Altes VW-Golf-Stück auf dem Rudolf-Schloer-Stift in Moers

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Altes VW-Golf-Stück auf dem Rudolf-Schloer-Stift in Moers

Das Rudolf-Schloer-Stift in Moers hat einen bemerkenswerten Fund gemacht. Auf dem Gelände des Stifts wurde ein altes VW-Golf-Stück entdeckt, das nach ersten Schätzungen auf das Jahr 1975 zurückgeht. Der Fund ist für die Stadt Moers von großem historischen Wert, da es sich um ein seltenes Exemplar des ersten Golf-Modells handelt. Das Rudolf-Schloer-Stift, das sich der Förderung von Kunst, Kultur und Geschichte verschrieben hat, plant, das VW-Golf-Stück in einer Sonderausstellung zu präsentieren. Weitere Informationen über den Fund und die geplante Ausstellung werden in den kommenden Tagen bekannt gegeben.

Altes VW-Golf-Stück auf dem Rudolf-Schloer-Stift in Moers: Erinnerung an die Vergangenheit für die Bewohner

Was macht man, wenn man einen alten Golf der Baureihe 2 und einen etwa 40 Jahre alten Mercedes erbt, mit der Auflage, beide Fahrzeuge gemeinnützig zu verwenden? Der Grafschafter Diakonie ist genau das passiert. „Eine Erbschaft hat einen traurigen Anlass, das können und wollen wir nicht vergessen“, sagt Joachim Bocks-Raeth, Leiter des Rudolf-Schloer-Stifts an der Kranichstraße in Moers.

„Gleichzeitig freuen wir uns über die schöne Idee, mit der unsere Arbeit unterstützt werden soll. Für viele unserer Bewohnerinnen und Bewohner ist das ein Glücksfall, denn sie erinnern sich lebhaft an die Zeit, als diese Autos zum Stadtbild gehörten“, fährt er fort. Mit den Autos sei man früher zur Arbeit, zum Einkaufen oder – mit der Kassette im Autoradio und den Kindern auf dem Rücksitz – in den großen Ferien in den Urlaub gefahren.

„Diese Autos sind intensiv verbunden mit wichtigen Lebensabschnitten“, so Bocks-Raeth. Eine der Bewohnerinnen, Edeltraut Lehmann, fängt auch sogleich an, über ihren Golf Diesel zu sprechen, der sie 378.000 Kilometer begleitet hat – „mit dem ersten Motor!“, sagt sie stolz. Tränen flossen, als der TÜV das Ende dieser automobilen Gemeinschaft besiegelte, erinnert sie sich – heute darüber lächelnd.

Historischer Golf und Mercedes auf dem Weg in die Seniorenarbeit: Nostalgische Reise zu Erinnerungsarbeiten in Moers

Historischer Golf und Mercedes auf dem Weg in die Seniorenarbeit: Nostalgische Reise zu Erinnerungsarbeiten in Moers

InfoWissenswertes über den VW Golf II:

Mehr Platz 1983 brachte Volkswagen den zweiten Golf auf den Markt; er wurde bis 1992 produziert. Insgesamt 6,3 Millionen Fahrzeuge wurden in dieser Zeit hergestellt. Der Golf II wurde damals damit beworben, dass er mehr Platz bot als andere Wagen.

Nachfolger des Golf II wurde der ab Herbst 1991 produzierte Golf III. Dieser wurde bis Ende 1997 hergestellt. Insgesamt wurden etwa 4,8 Millionen Exemplare gebaut.

„Solche Gespräche und Erinnerungen hören wir immer wieder, wenn wir die Autos nutzen, um mit den Bewohnerinnen und Bewohnern zum Beispiel Besorgungen oder Besuche zu machen“, sagt Renate Patalas vom Sozialen Dienst der Einrichtung. „Man nennt das Biografiearbeit: Sie hilft den Menschen, sich zu erinnern und damit die Kontinuität als Persönlichkeit zu bewahren“, sagt sie.

Darüber hinaus werden die Fahrzeuge für die Betreuung genutzt oder etwa zur Erinnerungsarbeit für an Demenz Erkrankte, um Bewohnerinnen und Bewohnern den Besuch des Grabes einer geliebten Person ermöglichen. Zudem werden die Autos genutzt, um Ehepartner oder Ehepartnerinnen wiederzusehen, die nicht im Stift leben.

Die Männergruppe des Schloer-Stifts hat mit den Oldtimern ebenfalls ein neues Hobby gefunden. Kompetent inspizieren die Bewohner Golf und Mercedes auf Rost und Flecken, kümmern sich um Öl und Reifendruck. „Das hilft natürlich auch, die Qualität der Autos zu bewahren oder notwendige Werkstattbesuche anzumahnen“, sagt Bocks-Raeth.

Mit dem Ziel, die Autos für die Arbeit mit den Bewohnern zu nutzen, unterstützte die Geschäftsführung der Grafschafter Diakonie die Planungen und ließ sie technisch auf Vordermann bringen. Jetzt tragen sie den Zusatz „H“ für „Historisch“ auf dem Kennzeichen. Sie stehen nicht nur dem Rudolf-Schloer-Stift zur Verfügung, sondern auch den anderen Seniorenwohnheimen der Grafschafter Diakonie.

„So viele Funktionen haben die beiden Fahrzeuge, da schien uns das Motto ‚Retro on tour‘ passend. Es ziert eine Tafel, die am Mercedes befestigt ist und steht für die nostalgische Reise zur Erinnerung wie für die konkrete Fahrt im historischen Fahrzeug“, erzählt der Einrichtungsleiter. „Wenn Sie das Schild also künftig sehen, wissen Sie, dass hier etwas sehr Schönes passiert.“

Das im Jahre 1994 neu bezogene Rudolf-Schloer-Stift liegt unmittelbar am Schlosspark. Unter einem Dach befinden sich dort außerdem das evangelische Gemeindezentrum Hülsdonk sowie die Begegnungsstätte „Haus am Schwanenring. Die Pflegeeinrichtung bietet auf drei Wohnbereichen mit 39 bis 41 Bewohnern ganzheitliche Versorgung. Die Wohnbereiche sind integrativ, das heißt, demente Bewohner leben gemeinsam mit orientierten und können dadurch gemeinsam voneinander profitieren.

Holger Hofmann

Ich bin Holger, ein erfahrener Redaktionsleiter von Hol Aktuell, einer generalistischen Zeitung mit nationalen und internationalen Nachrichten. Mein Team und ich sind bekannt für unsere strenge und objektive Berichterstattung. Mit meiner langjährigen Erfahrung als Journalist habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, unseren Lesern stets aktuelle und relevante Informationen zu bieten. Meine Leidenschaft für den Journalismus treibt mich jeden Tag an, die besten Geschichten zu finden und sie professionell aufzubereiten.

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