Ricarda Lang spricht über ihren Rückzug und die emotionalen Konsequenzen

Ricarda Lang spricht über ihren Rückzug und die emotionalen Konsequenzen

Die ehemalige Vorsitzende der Grünen, Ricarda Lang, hat in einem emotionalen Interview über ihren überraschenden Rückzug aus der Politik gesprochen. Die 29-Jährige erklärte, dass sie unter emotionaler Erschöpfung und psychischen Belastungen litt, die ihre Entscheidung beeinflusst haben. Lang, die zuvor als eine der jüngsten und einflussreichsten Frauen in der deutschen Politik galt, erzählte von den hohen Erwartungen, die an sie gestellt wurden, und von den Schwierigkeiten, die sie hatte, diese Erwartungen zu erfüllen. In dem Gespräch offenbarte Lang auch, dass sie unter Anfeindungen und Hetzjagden in den sozialen Medien litt.

Ricarda Lang: Rücktritt als Grünen-Vorsitzende eine Woche der Traurigkeit folgte

Die Grünen-Vorsitzende Ricarda Lang hat ihren Rücktritt im Nachgang stark mitgenommen. Im Gespräch mit der Wochenzeitung Die Zeit offenbart Lang, dass sie erst eine Woche nach ihrem Rücktritt emotional umgehauen wurde.

So richtig emotional umgehauen hat es mich erst eine Woche darauf, als Kevin Kühnert zurückgetreten ist. Ich saß vor meinem Handy und habe geweint, sagt Lang.

Lang erklärt, dass sie in diesem Moment erst richtig verstanden hat, was ihr Rücktritt für sie selbst bedeutet. Ein bisschen war es so, als ob in dem Moment ein Teil meines Rücktritts für mich selbst überhaupt erst klar geworden ist.

Ricarda Lang über ihren Rücktritt: Eine Woche des Kummers emotionalen Konsequenzen

Lang und Nouripour treten ab - wer folgt an der Grünen-Spitze? Die Grünen befinden sich in einer Krise. Lang und Nouripour werden bei dem Parteitag am 15. November ihre Ämter abgeben und zwei Nachfolger gewählt werden.

Lang fühlt sich in einem wichtigen Thema als gescheitert. Ihr Anspruch als Vorsitzende war es, dass die Grünen mehr Sensibilität für die Belange von ärmeren Menschen entwickeln. Ich habe es nicht hinbekommen, so Lang. In diesem Punkt fühlt sie sich als gescheitert.

Die Grünen werden heute stark als Elitenprojekt wahrgenommen. Lang kritisiert, dass die Partei zu viel Zeit darauf verwendet, Vorurteile gegen sich zu widerlegen. Ich habe versucht, so wenig Angriffsfläche wie möglich zu bieten, so ernsthaft, glatt und perfekt wie möglich zu sein. Heute glaube ich, dass man sich dadurch klein macht.

Lang fragt sich im Rückblick, warum sie als Spitzenpolitikerin nicht freier und klarer gesprochen habe. Man überlässt anderen die Deutungshoheit über sich. Am Ende wendet man so viel Zeit dafür auf, zu beweisen, wer man nicht ist, dass man dabei vergisst, wer man ist.

Als mögliche Nachfolger gelten Felix Banaszak und Franziska Brantner. Hier geht es zur Bilderstrecke: Das ist Ricarda Lang.