Ecuador besiegt Honduras mit 2:1 - Hincapie trifft zum Sieg
Die Partie zwischen Ecuador und Honduras im Pratt & Whitney Stadium at Rentschler Field im US-Bundesstaat Connecticut neigt sich dem Ende zu. Es läuft die 89. Minute. Die Südamerikaner setzen beim Stand von 1:1 zu einer Schlussoffensive an, um den letzten Test vor der Copa América siegreich zu gestalten und mit einem guten Gefühl in das Kontinentalturnier zu gehen.
Nach einer missglückten Klärungsaktion eines Honduraners schlägt Ecuadors Kendry Paez den Ball noch einmal auf Höhe des Fünfmeterraums. Piero Hincapie hatte darauf spekuliert, sprintet los – und trifft mit einem wuchtigen Kopfball zum 2:1-Endstand.
Hincapie - ein gesetzter Spieler für die Südamerikameisterschaft
Für den Profi von Bayer 04 war es das zweite Tor als Nationalspieler. Wie schon bei der Weltmeisterschaft in Katar gilt der erst 22-jährige Leverkusener auch für die Südamerikameisterschaft bei La Tri als gesetzt. Egal ob als Innenverteidiger oder wie in den letzten Tests vor dem am 20. Juni beginnenden Turnier als linker Verteidiger: Hincapie bringt Qualitäten mit, die jeder Defensive guttun.
Dies weckt Begehrlichkeiten. Als größter Fan des 2021 vom argentinischen Klub CA Talleres unters Bayer-Kreuz gewechselten Profis gilt aktuell das spanische Top-Team Atlético Madrid.
Bundesliga-Profis bei der Copa América
Neben den Leverkusener Profis Piero Hincapie (Ecuador) und Exequiel Palacios (Argentinien) nehmen auch Münchens Alphonso Davies (Kanada), Dortmunds Giovanni Reyna, Gladbachs Joe Scally (USA) und Frankfurts Willian Pacho (Ecuador) an den Südamerikameisterschaften in den USA teil.
Spanischen Medien zufolge soll Atlético Madrid den Leverkusener Abwehrspieler als Wunschkandidaten für die Position des Linksverteidigers ausgemacht haben. Um das Talent, das seinen Vertrag in Leverkusen erst Anfang 2023 vorzeitig um ein Jahr bis 2027 verlängert hat, loszueisen, müssten die Spanier wohl eine hohe Ablösesumme zahlen. Sprich: mindestens 40 Millionen Euro.
Abschied von Jonathan Tah rückt näher
Aus persönlicher Sicht blickt Hincapie auf eine gute, wenngleich nicht optimale Saison unterm Bayer-Kreuz zurück. Sportgeschäftsführer Simon Rolfes hatte ihn einst als eine der Säulen der Mannschaft bezeichnet, doch in der Hinrunde tat sich der 1,84-Meter-Mann schwer, in das Team zu finden.
Erst mit Beginn des Afrika-Cups und der in den verbleibenden Monaten vermehrten Rotation in allen Wettbewerben kam auch Hincapie regelmäßig auf seine Minuten und durfte mit Bayer sowohl die Deutsche Meisterschaft als auch den DFB-Pokal feiern. Besonders wertvoll war sein Tor in der ersten Minute der Nachspielzeit zum 3:2-Sieg in Leipzig im Januar.
Ob Bayer schon diesem Sommer bei einem passenden Angebot für Hincapie schwach werden könnte, hängt auch damit zusammen, welche anderen Spieler den Double-Sieger verlassen. Jonathan Tah wird mehr denn je von den Bayern umgarnt, die den Leverkusener Abwehrchef wohl trotz der Verpflichtung von Stuttgarts Hiroki Ito nach wie vor schon in diesem Sommer haben wollen. Zudem soll Jeremie Frimpong über eine Ausstiegsklausel in Höhe von 40 Millionen Euro verfügen.
Klar ist: Leverkusen will die beste Abwehr der vergangenen Saison nicht groß verändern. Im Sommer einen Spieler aus dem Meisterkader zu verkaufen hatte Klubchef Fernando Carro bereits vor zwei Monaten angekündigt. Sollte es Tah werden, wonach es momentan aussieht, dürfte es für Atlético und andere Klubs schwierig werden, Bayer zu überzeugen, einen weiteren Innenverteidiger ziehen zu lassen.
Schließlich gilt mit der Perspektive, kommende Saison in der Champions League anzutreten, eher der Grundsatz, den Kader noch breiter aufzustellen.
In der Nacht auf Sonntag starten Hincapie und Ecuador mit der Partie gegen Venezuela in das Turnier. Die weiteren Gruppengegner heißen Jamaika (27. Juni, 0 Uhr) und Mexiko (1. Juli, 2 Uhr). Für Kubkollege Exequiel Palacios und Argentinien geht es bereits in der Nacht auf Freitag (2 Uhr) gegen Kanada los. Der Weltmeister trifft zudem auf Chile (26. Juni, 3 Uhr) und Peru (30. Juni, 3 Uhr).
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