Goethe-Museum präsentiert Sonderausstellung ‚Werther – ein europäisches Ereignis‘

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Goethe-Museum präsentiert Sonderausstellung ‚Werther – ein europäisches Ereignis‘

Das Goethe-Museum in Weimar präsentiert vom 15. Oktober 2022 bis zum 26. Februar 2023 die Sonderausstellung ‚Werther – ein europäisches Ereignis‘. Die Ausstellung widmet sich dem 225. Jubiläum der Veröffentlichung von Johann Wolfgang von Goethes Roman «Die Leiden des jungen Werthers» und beleuchtet die europäische Dimension des Werkes. Durch eine Vielzahl von Exponaten, darunter Originalmanuskripte, Briefe und Illustrationen, wird die immense Bedeutung des Romans für die europäische Literatur- und Kulturgeschichte verdeutlicht. Die Ausstellung bietet einen einzigartigen Einblick in die kulturelle Wirkung von Goethes Werk und seine zeitlose Aktualität.

WertherFieber: Goethe-Museum präsentiert Sonderausstellung

Vor 250 Jahren erschien in Deutschland ein Buch, das bei den europäischen Zeitgenossen ein wahres Fieber auslöste. An der Berühmtheit des Autors kann es noch nicht gelegen haben. Denn Goethes Roman Die Leiden des jungen Werthers wurde zunächst als anonymes Werk veröffentlicht.

Doch innerhalb weniger Jahre begannen junge Leser, sich wie der Protagonist zu kleiden, trugen blaue Fräcke, gelbe Westen, und eiferten Werthers Lebensweise nach. Aus Anlass des Jubiläums widmet sich das Goethe-Museum Düsseldorf in einer eigenen Sonderausstellung diesem Werther-Fieber. Unter dem Titel Werther – ein europäisches Ereignis wird sie bis 31. Dezember auf Schloss Jägerhof zu sehen sein.

Die Ausstellung

Die Ausstellung

Noch muss man das Museum über den Garteneingang betreten, aber auf der Frontseite ist das Werk seit 2016 präsent. Als XXL-Buchausgabe der Erstausgabe erinnert es an Goethes Erstlingsroman. Wenige Monate vor dessen Erscheinen führte eine Rheinreise den jungen Schriftsteller zum ersten Mal in die aufstrebende Kunstmetropole Düsseldorf, wo er bei der befreundeten Familie Jacobi wohnte.

Die Kabinettausstellung zeigt 74 Objekte. Man hätte mühelos weit mehr zeigen können, sagte Museumsdirektor Christof Wingertszahn bei der Eröffnung. Doch mit 50 Exponaten wollte man eine zeitgleich stattfindende Ausstellung in Wetzlar unterstützen. Jetzt finden sich in sechs Vitrinen grafische Illustrationen, Handschriften und Bücher.

Einen Blickfang bilden vergrößerte Idealporträts der Romanfiguren Werther und Lotte, die über einem Sofa in Werther-Blau hängen. Ebenso faszinierend ist es, die zahlreichen europäischen Übersetzungen zu betrachten, die bereits wenige Jahre nach Erscheinen des Werther auf den europäischen Buchmarkt kamen.

Themen der Ausstellung

Unter den weiteren Themen sind Brief- und Lesekultur sowie Wertheriaden. Die Dreiecksbeziehung zwischen Werther, Lotte und Albert bildet den Kern der Romanhandlung, in der Ausstellung erfährt man die historischen Hintergründe: Goethes Aufenthalt in Wetzlar und die Bekanntschaft mit Charlotte Buff und Johann Christian Kestner.

Aufschlussreich ist zudem der Einblick in die Brief- und Lesekultur des 18. Jahrhunderts. Die Kuratorin der Ausstellung, Regina Müller, erzählte bei der Einführung, dass Napoleon ein eifriger Leser des Werther war. Sieben Mal soll er den Roman gelesen und sich bei einem Treffen mit Goethe in Erfurt auch über seine Beobachtungen geäußert haben.

Die Kuratorin verwies zudem auf die Nachahmungssuizide der Zeit, den Werther-Effekt. Goethe selbst fügte der zweiten Auflage einen Vierzeiler hinzu, in dem es heißt: Sey ein Mann und folge mir nicht nach.

Holger Hofmann

Ich bin Holger, ein erfahrener Redaktionsleiter von Hol Aktuell, einer generalistischen Zeitung mit nationalen und internationalen Nachrichten. Mein Team und ich sind bekannt für unsere strenge und objektive Berichterstattung. Mit meiner langjährigen Erfahrung als Journalist habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, unseren Lesern stets aktuelle und relevante Informationen zu bieten. Meine Leidenschaft für den Journalismus treibt mich jeden Tag an, die besten Geschichten zu finden und sie professionell aufzubereiten.

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