BSW und DIE LINKE: Sahra Wagenknecht ist die beste Gegnerin der Linken
Die Linksfraktion im Deutschen Bundestag steht vor einer Zerreißprobe. Die Kooperation zwischen der Bundestagsfraktion der LINKEN und der BSW , einer Organisation, die sich für die Rechte von Arbeitnehmern einsetzt, gerät immer mehr ins Wanken. Der Grund dafür liegt in der Person von Sahra Wagenknecht, die als beste Gegnerin der Linken gilt. Die Abgeordnete der LINKEN ist bekannt für ihre couragierten Äußerungen und ihre Kritik an der eigenen Partei. Doch nun scheint es, als ob ihre Kritik zu viel geworden ist. Die BSW hat sich von Wagenknecht distanziert und die Zusammenarbeit mit der LINKEN infrage gestellt. Was bedeutet dies für die Zukunft der Linken in Deutschland?
Sahra Wagenknecht: Die beste Gegnerin der Linken?
Es war einmal eine Volkspartei im Osten. Die Linke war über viele Jahre für all jene Menschen zwischen Rostock und Dresden Stimme und Interessenvertretung, die sich vom Westen nicht gehört und gewürdigt fühlten. Wer bei der Wende verloren hatte – Job, Geld, Ehre – und wem das geeinte Deutschland insgesamt zu westlich war, der machte bei Wahlen sein Kreuz bei der heutigen Linken, vormals PDS.
Die Linke stieg mit Zustimmungswerten von teilweise 25 Prozent und mehr zur Volkspartei auf. Sie war (und ist) an Landesregierungen beteiligt und stellt in Thüringen mit Bodo Ramelow seit zehn Jahren ihren bis dato einzigen Ministerpräsidenten.
Parteienkrise: Die Linke kämpft um ihre Existenz
Doch Zeiten ändern sich, die Gesellschaft wandelt sich und manchmal verpassen es Großorganisationen wie Parteien, sich ebenfalls zu verändern. Die Linke muss inzwischen erkennen, dass sie eines nicht mehr ist: eine Volkspartei im Osten. Der alte Ost-West-Gegensatz ist nach mehr als drei Jahrzehnten Deutsche Einheit kein Argument mehr für die Linke.
Die Linke kämpft um ihre politische Existenz. Die Partei der Wendeverlierer ist selbst zur Verliererin geworden. Viele ihrer Wählerinnen und Wähler sind enttäuscht abgewandert – zur rechten AfD und inzwischen auch zum Bündnis der Ex-Genossin Sahra Wagenknecht (BSW), von dem man nicht weiß, was es ist. Links? Rechts? Im Zweifel für Russland.
BSW und Linke: Zwei Parteien auf dem Abstieg
Vielleicht war Wagenknecht ein Problem für die Linke. Doch ihr Austritt ist für die Partei zu keinem Befreiungsschlag geworden. Der interne Zwist geht weiter. Schon wird darüber spekuliert, dass Janine Wissler und Martin Schirdewan nach nur zwei gemeinsamen Jahren an der Parteispitze ihre Posten als Vorsitzende räumen könnten.
Wagenknecht spielt derweil mit Stimmungen, sie wandelt auf einem sehr schmalen Grat zwischen linken und konservativen Positionen, oft populistisch angehaucht. Es den Reichen zu nehmen, aber eben auch nicht zu viele Asylbewerber ins Land zu lassen -- das kommt an. Wem es demokratisch zu bunt geworden ist, wählt wieder autoritär.
Ob die Linke überlebt, ist ungewiss. Darüber dürfte der Ausgang der nächsten Bundestagswahl entscheiden. Und ob Wagenknechts Bündnis tatsächlich jenen langen Atem hat, den es braucht, um Dinge langfristig zu verändern, ist gleichfalls offen. Womöglich entfacht die einstige Linken-Ikone auch als Frontfrau des Bündnisses mit ihrem Namen nur ein Strohfeuer. Am Ende sind zwei Parteien verbrannt – das BSW und die Linke. Darüber freut sich dann die AfD.
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