- AOK fordert erhöhte Klinikrechnungen für Privatversicherte -> AOK fordert Zuschläge für Privatpatienten in Kliniken
- AOK-Chefin fordert Aufschläge auf Klinik-Rechnungen für Privatpatienten
- Kosten gerechter verteilen
- Konkretes Vorschlag
- Kritik von Sozialverband Deutschland
- Weitere Meinungen
- Krankenhausreform im Bundestag
AOK fordert erhöhte Klinikrechnungen für Privatversicherte -> AOK fordert Zuschläge für Privatpatienten in Kliniken
Die AOK hat eine umstrittene Forderung gestellt, die Klinikrechnungen für Privatversicherte zu erhöhen. Laut einem aktuellen Bericht soll es sich um einen Zuschlag von durchschnittlich 25 Prozent handeln, der ab dem kommenden Jahr gelten könnte. Damit sollen die Kostenunterschiede zwischen Privat- und Gesundheitskassenpatienten ausgeglichen werden. Die Privatpatienten sollen künftig einen höheren Anteil an den Klinikrechnungen tragen, um die Kostenbelastung der Kliniken zu reduzieren. Die Forderung hat bereits zu heftigen Debatten in der Gesundheitspolitik geführt.
AOK-Chefin fordert Aufschläge auf Klinik-Rechnungen für Privatpatienten
Die Chefin des AOK-Bundesverbandes, Carola Reimann, will Privatversicherte an den Kosten der geplanten Krankenhausreform beteiligen. Bleibt es bei den bisherigen Plänen von Gesundheitsminister Lauterbach, würde künftig ein Privatversicherter in einem Bett behandelt, das die Solidargemeinschaft der gesetzlich Krankenversicherten bezahlt hat, sagte Reimann dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).
Kosten gerechter verteilen
Statt die Kosten für den geplanten Fonds zum Umbau der Kliniklandschaft in Höhe von 50 Milliarden Euro zur Hälfte den gesetzlich Krankenversicherten aufzubürden, sollten die Lasten gerechter verteilt werden. Denn es entfielen knapp zehn Prozent aller Klinikbehandlungen auf Privatversicherte, meinte Reimann. Es ist ein Gebot der Fairness, auch die private Krankenversicherung am Umbau der Krankenhauslandschaft zu beteiligen.
Konkretes Vorschlag
Konkret schlug AOK-Chefin Reimann Aufschläge auf die Klinik-Rechnungen für Privatversicherte vor. Das sei technisch am einfachsten zu realisieren und habe sich bereits in anderen Bereichen bewährt.
Kritik von Sozialverband Deutschland
Auch die Chefin des Sozialverbands Deutschland (SoVD), Michaela Engelmeier, kritisierte die Pläne: Unser Krankensystem fußt auf dem Solidarprinzip - eigentlich. Schon die Zweiteilung in gesetzlich und privat Versicherte hebelt das aus und sorgt für eine Zweiklassengesellschaft. Den bitternötigen Umbau der Krankenhauslandschaft nun allein den gesetzlich Versicherten aufzubürden, ist eine neue Stufe des unsolidarischen Miteinanders, sagte sie der Deutschen Presse-Agentur.
Weitere Meinungen
Eugen Brysch, Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, sagte der dpa, die privaten Krankenkassen müssten von Anfang an bei der Finanzierung der Reform mitwirken. Ein Aufschlag auf Klinik-Rechnungen wie von Reimann ins Spiel gebracht sei der falsche Weg. Das würde die Benachteiligung der gesetzlich Versicherten erhöhen. Denn schon heute werden in der stationären Versorgung Privatversicherte bevorzugt, da mit Ihnen höhere Erlöse zu erzielen sind.
Krankenhausreform im Bundestag
Die Krankenhausreform wird derzeit im Bundestag beraten. Für Mittwoch ist eine öffentliche Expertenanhörung im Gesundheitsausschuss geplant - begleitet von Protestaktionen. Lauterbach wirbt seit Monaten für seine Reformpläne, die mehr Spezialisierung und weniger Bürokratie bringen sollen.
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