines Schwerdtner: Wir sind das Gegenteil von Angst, wir sind die Hoffnung

Schwerdtner hatte für die weibliche Position in der Doppelspitze keine Gegenkandidatin. Sie erzielte 79,8 Prozent der Stimmen. In ihrer Bewerbungsrede sagte sie: Wir sind das Gegenteil von Angst, wir sind die Hoffnung. Nötig seien für die Linke Klarheit, Fokus und Glaubwürdigkeit. Sie wünsche sich eine Linke, die auch eine Stimme des Ostens sei.

Biografien der neuen Vorsitzenden

Ines Schwerdtner wurde 1989 im sächsischen Werdau geboren und zog als Kind mit ihrer Familie nach Hamburg, wo ihre Eltern eine berufliche Zukunft suchten. Die Trennlinie zwischen Ost und West zieht sich auch durch mein Leben, schreibt die 35-Jährige auf ihrer Webseite. Schwerdtner studierte in Berlin Politikwissenschaften und Englisch und später im Masterstudium politische Theorie in Frankfurt am Main. Als Journalistin schrieb sie über die Linke und deren Konflikte.

Jan van Aken war schon von 2009 bis 2017 im Bundestag. Der gebürtige Reinbeker vertrat den Wahlkreis Hamburg-Altona. Er war Mitglied des Auswärtigen Ausschusses und warb für Rüstungskontrolle. Nach eigenen Worten schied er aus, weil er grundsätzlich für eine Mandatsbegrenzung ist. Ob er erneut für den Bundestag kandidieren oder sogar Spitzenkandidat der Linken werden will, ist unklar.

Abschied von Martin Schirdewan und Janine Wissler

Der scheidende Linken-Vorsitzende Martin Schirdewan hatte zuvor seine Partei aufgerufen, sich zu modernisieren. Für eine Rückkehr zu Erfolgen brauche es mehr als eine Beschwörung vermeintlich guter alter Zeiten, sagte Schirdewan in seiner Abschiedsrede beim Bundesparteitag in Halle. Eine Flucht in die Orthodoxie oder als BSW-light-Kopie wären das Ende. Stattdessen brauche es eine organisatorisch gestärkte, programmatisch erneuerte und strategisch klare sozialistische Partei des 21. Jahrhunderts, meinte der 49-jährige Europaabgeordnete.

Schirdewan und seine Co-Vorsitzende Janine Wissler geben nach einer Serie von Wahlniederlagen ihre Ämter ab. Der Parteitag verabschiedete die beiden mit großem Applaus und emotionalen Szenen, dazu lief der Song Talkin' About A Revolution.

Udo Mayer

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