Ausstellung über die Niers in Haus Ingenhoven in Püttgerath

Index

Ausstellung über die Niers in Haus Ingenhoven in Püttgerath

Vom 15. März bis 31. Oktober 2023 wird im Haus Ingenhoven in Püttgerath eine umfassende Ausstellung über die Niers eröffnet. Die Niers, ein Fluss von großer ökologischer Bedeutung, wird in dieser Ausstellung in all ihren Facetten präsentiert. Die Besucher können sich auf eine Reise entlang des Flusses begeben und erfahren mehr über die Naturschätze, die Kulturgeschichte und die Zukunftsvisionen der Region. Die Ausstellung bietet eine Vielzahl an Exponaten, Fotos und multimedialen Präsentationen, die einen umfassenden Einblick in das Leben und die Bedeutung der Niers geben.

Die Niers: ein Gewässer mit vielfältiger Geschichte und Identität

Der Niederrhein ist geprägt von Flussläufen und weiten Ebenen. Die Niers, als Hauptgewässer des linken Niederrheins, besitzt identitätsstiftende Bedeutung. Sie entspringt in der Jülicher Börde bei Erkelenz und durchquert auf mehr als 100 Kilometer in nördlicher Richtung den Niederrhein, bevor sie bei Gennep in den Niederlanden der Maas zufließt.

Sie ist auch ein Kuriosum, ein Fluss ohne natürliche Quelle. Durch den Braunkohletagebau bei Garzweiler ist sie seit Jahrzehnten beinahe vollständig versiegt, sodass heutzutage Rohrleitungen aus den Sümpfungsgewässern des Tagebaus Wasser zuführen müssen.

Niersauf, Niersab. Geschichten eines niederrheinischen Gewässers

Niersauf, Niersab. Geschichten eines niederrheinischen Gewässers

Die „Emilie und Hans Stratmans“-Stiftung dokumentiert die wechselvolle Geschichte der Niers aus Sicht eines Anrainers anhand von Dokumenten, Lithografien, Foto- und Videomaterial sowie Objekten. Zu sehen ist die Ausstellung vom 22. September bis 13. Dezember im spätmittelalterlichen Haus lngenray in Pont, Möhlendyck 22.

So entsteht ein anschauliches Bild der Niers und ihrer Bedeutung für die Region sowie der zahlreichen Versuche des Menschen, auf naturräumliche Gegebenheiten einzuwirken.

Eröffnung am Sonntag, 22. September, um 11 Uhr.

Seit dem Hochmittelalter wurde die Nierssenke mit dem sumpfigen Gelände als natürliche Grenze von Herrschaftsräumen genutzt. Einst zierten ihre Ufer zahlreiche Burgen, Schlösser und Herrenhäuser.

Um ihre Wasserkraft für den Betrieb von bis zu 52 Getreide- und Ölmühlen zu nutzen, wurde die Niers seit dem 13. Jahrhundert begradigt und teilweise verlegt, um so die Fallhöhe und die Fließgeschwindigkeit zu erhöhen.

Schon damals kam es zu wiederkehrenden Überflutungen, verstärkt infolge der Industrialisierung im 19. Jahrhundert, da der Fluss weiter kanalisiert und immer höheren Belastungen ausgesetzt war.

Nicht zuletzt trug die am Niederrhein ansässige Textilindustrie mit ihren Farb- und Gerbstoffen zur Verschmutzung bei. Viele Jahrhunderte ein fischreiches Gewässer, verkam die Niers zu einer stinkenden Kloake und erhielt den Beinamen „Rio Tinto“.

Aufgrund der Zunahme von Seuchen und eines wachsenden Bewusstseins für ökologische Zusammenhänge, gründete sich 1927 der Niersverband, der sich seitdem um die Sauberkeit und Erhaltung des Gewässers bemüht.

Ein seit den 1990er Jahren greifendes Renaturierungskonzept stellt in Teilbereichen die Lebensräume für Tiere und Pflanzen wieder her.

Die Ausstellung ist Donnerstag und Freitag von 11 bis 16 Uhr (zusätzlich am 9. und 13. Oktober) geöffnet. Der Eintritt ist frei.

Umfangreiches Begleitprogramm

Geplant ist außerdem ein umfangreiches Begleitprogramm.

Am Freitag, 27. September, veranstaltet Hermann-Josef Windeln vom Nabu-Kreisverband Kleve um 14 Uhr eine Naturexkursion entlang der Niers. Die Teilnahmegebühr beträgt acht Euro (maximal 20 Teilnehmer). Anmeldung per E-Mail an [email protected].

Am Mittwoch, 9. Oktober, hält Stefan Wallney vom Nabu-Kreisverband Kleve, um 18 Uhr einen Vortrag zu dem Thema „Maßnahmen zur Aufweitung von Flüssen und neuen Gewässern – Steuergeldverschwendung?“ Der Eintritt ist frei.

Dr. Ilka Weidig vom RVR-Naturforum Bislicher Insel in Xanten referiert am Montag, 14. Oktober, um 18 Uhr zu der Vogelwelt am Niederrhein. Der Eintritt ist frei.

Weiter geht es am Mittwoch, 13. November, um 18 Uhr mit einem Bildvortrag von Knut Lipke vom Historischen Verein für Geldern und Umgegend zur Niers und ihrem Verlauf. Der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen zur Ausstellung und zum umfangreichen Rahmenprogramm gibt es unter www.niederrhein-museen.de/portraits/niersauf-niersab/ und bei Facebook unter „StratmansStiftung“.

Udo Mayer

Ich bin Udo, ein erfahrener Redakteur und Chefredakteur der Website Hol Aktuell. Als Generalistische Zeitung bieten wir nationale und internationale Nachrichten mit Strenge und Objektivität. Mit meiner langjährigen Erfahrung in der Branche leite ich ein Team von talentierten Journalisten, um unseren Lesern stets aktuelle und relevante Informationen zu liefern. Meine Leidenschaft für journalistische Exzellenz treibt mich an, sicherzustellen, dass unsere Artikel fundiert und ausgewogen sind. Bei Hol Aktuell steht die Qualität der Berichterstattung an erster Stelle.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Go up