Albanischer Premier ärgert sich über Idee für islamischen Ordensstaat

Index

Albanischer Premier ärgert sich über Idee für islamischen Ordensstaat

Der albanische Premierminister, Edi Rama, hat seine empörte Reaktion auf die Idee eines islamischen Ordensstaates in seinem Land geäußert. Rama kritisierte die Vorstellung, dass Albanien ein islamischer Staat werden solle, als völlig absurd und gefährlich. Der Regierungschef betonte, dass Albanien ein laizistischer Staat sei und dass die Freiheit der Religion eine der wichtigsten Werte des Landes darstelle. Rama warnte davor, dass eine solche Idee zu Spannungen und Konflikten führen könnte und dass sie den Frieden und die Stabilität in Albanien gefährden würde.

Albanischer Premier plant souveränen Mini-Staat nach Vatikan-Modell

Albaniens Ministerpräsident Edi Rama plant, innerhalb seines Landes einen souveränen Mini-Staat nach dem Modell des Vatikans zu gründen. Dieser soll in Albaniens Hauptstadt Tirana entstehen und vom muslimischen Orden der Bektaschi geführt werden.

Edi Rama will in Tirana Vatikan der Bektaschi-Orden gründen

Edi Rama will in Tirana Vatikan der Bektaschi-Orden gründen

Rama hatte seine Idee erstmals am Sonntag beim Zukunftsgipfel der Vereinten Nationen in New York kurz vorgestellt und damit die meisten seiner Landsleute völlig überrascht. Der Anführer des Bektaschi-Ordens in Tirana, Edmond Brahimaj, äußerte sich begeistert: Die hervorragende Initiative werde eine neue Ära der religiösen Toleranz und der Förderung des Friedens einläuten.

Der Vatikan der Bektaschi soll in Tirana auf einer Fläche von gut zehn Hektar am derzeit dort ansässigen Weltzentrum der Bektaschi entstehen, mit eigenen Grenzen, Verwaltung und Reisepässen. Der im 13. Jahrhundert entstandene sunnitische Derwisch-Orden war im Osmanischen Reich weit verbreitet und verlegte sein Zentrum nach seinem Verbot durch Kemal Atatürk 1925 nach Albanien.

Derzeit bekennen sich etwa 50 Prozent der Albaner zum Islam - davon 10 Prozent zur Bektaschi-Richtung. Die Übrigen gaben bei der letzten Volkszählung 2023 an, römisch-katholische oder orthodoxe Christen zu sein.

Kritik an Ramas Idee kam von albanischen Muslimen. Der Dachverband der Muslime Albaniens, KMSH, kritisierte Ramas Idee scharf. Sie gefährde die religiöse Harmonie. Solche Initiativen können einen gefährlichen Präzedenzfall für die Zukunft des Landes darstellen, hieß es in einer Erklärung gegenüber albanischen Medien.

Rama schrieb auf X, das Vorhaben diene der Bewahrung und Bereicherung des unbezahlbaren Schatzes an Toleranz und religiöser Harmonie, für die der neben den anderen drei Glaubensrichtungen unersetzliche Bektaschi-Orden seine Verdienste und Rolle hat. Seinen Kritikern warf er höllische Ignoranz und brutale Nachlässigkeit vor.

Die Verfassung des Nato-Landes, das in die EU strebt, sieht zudem vor, dass das Land einig und unteilbar ist. Die Verfassung kann mit einer Zweidrittelmehrheit im Parlament geändert werden.

Heike Schulze

Ich bin Heike, ein erfahrener Redakteur und der Chefredakteur der Website Hol Aktuell, einer generalistischen Zeitung mit nationalen und internationalen Nachrichten. Mit meiner langjährigen Erfahrung in der Branche sorge ich dafür, dass unsere Leser stets aktuelle Nachrichten mit Strenge und Objektivität erhalten. Meine Leidenschaft für den Journalismus und mein Engagement für qualitativ hochwertige Berichterstattung spiegeln sich in jedem Artikel wider, den wir auf Hol Aktuell veröffentlichen. Es ist mir wichtig, unseren Lesern verlässliche Informationen zu liefern und sie stets auf dem neuesten Stand zu halten.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Go up