Arbeiten auf dem Gewebe-Gelände: Bohrer durchbohrt Willich

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Arbeiten auf dem Gewebe-Gelände: Bohrer durchbohrt Willich

Die Stadt Willich erlebt derzeit einen bedeutenden Meilenstein in ihrer Entwicklung. Im Rahmen der umfassenden Stadtentwicklung wird auf dem ehemaligen Gewebe-Gelände ein neues Kapitel aufgeschlagen. Nach langen Vorbereitungen haben die Arbeiten begonnen, um das brachliegende Gelände in ein lebenswertes Quartier zu verwandeln. Ein wichtiger Schritt in diesem Prozess ist die Bohrung durch den Willicher Untergrund, die kürzlich erfolgreich durchgeführt wurde. Dieser Meilenstein markiert den Beginn einer neuen Ära für die Stadt und ihre Bewohner.

Neues Gewerbegebiet Münchheide V: Bohrer durchbohrt Willich

Ab dem Frühjahr 2025 soll das neue Gewerbegebiet Münchheide V sicher mit Energie versorgt sein. Derzeit laufen dafür die Bauarbeiten. Dank des sogenannten horizontalen Spülbohrverfahrens sollen im Laufe eines Jahres alle Rohre im Erdreich zwischen Münchheide und Anrath verlegt sein, teilen die Stadtwerke Willich mit – „Rohre, durch die dann Erdgas fließt und Stromkabel verlaufen“.

Spülbohren im Erdreich: Stadtwerke Willich bauen neue Energieversorgung

Spülbohren im Erdreich: Stadtwerke Willich bauen neue Energieversorgung

Der Technische Leiter bei den Stadtwerken, Daniel Wolter, begleitet die Entstehung des Gewerbegebiets Münchheide V von Beginn an. Rund 180.000 Quadratmeter Fläche soll es umfassen. „Für uns als kommunales Unternehmen ist dieses Projekt mit einem Investitionsvolumen von mehr als zehn Millionen Euro sehr groß und sehr wichtig“, sagt er.

Die neue Trasse ermögliche es den Stadtwerken auch, „zuverlässig mehr erneuerbare Energie ins kommunale Netz aufzunehmen“, sagt Wolter. „Das ist ein wichtiger Schritt hin zu einer klimafreundlichen Energieversorgung in unserer Region.“

Gewerbegebiet Münchheide V: Bohrungen durchführen Stadtwerke Willich

Teilstücke auf der Willicher Baustelle werden nach Angaben der Stadtwerke immer 300 Meter am Stück gebohrt. In diesen Abständen befinden sich oberirdisch also jeweils sichtbare Baugruben von rund 25 Quadratmetern.

Betonit und Abraum: Das Bentonit wird, wie die Stadtwerke erklären, beim Bohren herausgeschleudert und kann weiterverwendet werden, ebenso wie das gefilterte Wasser. Der Abraum kommt auf eine Deponie, wo mehrfach Proben untersucht werden. Ist er unbelastet, wird er beispielsweise für den Bau von Deichen genutzt.

Kamil Lek, 33 Jahre alt, steuert seit acht Monaten das Baufahrzeug, von dessen Kabine aus er den 18 Tonnen schweren Spülbohrer bedienen kann: Er bewegt eine Art Steuerknüppel, daraufhin beginnt ein Gestänge, sich schräg nach vorne und unten zu bewegen, und ein präzise rotierender Bohrer schiebt sich durch eine mit Wasser und Bohrflüssigkeit gefüllte Grube – rund drei Meter unter der Erdoberfläche.

„Wir mussten hier auf der rund fünf Kilometer langen Trasse vier Bohrungen durchführen: Zwei, bei denen wir Kampfmittel sondiert haben, und dann jeweils eine Bohrung für Strom und eine für Gas“, erklärt Lek. Bis zum Ende der Baumaßnahme wird Lek den Spülbohrer voraussichtlich insgesamt mehr als zehn Kilometer durchs Willicher Erdreich manövriert haben.

Bei so großen Projekten gibt es immer Unbekannte, die Zeit kosten“, sagt Wolter. „Unterm Strich war es genau richtig, dass wir uns für das Spülbohrverfahren entschieden haben.“ Erstens sei es finanziell die günstigere Variante, rund 20 Prozent koste das Verfahren weniger als konventionelle Methoden. Zweitens seien die Rohre und Leitungen schneller verlegt, Umwelt und Infrastruktur würden deutlich geringer belastet.

Die Stadtwerke erläutern, wie das horizontale Spülbohren funktioniert: Aus dem Kopf des Spülbohrers strömt unter hohem Druck eine Bohrsuspension. Sie besteht aus Wasser und Bentonit, einer Mischung aus Tonmineralien. Die Suspension lockert Boden und Steine. Der sogenannte Abraum wird abgesaugt und an die Oberfläche transportiert. Nachdem ein kleinerer Bohrkopf (100 bis 120 Millimeter Durchmesser) den Tunnel gebohrt hat, folgt ein größerer Bohrkopf (450 bis 500 Millimeter), mit dem direkt das Schutzrohr für Stromkabel oder Gasleitung eingezogen wird.

Ursula Herrmann

Ich bin Ursula, Journalistin bei der Webseite Hol Aktuell. Als Generalistin berichte ich über nationale und internationale Nachrichten mit Strenge und Objektivität. Meine Artikel sind immer aktuell und informativ, um unseren Lesern die wichtigsten Ereignisse des Tages zu präsentieren. Mit meiner Leidenschaft für Journalismus und meinem Engagement für die Wahrheit strebe ich danach, unsere Leser stets gut informiert zu halten.

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