- Bonn: Das Haus der Geschichte präsentiert die Geschichte Deutschlands nach Hitler
- Bonn: Das Haus der Geschichte eröffnet Ausstellung über die deutsche Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus
- Die Faszination des Nationalsozialismus
- Ein Umgang mit Hitlers brauner Diktatur
- Von der Nachkriegszeit bis heute
- Ein schwieriges Kapitel der Geschichte
- Die Ausstellung Nach Hitler
- Ein aufwühlender Schlusspunkt
Bonn: Das Haus der Geschichte präsentiert die Geschichte Deutschlands nach Hitler
Das Haus der Geschichte in Bonn präsentiert eine umfassende Ausstellung, die sich mit der Geschichte Deutschlands nach Hitler auseinandersetzt. Die Ausstellung bietet einen umfassenden Überblick über die Entwicklung des Landes nach dem Zusammenbruch des Dritten Reiches und die schwierigen Jahre der Nachkriegszeit. Besucher können sich auf eine Reise durch die Zeit begeben und die Hauptstationen der deutschen Geschichte nach 1945 erleben. Von der Gründung der Bundesrepublik bis hin zur Wiedervereinigung im Jahr 1990 werden in der Ausstellung wichtige Ereignisse und Entwicklungen aufgezeigt. Ein Muss für alle, die sich für die deutsche Geschichte interessieren!
Bonn: Das Haus der Geschichte eröffnet Ausstellung über die deutsche Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus
Das Erbe Hitlers: Ausstellung im Haus der Geschichte in Bonn zeigt die deutsche Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus. Die Ausstellung Nach Hitler. Die deutsche Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus läuft bis 25. Januar 2026.
Die Faszination des Nationalsozialismus
Hakenkreuz und Jubel, undefinierbar wabernde Klänge, irritierende Fragmente aus dem Propagandafilm Der Sieg des Glaubens, den Adolf Hitlers Lieblingsregisseurin Leni Riefenstahl 1933 drehte: Gleich zu Beginn der Ausstellung wird die Faszination aufgerufen, die der Nationalsozialismus bei vielen Deutschen hervorrief, die Hitler feierten – und wählten. Eine Faszination, die sich erschreckend lange bis weit nach 1945 hielt.
Ein Umgang mit Hitlers brauner Diktatur
Der Umgang mit Hitlers brauner Diktatur ist eine Lebensaufgabe, ein Projekt, an dem vier Generationen zu knabbern hatten. Eine Fotogalerie auf unterschiedlichen, zeittypischen Tapeten ruft die Protagonisten auf. Da ist die Erlebnisgeneration, die der Jubelnden und Täter, aber auch Opfer und Verfolgten.
Von der Nachkriegszeit bis heute
In der neuen Bundesrepublik wird geschwiegen, in der DDR der antifaschistische Gründungsmythos mit Sprüchen wie Nazis gibt es nur im Westen genährt. Die Kindergeneration fragt ab den 1960er Jahren ihre Eltern unverblümt: Was habt ihr getan? Es ist die Generation, die Krieg und Entbehrung oft nur vom Hörensagen kennt, sie hat vom Wirtschaftswunder profitiert und träumt vom Systemwechsel. Die Enkelgeneration lebt in einer Zeit der Krisen – Frieden, Natur und Wohlstand stehen sind bedroht. Ihr Umgang mit dem Nationalsozialismus ist eher analytisch als emotionsgeladen.
Ein schwieriges Kapitel der Geschichte
Die Nachkriegszeit ist auch die Zeit der Kontinuitäten: Die Stunde Null gibt es nicht. Nazi-Parteigänger und Funktionäre erleben als neue Stützen der Gesellschaft in Wirtschaft, Polizeidienst und Politik ihre Renaissance. Und sind wieder wer. Während eine Überlebende des KZ Theresienstadt nach der Befreiung eine Fahrkarte in die Hand gedrückt bekommt, fahren sie nach Hause. Was ist zu Hause, wo ist es?
Die Ausstellung Nach Hitler
Die Ausstellung Nach Hitler skizziert in einem wilden, aber differenzierten Stakkato das Szenario: Proteste gegen Hakenkreuzschmierereien; ehemalige SS-Angehörige dürfen nicht mehr ihr jährliches Ehemaligentreffen feiern, die Presse steigt groß ein. Der Führer ist wieder da: Platten mit Hitlerreden erscheinen in 100.000er Auflagen; Joachim Fest veröffentlich 1973 seine berühmte und lesenswerte Hitler-Biografie; der Obersalzberg, Hitlers Alpenfestung, wird zum Tourismusmagnet.
Ein aufwühlender Schlusspunkt
Die nach der Wiedervereinigung geborene vierte Generation ist die letzte, die noch KZ-Überlebende wie Margot Friedländer kennenlernen wird. Diese Generation erlebt rechtsextreme Ausschreitungen, einen erstarkenden Rechtsradikalismus: Perfide Nazi-Devotionalien stehen beleuchtet im Fenster, beim Berliner Deportierten-Mahnmal Gleis 17 brennt 2023 eine Bücherbox mit jüdischer Literatur aus. Verkohlt steht die ehemalige Telefonzelle vor dem Ausgang der Schau. Nachdenklicher, aufwühlender Schlusspunkt einer schwierigen, exzellent inszenierten Ausstellung, die keine einfachen Antworten auf drängende Fragen liefert.
Info: Umfangreiches Begleitprogramm. Die Ausstellung Nach Hitler. Die deutsche Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus läuft bis 25. Januar 2026. Di–Fr 9–18 Uhr, Sa, So, Feiertage 10–18 Uhr. Der Eintritt ist frei. Begleitprogramm: 29. Oktober, 19 Uhr: Erstes, zweites, drittes Reich: Was Reichsbürger glauben. 28. November, 19 Uhr: Künstlergespräch mit Paweł Bownik und Podiumsdiskussion. Jeweils 18 Uhr: Begleitung durch die Ausstellung.
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