Wegberg: Erinnerung an Zwangsarbeiterinnen in Dalheim-Rödgen

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Wegberg: Erinnerung an Zwangsarbeiterinnen in Dalheim-Rödgen

In der Gemeinde Wegberg wurde am vergangenen Wochenende eine Gedenkfeier für die Zwangsarbeiterinnen abgehalten, die während des Zweiten Weltkriegs in Dalheim-Rödgen gezwungen wurden, in der Landwirtschaft zu arbeiten. Die Veranstaltung fand im Rahmen des Gedenkjahres 2022 statt, das an die Opfer von Zwangsarbeit und Krieg erinnert. Die Bürgermeisterin der Gemeinde Wegberg, Maria Lückerath, erinnerte in ihrer Rede an die Leidensgeschichte der Zwangsarbeiterinnen und bekannte sich zu der Verantwortung, ihre Erinnerung wach zu halten. Die Feier war ein wichtiger Schritt, um die Erinnerung an die dunkle Vergangenheit zu bewahren und die Opfer zu ehren.

Wegberg: Das Gedenken an die ermordeten Zwangsarbeiterinnen von Dalheim-Rödgen

Wegberg: Das Gedenken an die ermordeten Zwangsarbeiterinnen von Dalheim-Rödgen

Im vierten Jahr in Folge laden Pax Christi, Gruppe Viersen, Internationaler Versöhnungsbund, Regionalgruppe Niederrhein, und IPPNW, Regionalgruppe Mönchengladbach/Viersen am Volkstrauertag zu einem speziellen Gedenken auf an die im Herbst 1944 auf Anordnung und mit Beteiligung der Gestapostelle Erkelenz in unserer Region ermordeten Zwangsarbeiterinnen ein.

Sie wurden ohne Gerichtsverfahren, oder rechtliches Gehör wegen angeblicher Plünderungen erschossen. Auf dem Friedhof in Dalheim-Rödgen wurde im vergangenen Jahr eine Stele errichtet zum Gedenken an sieben dort ebenfalls von Gestapo-Angehörigen unter Mitwirkung der Ortspolizei getötete Zwangsarbeiterinnen.

Am 5. November 1944 wurden diese aus ihrer Heimat verschleppten Frauen wegen „Plünderung“ ohne jedes rechtliche Verfahren erschossen. Sie stammten aus Sowjetrussland, der sowjetischen Ukraine und Polen.

Die Stele wurde mit Beteiligung von Vertretern und Vertreterinnen der Kirchen und der Stadt Wegberg sowie Schülern und Schülerinnen der örtlichen Waldorfschule enthüllt. Von diesen Opfern der Naziwillkür sind auch Geburtsdaten und -orte bekannt. Sie waren vor einer Grube auf dem Friedhof erschossen und dort verscharrt worden.

Auf Befehl des britischen Ortskommandeurs kurz nach Kriegsende musste diese Grube von Bewohnern des Ortes geöffnet werden. Die Leichname wurden in Einzelgräbern auf dem Friedhof beigesetzt, die mit sieben unbeschrifteten Holzkreuzen markiert wurden. 1959 wurden auch diese Opfer des Naziterrors nach Rurberg zur letzten Ruhe überführt.

Das Gedenken in Dalheim-Rödgen findet statt am Sonntag, 17. November, um 15.30 Uhr am Gedenkort im Eingangsbereich des Friedhofes in Dalheim-Rödgen, Mühlenstraße 2.

Der Leiter der Gestapo-Stelle Erkelenz hat zu Beginn des Jahres 1945 eine Liste aufgestellt, in der 74 Erschießungen von September 1944 bis Januar 1945 mit den Namen der Opfer, dem Datum der Ermordung und der Begründung, zumeist Plünderung, aufgeführt sind.

Für keinen der Morde ist einer der Beteiligten bestraft worden. Soweit überhaupt gegen sie verhandelt wurde, wurden sie wegen eines sogenannten Befehlsnotstandes 1951 freigesprochen. Dieses Urteil wurde 1985 von der Staatsanwaltschaft Dortmund bestätigt.

Pax Christi, Internationaler Versöhnungsbund und IPPNW laden alle Menschen, gegebenenfalls auch nach Teilnahme an anderen Veranstaltungen zum Volkstrauertag, zum Gedenken an die Opfer der Naziherrschaft ein.

Martin Weiß

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