Je mehr Einkommen, desto mehr Schulden - Studie bei den Deutschen

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Je mehr Einkommen, desto mehr Schulden - Studie bei den Deutschen

Laut einer aktuellen Studie gibt es in Deutschland eine überraschende Korrelation zwischen dem Einkommen und der Verschuldung der Bevölkerung. Demnach nehmen die Schulden der Deutschen mit steigendem Einkommen zu. Dieser Befund wirft Fragen über die Finanzielle Planung und die Sparfähigkeit der Deutschen auf. Die Studie hat die Ausgaben- und Einnahmenstrukturen von Tausenden Haushalten untersucht und alarmierende Ergebnisse erbracht. Im Folgenden werden wir die Ergebnisse dieser Studie näher beleuchten und analysieren, warum die Deutschen trotz steigenden Einkommens immer tiefer in die Verschuldung geraten.

Je mehr Einkommen, desto mehr Schulden: Studie bei den Deutschen

Je mehr Einkommen, desto mehr Schulden: Studie bei den Deutschen

Dass Menschen für größere Anschaffungen häufig einen Kredit in Anspruch nehmen, ist nichts Neues. Da muss es ja nicht zwangsläufig um einen Immobilienkredit gehen, ohne den für die wenigsten die Finanzierung von Haus- oder Wohnungskauf überhaupt möglich wäre. Die Waschmaschine, der Fernseher, der Urlaub – all das gehört bei manchen auf die Liste jener Dinge, für die man bereit ist, sich zu verschulden.

In einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Yougov wurden 3160 Menschen im Alter zwischen 18 und 79 Jahren online zu Liquidität und Konsumverhalten befragt. Demzufolge haben rund 73 Prozent der Befragten schon mindestens einmal eine Finanzierungsmöglichkeit genutzt. Das beinhaltet natürlich auch die Fälle, in denen Kunden einer Bank oder Sparkasse ihren Dispo in Anspruch genommen (29 Prozent). Das ist alltäglich, genauso wie der Kauf auf Rechnung (38 Prozent).

Auch die 28 Prozent, die sich für Traumhaus- oder Wohnung verschuldet haben, sind nicht überraschend. Knapp ein Viertel hat sich schon mal einen Ratenkredit geleistet. Spannender wird es, wenn man den Blick auf die Einkommensgruppen richtet, die sich verschulden. Da hat Yougov nämlich festgestellt, dass sich vor allem jene verschulden, die das eigentlich in den meisten Fällen gar nicht müssten, um sich ihre Wünsche zu erfüllen (sieht man einmal vom Immobilienkauf ab).

Etwa 46 Prozent derer, die schon einmal auf ein Darlehen für größere Anschaffungen zurückgriffen, verfügen über Haushaltsnettoeinkommen ab 4000 Euro. Dagegen haben aber nur 13 Prozent der Befragten mit einem Haushaltseinkommen unter 1000 Euro ein Darlehen für größere Anschaffungen aufgenommen. Letzteres lässt sich ökonomisch ganz einfach damit begründen, dass jene, die wenig Geld haben, auch nur wenig kaufen.

Ein Erklärungsmuster: „Menschen mit höherem Einkommen kaufen auch teurere Sachen“, sagt der Mönchengladbacher Handelsprofessor Gerrit Heinemann von der Hochschule Niederrhein. Wer beispielsweise auf lange Sicht kein Problem damit hat, für ein Auto 80.000 statt 30.000 Euro auszugeben, für den kann sich der Kauf auf Pump auch lohnen. Das gilt vor allem dann, wenn die Kosten der Finanzierung unter den Erträgen einer alternativen Geldanlage liegen.

Übrigens: Rund ein Viertel aller Befragten lehnen die Finanzierungsmöglichkeiten, mit denen man sich auf Pump seine Wünsche erfüllt, ab. Die kaufen wohl nur, wenn sie das Geld auch wirklich haben. Geht natürlich auch.

Udo Mayer

Ich bin Udo, ein erfahrener Redakteur und Chefredakteur der Website Hol Aktuell. Als Generalistische Zeitung bieten wir nationale und internationale Nachrichten mit Strenge und Objektivität. Mit meiner langjährigen Erfahrung in der Branche leite ich ein Team von talentierten Journalisten, um unseren Lesern stets aktuelle und relevante Informationen zu liefern. Meine Leidenschaft für journalistische Exzellenz treibt mich an, sicherzustellen, dass unsere Artikel fundiert und ausgewogen sind. Bei Hol Aktuell steht die Qualität der Berichterstattung an erster Stelle.

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