Björn Höcke in WDR-Doku 'Die Geschichte': Warum sie sehenswert und gruselig ist (Note: Die Story was translated to Die Geschichte, as Story is not a

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Björn Höcke in WDR-Doku 'Die Geschichte': Warum sie sehenswert und gruselig ist

Die neue WDR-Dokumentation Die Geschichte sorgt für Aufsehen: Der umstrittene AfD-Politiker Björn Höcke ist der Hauptprotagonist des Films. In der Dokumentation wird sein Leben und Wirken aufgearbeitet und bietet einen Blick hinter die Kulissen der rechtspopulistischen Partei. Die Dokumentation ist sehenswert, weil sie einzigartige Einblicke in die Gedankenwelt des umstrittenen Politikers gibt. Gleichzeitig ist sie auch gruselig, weil sie die dunklen Seiten der politischen Agenda aufzeigt. Wir klären, warum Die Geschichte unbedingt gesehen werden muss.

Björn Höcke: Der radikalste und bekannteste AfD-Politiker Deutschlands

Björn Höcke bleibt ein Stück weit ein Geheimnis, und genau das wird ihm selbst am besten an dieser Dokumentation gefallen. Das ist schließlich Teil seiner eigenen Inszenierung.

Die Geschichte: Warum Björn Höcke ein Geheimnis bleibt

Die Geschichte: Warum Björn Höcke ein Geheimnis bleibt

In dem Film Höcke. Und seine Hintermänner, der am Montagabend ausgestrahlt wurde und in der ARD-Mediathek abrufbar ist, tritt er selbst nicht vor die Kamera, er gibt keine Interviews, beantwortet auch keine Fragen schriftlich. Es sind Wegbegleiter, Journalisten, Ex-AfDler, Menschen aus der Nachbarschaft, der Vergangenheit und Gegenwart, die zu Wort kommen.

Es sind Videoaufnahmen von früher und heute, Auszüge aus Büchern, letztlich Höckes eigene Worte, die zusammengesetzt ein Bild ergeben, das einen schaudern lässt. Nicht obwohl, sondern weil vieles davon nicht neu ist.

Höcke: Die Dokumentation, die Gruseligkeit verursacht

Höcke: Die Dokumentation, die Gruseligkeit verursacht

Die Namen, die Fakten, die Stationen seiner Vita – all das haben die meisten über Björn Höcke schon einmal grob gehört: Er ist in Westfalen geboren, in Neuwied (Rheinland-Pfalz) aufgewachsen, war dann Lehrer für Sport und Geschichte, bis er mit Beginn der Flüchtlingskrise im Herbst 2015 in der AfD aufstieg.

In den 45 Minuten Dokumentation aber nimmt sich das Autorenteam Zeit für mehr. Wie erging es Höcke als Heranwachsender? Wer hat ihn geprägt? Was machte aus dem schüchternen Mitschüler und späteren Oberstudienrat den radikalsten und bekanntesten AfD-Politiker Deutschlands?

Es gibt Szenen aus Anhausen, seinem Heimatdorf im Landkreis Neuwied; Infos zu seinem Elternhaus, in dem schon sein Vater Abonnent antisemitischer Schriften gewesen sein soll; Recherchen an seinem thüringischen Wohnort Bornhagen, wo er ein altes Pfarrhaus bewohnt.

Dass eine Nachbarin bezeugt, wie der prominente, mehrfach verurteilte Neonazi Thorsten Heise der Höcke-Familie beim Umzug half, ist noch eine der weniger erschreckenden Erkenntnisse der Dokumentation.

Der Mann hinter Höcke: Götz Kubitschek

Der Mann hinter Höcke: Götz Kubitschek

Es ist viel mehr ein anderer Mann, der die entscheidende Rolle hinter Höcke einnimmt, und das schon lange. Die Bedeutung von Götz Kubitschek, dem rechten Verleger und Publizist aus Schnellroda (Sachsen-Anhalt), kann nicht hoch genug gehängt werden, so viel macht der Film deutlich.

Die Zusammenschnitte aus älteren Artikeln und Äußerungen des Mannes, der mit Frau und Kindern auf einem alten Rittergut lebt, zeigen: Vieles, was Kubitschek in der Vergangenheit gesagt, gedacht und geplant hat, ist so eingetreten – vor allem dank Höcke.

Ich will einen Rechtsruck, sagte Kubitschek einmal ganz unverhohlen. Er sieht harte Zeiten kommen, er glaube nicht, dass das mit Gequatsche noch irgendwie geregelt werden kann, sagte er. Untermauerte seine seltenen, kantigen Aussagen aber stets mit pseudointellektueller, völkischer Ideologie.

Ganz so, wie Höcke es kann und mag. In seinem 2018 veröffentlichten Buch Nie zweimal in denselben Fluss greift Höcke Kubitscheks Gedanken auf, als er vom notwendigen, groß angelegten Remigrationsprojekt schrieb: Bei dem wird man, so fürchte ich, nicht um eine Politik der ,wohltemperierten Grausamkeit‘, wie es Peter Sloterdijk nannte, herumkommen, heißt es darin. Menschliche Härte und unschöne Szenen seien unvermeidbar.

Höcke: Der Triumph des Radikalsten

Die Saat aus Schnellroda scheint aufgegangen, Höcke und damit auch Kubitschek – kurz vor dem bisher größten Triumph. Mit 30 Prozent liegt Höckes AfD in Thüringen in aktuellen Umfragen weit vorne. Sollte er die Landtagswahl am 1. September gewinnen, dürfte sich seine interne Position schlagartig und unwidersprochen verbessern.

Wer soll ihn noch stoppen? Der Wahlsieg wird sein Triumph. Und wenn der 45-minütige Film, der nachrichtlich wenig Neues zeigt, eines hinterlässt – dann ein mulmiges Gefühl.

Heike Schulze

Ich bin Heike, ein erfahrener Redakteur und der Chefredakteur der Website Hol Aktuell, einer generalistischen Zeitung mit nationalen und internationalen Nachrichten. Mit meiner langjährigen Erfahrung in der Branche sorge ich dafür, dass unsere Leser stets aktuelle Nachrichten mit Strenge und Objektivität erhalten. Meine Leidenschaft für den Journalismus und mein Engagement für qualitativ hochwertige Berichterstattung spiegeln sich in jedem Artikel wider, den wir auf Hol Aktuell veröffentlichen. Es ist mir wichtig, unseren Lesern verlässliche Informationen zu liefern und sie stets auf dem neuesten Stand zu halten.

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