Chateau Rikx: Biergarten-Klausel in Mietverträgen sorgt für Diskussionen

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Chateau Rikx: Biergarten-Klausel in Mietverträgen sorgt für Diskussionen

Im Zentrum einer aktuellen Kontroverse steht das luxuriöse Wohnprojekt Chateau Rikx in Hamburg. Eine Klausel in den Mietverträgen, die den Bewohnern verbietet, in ihren eigenen Biergärten Alkohol zu konsumieren, hat für heftige Diskussionen gesorgt. Die Mieter fühlen sich durch diese Regelung in ihrer persönlichen Freiheit eingeschränkt und sehen sich in ihrer Privatsphäre gestört. Doch die Projektentwickler begründen die Klausel mit Sicherheitsbedenken und der Notwendigkeit, die Ruhe und Ordnung in der Wohnanlage zu gewährleisten. Die Frage bleibt, ob die Einschränkung der persönlichen Freiheit tatsächlich zum Wohl der Bewohner ist oder ob es sich um eine überzogene Maßnahme handelt.

Luxuswohnprojekt Chateau Rikx: Biergartenklausel sorgt für Diskussionen

Wo früher getanzt wurde, wird nur noch gestritten: Das Luxuswohnprojekt Belsenplatz auf dem Gelände des ehemaligen Clubs Chateau Rikx hat vor dem Verwaltungsgericht gerade eine neue Schlappe erlitten. Der Investor kann das nicht verstehen: Die Käufer hätten nichts gegen den Biergarten nebenan. Es gibt sogar eine entsprechende Klausel in den Verträgen.

Zum Verständnis: Direkt neben dem Rohbau liegt die Hausbrauerei Alter Bahnhof mit einem Biergarten. Aus dem schaut man zurzeit auf den grauen Beton, der in die Höhe wächst. Besitzer des einstigen Bahnhofs-Empfangsgebäudes ist das Versorgungswerk der Architektenkammer, das gegen den Neubau nebenan gerichtlich vorgeht.

Gerichtliches Verfahren

Gerichtliches Verfahren

Gerade hat das Verwaltungsgericht die Baugenehmigung für nichtig erklärt. Die Begründung, zusammengefasst: Im Genehmigungsverfahren wurde der Biergarten nicht genügend berücksichtigt – also vor allem der typische Lärm von dort.

Axel Schmitz, vom Immobilienentwickler Ralf Schmitz, kann die Aufregung um sein Projekt nicht verstehen: Unsere Kunden werden im Kaufvertrag darauf hingewiesen, dass es unter Umständen lauter sein kann. Außerdem kämen die Käufer auch regelmäßig zur Baustelle. Sie würden am Rohbau bereits sehen, worauf sie sich einlassen – und hätten kein Problem damit.

Einigung gesucht

Einigung gesucht

Für Schmitz ist es eine nervenaufreibende Zeit: Uns passiert so etwas zum ersten Mal. Das ist etwas enttäuschend, besonders natürlich für unsere Kunden. Aber natürlich sind wir offen für Vorschläge, damit sich beide Seiten wohlfühlen.

Der Pächter des Alten Bahnhofs, Toni Link, sagt: Der Neubau ist schon sehr, sehr nah. Die Atmosphäre im Biergarten wird dadurch zunichte gemacht. Der 47-Jährige ist überrascht, dass das Gebäude laut der ursprünglichen Baugenehmigung so nah an den Alten Bahnhof rücken durfte.

Denkmalschutz

Der ist nämlich denkmalgeschützt, das heißt, dass man zum Beispiel freie Sicht auf das Haus haben muss. Wir dürfen deshalb nichts ans Gebäude hängen, keine Werbemaßnahme oder ähnliches, so Link: Ich frage mich, wie mit dem Gebäude nebenan der Denkmalschutz gewährleistet bleibt.

Link macht sich selbst andere Sorgen: Unsere Küche ist hinten raus – nah am Neubau. Dann der typische Sound des Biergartens und die Anlieferung ab 4 oder 5 Uhr morgens. Das sind alles Parameter, die ich in Verbindung mit den geplanten Wohnungen kritisch sehe. Aus meiner Sicht ist da Ärger vorprogrammiert.

Zukunft des Projekts

Das sehen die Kunden von Ralf Schmitz ganz anders, so Geschäftsführer Axel Schmitz: Acht von 14 Wohnungen insgesamt sind verkauft. Vier Wohnungen liegen zum Biergarten hin, auch drei davon sind verkauft. Schmitz betont: Unsere Kunden verstehen den ganzen Ärger nicht. Sie haben sich bewusst für diese Immobilie entschieden.

Nach der Entscheidung des Verwaltungsgerichts will Ralf Schmitz jetzt vor das Oberverwaltungsgericht in Münster ziehen. Solange der Rechtsstreit noch läuft, darf der Investor weiterbauen. Und das tut er zurzeit auch. Wir werden das Haus zu Ende bauen, keine Frage, so Axel Schmitz: Ich denke, Mitte 2025 wird es fertig sein.

Kerstin Klein

Ich bin Kerstin, ein leidenschaftlicher Experte für aktuelle Nachrichten und Autor bei Hol Aktuell. Als Generalist verfasse ich Artikel zu nationalen und internationalen Themen mit Strenge und Objektivität. Meine Begeisterung für Journalismus treibt mich dazu an, fundierte und gut recherchierte Informationen zu liefern, die unsere Leser informieren und zum Nachdenken anregen. Mit einem Auge für Details und einem starken Sinn für Ethik strebe ich danach, die Leserschaft von Hol Aktuell stets auf dem neuesten Stand zu halten.

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