Anne Applebaum: Deutschland muss sich militärisch stärken

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Anne Applebaum: Deutschland muss sich militärisch stärken

Die amerikanische Journalistin und Pulitzer-Preisträgerin Anne Applebaum hat Deutschland dazu aufgerufen, seine militärische Stärke zu erhöhen. In einem aktuellen Interview machte sie deutlich, dass die Bundesrepublik nicht länger auf die militärische Schutzmacht der USA vertrauen kann. Stattdessen müsse Deutschland seine Verteidigungskapazitäten ausbauen und sich selbst stärker militärisch engagieren. Applebaum warnte davor, dass die Abhängigkeit von den USA Deutschland in eine gefährliche Abhängigkeit führen könnte. Ihre Forderung nach einer stärkeren militärischen Präsenz Deutschlands ist Teil einer breiteren Debatte über die Zukunft der europäischen Sicherheitspolitik.

Deutschland muss sich militärisch stärken, warnt Applebaum

Die Historikerin und Journalistin Anne Applebaum, Preisträgerin des Friedenspreises des deutschen Buchhandels, sieht die Welt in einer schwierigen Lage. In einem Interview sprach sie über die aktuelle politische Situation in Amerika und Europa.

Die Stimmung in Amerika

Die Stimmung in Amerika

Applebaum, die in Polen und Amerika lebt, beschrieb die Stimmung in Amerika als schwierig zu erklären. Wir alle wissen, dass Harris nach Meinung vieler Menschen gewinnen wird, doch am Ende kommt es wegen unseres Wahlsystems vielleicht nur auf 10.000 Menschen in Pennsylvania an. Und wir wissen nicht, wen sie wählen und ob sie überhaupt wählen.

Warnung vor autokratischen Tendenzen

Applebaum warnte vor autokratischen Tendenzen in Deutschland und Europa. Das Beste, was die Deutschen und alle Europäer tun können, ist sofort die eigene Verteidigung zu stärken und aufzubauen. Sie sollten ernsthaft überlegen, wie sie den militärischen Schutz der amerikanischen Streitkräfte notfalls ersetzen können.

Die Historikerin kritisierte Donald Trump, den sie als Menschen ohne Werte bezeichnete. Er hat keine Ideen, keine Art von Ideologie. Das einzige, was Trump interessiert, ist Trump selbst, ist Macht, ist Geld.

Die Rückkehr autoritärer Kräfte

Applebaum erklärte, warum autoritäre Kräfte wieder attraktiv werden. Es ist falsch zu denken, dass Menschen sich von demokratischen Gesellschaftsformen aus ökonomischen Gründen abwenden würde. In der freien Marktwirtschaft sind manche Menschen glücklich, manche weniger glücklich. Aber immer mehr Menschen verlieren die Beziehung zu ihrem Land, sie verspüren keine Art von Patriotismus und sind darum nicht mehr sonderlich interessiert am Schicksal ihrer Mitmenschen.

Die Historikerin betonte, dass die rapide Veränderung der Welt, die ungeheure Geschwindigkeit, mit der sich unsere Welt wandelt, zu Verunsicherungen und Orientierungsverlust führt. So viele Menschen – egal ob in Frankreich oder in Polen – haben das Gefühl, dass die Welt ihrer Kindheit und Jugend einfach nicht mehr existiert. Sie liegen damit ja nicht falsch. Diese Welt existiert wirklich nicht mehr.

Die Versprechungen der Autokratie

Applebaum erklärte, was die Autokratie verspricht. Das ist, dass die Autokratie Sicherheit gibt und stabil ist, während die Demokratie spaltet, schwach und zerstritten ist. Das kann man fast überall hören. Das gehört auch zum Programm des russischen Staates.

Die Notwendigkeit neuer Koalitionen

Die Historikerin betonte die Notwendigkeit neuer Koalitionen zwischen demokratischen Ländern. Wir müssen es darum schaffen, dass die demokratischen Länder sich stärker zusammenschließen und gleichfalls in Netzwerken zu operieren beginnen. Es gibt vergleichbare Zusammenschlüsse in der Geschichte, wie zum Beispiel die Vereinten Nationen.

Applebaum hob die Rolle Deutschlands hervor. Deutschland ist das größte und reichste Land Europas. Und es hat im 20. Jahrhundert harte Erfahrungen mit einer Diktatur gemacht. Deutschland wird darum ein wichtiger Player in den neuen Koalitionen sein. Aber dafür muss Deutschland auch verstehen, dass es an der Zeit ist, wieder verteidigungsfähig zu werden.

Applebaum bezeichnete sich selbst als einen optimistischen Menschen. Wir leben im wohlhabenden und friedlichen Teil dieser Welt. Es gibt keinen Grund, pessimistisch zu sein. Wir dürfen uns das übrigens aus gar nicht erlauben.

Ursula Herrmann

Ich bin Ursula, Journalistin bei der Webseite Hol Aktuell. Als Generalistin berichte ich über nationale und internationale Nachrichten mit Strenge und Objektivität. Meine Artikel sind immer aktuell und informativ, um unseren Lesern die wichtigsten Ereignisse des Tages zu präsentieren. Mit meiner Leidenschaft für Journalismus und meinem Engagement für die Wahrheit strebe ich danach, unsere Leser stets gut informiert zu halten.

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