- Biodiversität in Deutschland zurückgeht
- Biologische Vielfalt in Deutschland weiter abnehmend
- Rückgang der Population von Vögeln und Insekten
- Fast ein Drittel aller Arten in den Roten Listen
- Zunahme an Neophyten
- Rückgang auch bei Pflanzenarten
- Intensivierung der Landwirtschaft und Klimawandel
- Maßnahmen zur Förderung der biologischen Vielfalt
- Politik, Wirtschaft und Gesellschaft müssen handeln
- Jeder kann etwas bewirken
Biodiversität in Deutschland zurückgeht
Die Biodiversität in Deutschland ist alarmierend zurückgegangen. Laut einem aktuellen Bericht des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) sind viele Arten in Deutschland bedroht oder bereits ausgestorben. Die Gründe dafür sind vielfältig, reichen von der Zerstörung von Lebensräumen durch den Klimawandel und die Landwirtschaft bis hin zur Verschmutzung durch Chemikalien und Plastik. Die Folgen dieser Entwicklung sind gravierend, denn die Biodiversität ist von entscheidender Bedeutung für das Funktionieren der Ökosysteme und die Ernährungssicherheit der Menschen. Es ist daher dringend notwendig, Maßnahmen zu ergreifen, um den Artenverlust zu stoppen und die Biodiversität in Deutschland wieder zu stärken.
Biologische Vielfalt in Deutschland weiter abnehmend
Die biologische Vielfalt in Deutschland nimmt weiter ab, wie ein Bericht des Faktenchecks Artenvielfalt zeigt. Mehr als die Hälfte der unterschiedlichen Lebensraumtypen in Deutschland ist demnach in einem ökologisch unzureichenden oder schlechten Zustand. Das hat weitreichende Folgen.
Rückgang der Population von Vögeln und Insekten
Die Population von Vögeln im Agrar- und Offenland sind in knapp 40 Jahren um mehr als die Hälfte zurückgegangen. Stark gesunken ist auch die Vielfalt der Insekten. Zwar entwickelten sich einige Arten positiv, zum Beispiel bei den Libellen, weit mehr zeigten aber negative Entwicklungen, darunter viele Schmetterlingsarten.
Fast ein Drittel aller Arten in den Roten Listen
Fast ein Drittel aller Arten in den Roten Listen sind bestandsgefährdet, also vom Aussterben bedroht oder stark gefährdet. Auch bei Pflanzenarten gibt es Verluste, vor allem bei der Ackerbegleitflora, sagte Alexandra-Maria Klein, Professorin für Naturschutz und Landschaftsökologie und eine der Leitautorinnen.
Zunahme an Neophyten
Gleichzeitig gibt es eine Zunahme an Neophyten, also nicht heimischen Pflanzenarten. Es sei aber noch unsicher, was das für die Zukunft bedeute, sagte die Biologin.
Rückgang auch bei Pflanzenarten
Auch bei Pflanzenarten gibt es Verluste, vor allem bei der Ackerbegleitflora. Da sind viele Sachen dabei, die wir kaum noch sehen, sagte Klein. Dazu gehörten zum Beispiel der Acker-Schwarzkümmel oder das Deutsche Filzkraut.
Intensivierung der Landwirtschaft und Klimawandel
Als Hauptursache für den Verlust der biologischen Vielfalt nennt der Bericht die Intensivierung der Landwirtschaft mit der Verwendung von Pestiziden. Auch die Entfernung von Hecken in der Agrar- und Offenlandschaft, die Flächenversiegelung in den Städten und die großflächige Entwässerung der Landschaft, vor allem von Mooren und Auen, sowie der Klimawandel hätten zum Teil weitreichende Konsequenzen.
Maßnahmen zur Förderung der biologischen Vielfalt
Die Wiederherstellung der Artenvielfalt, die Wiederansiedlung von bestimmten Arten und der Schutz von bestimmten Arten sei notwendig und zum Teil auch umsetzbar. Für jeden Lebensraumtyp gebe es Maßnahmen zur Förderung der biologischen Vielfalt.
Politik, Wirtschaft und Gesellschaft müssen handeln
Maßnahmen zum Schutz der biologischen Vielfalt können laut Bericht etwa die Umstellung auf biologische Landwirtschaft, die Ausweitung von Schutzgebieten, schonende Fangmethoden in Küstengewässern und insektenfreundliches Mähen sein. Für die Umsetzung seien sowohl Politik als auch Wirtschaft und Gesellschaft verantwortlich.
„Es passiert auf der politischen Ebene ganz erstaunlich viel“, betonte Wirth. In der Europäischen Union und in Deutschland gebe es zahlreiche Richtlinien, die dem Schutz gefährdeter Lebensraumtypen und Arten dienten. Oft seien sie aber nicht gut aufeinander abgestimmt oder es gebe Gegenwind, etwa aus der Landwirtschaft oder der Forstwirtschaft.
Jeder kann etwas bewirken
Nicht zuletzt könne jeder einzelne auch im Kleinen etwas bewirken, sagte Marion Mehring vom Institut für sozial-ökologische Forschung in Frankfurt. Zum Beispiel, indem Gartenbesitzer ihren Garten naturnah gestalteten. Die Gartenfläche in Deutschland kommt in etwa der Fläche der Naturschutzgebiete gleich. Das heißt, das kann durchaus einen großen Beitrag leisten.“
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