Belastung im Kopf: Katerstimmung bei vielen Frauen – aber ohne Party

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Belastung im Kopf: Katerstimmung bei vielen Frauen – aber ohne Party

Viele Frauen leiden unter einer seltsamen Katerstimmung, ohne dass es vorher eine Feier gegeben hat. Stattdessen sind es alltägliche Belastungen, die zu diesem Phänomen führen. Laut einer aktuellen Studie fühlen sich viele Frauen in Deutschland von emotionalem Stress und psychischen Belastungen geplagt. Die Gründe dafür sind vielfältig, reichen von familiären Pflichten über Berufsstress bis hin zu sozialen Erwartungen. Wir wollten wissen, was hinter diesem Trend steckt und wie Frauen sich dagegen wehren können.

Belastung im Kopf: Katerstimmung bei vielen Frauen – aber ohne Party

In der Regel sind es Frauen, die sich im Familien- und Berufsalltag im Hintergrund darum kümmern, dass alles rund läuft. Vermeintliche Kleinigkeiten wie das Zurückbringen von ausgeliehenen Büchern, das Besorgen von Geschenken, das Vereinbaren von Terminen, Fahrdienste zum Training der Kinder, der gefüllte Kühlschrank - diese Alltagsorganisation läuft meist nebenbei, wenig wertgeschätzt und unbezahlt ab, oft neben der eigenen Berufstätigkeit.

Frauen tragen die Belastung im Familienalltag

Frauen tragen die Belastung im Familienalltag

„Ich fühle mich wie eine Alltagsmanagerin, alle verlassen sich auf mich“ - eine Erfahrung, die viele Frauen kennen. Zur Organisation des Alltags und Erledigungen kommt die oft kräftezehrende Fürsorgearbeit, das emotionale Dasein für Kinder und mitunter auch die älter werdenden Eltern. Das Problem: „Wer sich kümmert, muss viel im Blick haben und wird immer besser darin zu sehen, was alles getan werden muss“, sagt die Autorin Laura Fröhlich.

Mental Load: Die versteckte Belastung für viele Frauen

Mental Load: Die versteckte Belastung für viele Frauen

Ein weiteres Problem: „Wer die To-do-Liste voll hat, macht alles gleichzeitig“, sagt die Expertin. Multitasking und dauernde Unterbrechungen wirken aber „wie eine durchzechte Nacht auf das Gehirn, wie ein Kater - nur ohne Party“.

Alltagsstress bei Frauen: Die ungewollte Last in der Familie

Dieser Erschöpfungskreislauf führt oft zu einer Erschöpfungsdepression. Ein Grund seien traditionelle Rollenbilder. Noch immer werde gesellschaftlich Care-Arbeit mit Weiblichkeit verbunden: „Frauen, die sich kümmern, sind für uns ein normales Bild.“ Scham und Schuldgefühle, nicht zu genügen, hinderten Frauen daran, sich Entlastung zu suchen, die dringend geboten wäre.

„Wir trauen uns nicht, weil wir denken, wir müssten alles alleine schaffen.“

Um Mitgefühl auch mit sich selbst zu gewinnen, empfiehlt Fröhlich, sich zu fragen: „Was leiste ich den ganzen Tag? Welche Aufgaben und Verpflichtungen habe ich? Welche 'Pakete' trage ich mit mir herum?“ Zudem rät sie, sich morgens fünf Minuten Zeit für drei Fragen zu nehmen: „Wie geht es mir gerade? Was sind die wichtigsten drei Dinge, die heute zu erledigen sind? Und was tue ich mir heute Gutes?“.

Fröhlich hält es für „völlig normal, in unserer Gesellschaft überfordert zu sein“. Umso wichtiger sei es, sich ohne schlechtes Gewissen ein Netzwerk aufzubauen und für Entlastung zu sorgen. Das fange in der eigenen Familie an.

Eigene Grenzen abstecken - auch außerfamiliäre Erledigungen können hinterfragt werden. Hilfreich seien Sätze wie „Ich kann gerade nicht“ oder „Mir fehlen gerade die Kapazitäten, auch wenn ich's gerne machen würde“. Den könne man sich notfalls auf einem Zettel als Reminder in die Hosentasche stecken. „Lernen Sie, die Grenzen besser abzustecken - die Leute finden das meist gar nicht so tragisch.“

Kerstin Klein

Ich bin Kerstin, ein leidenschaftlicher Experte für aktuelle Nachrichten und Autor bei Hol Aktuell. Als Generalist verfasse ich Artikel zu nationalen und internationalen Themen mit Strenge und Objektivität. Meine Begeisterung für Journalismus treibt mich dazu an, fundierte und gut recherchierte Informationen zu liefern, die unsere Leser informieren und zum Nachdenken anregen. Mit einem Auge für Details und einem starken Sinn für Ethik strebe ich danach, die Leserschaft von Hol Aktuell stets auf dem neuesten Stand zu halten.

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