Christoph Kramer tanzt auf vielen 'Hochzeiten' - Karriereausklang oder keine?

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Christoph Kramer tanzt auf vielen 'Hochzeiten' - Karriereausklang oder keine?

Der deutsche Fußball-Profi Christoph Kramer ist ein wohlbekanntes Gesicht in der Bundesliga. Doch nach seinem Wechsel zu Borussia Mönchengladbach im Jahr 2016 hat sich seine Karriere nicht mehr so entwickelt, wie viele erwartet hatten. Stattdessen hat sich Kramer zu einem Hochzeitsgast entwickelt, der regelmäßig von Verein zu Verein wechselt. Doch bedeutet dies den Karriereausklang für den ehemaligen Nationalspieler oder hat er noch ein paar Tricks auf Lager? In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf Kramers Karriere und versuchen, die Zukunft des Mittelfeldspielers vorherzusagen.

Kramer tanzt auf vielen 'Hochzeiten'

Ein acht spanische Weltmeister von 2010 sind nach dem Rücktritt von Andrés Iniesta noch aktiv, nach 14 Jahren eine bemerkenswerte Anzahl. Und aus der deutschen Mannschaft von 2014? Unter Vertrag stehen noch acht: Manuel Neuer, Ron-Robert Zieler, Jérôme Boateng, Matthias Ginter, Mats Hummels, Julian Draxler, Mario Götze und Lukas Podolski.

Hinzu kommt ein neunter Weltmeister, der derzeit keinen Verein hat: Christoph Kramer. Der 33-Jährige ist Schrödingers Fußballprofi: Offiziell hat er seine Laufbahn nicht beendet nach der Vertragsauflösung bei Borussia Mönchengladbach, Kramer zeigt sich Angeboten gegenüber offen, ist aber seit Ende August zumeist bei Veranstaltungen und in Funktionen unterwegs, die mehr auf die Karriere nach der Karriere hindeuten.

Christoph Kramer: Der Schrödingers Fußballprofi, der tanzt, aber nicht aufhört

Christoph Kramer: Der Schrödingers Fußballprofi, der tanzt, aber nicht aufhört

„Das Jucken in den Füßen wird niemals vergehen“, stellte Kramer am Montag ganz grundsätzlich klar, als er am Rande des Baller-League-Finales eine kleine Pressekonferenz gab. „Egal, was du dir vornimmst, nicht nur an Silvester: Es hört sich immer gut an, aber ich bin kein großer Fan von Zielen, sondern lebe eher in den Tag hinein“, sagte Kramer. „Und da es bis hierhin ganz gut geklappt hat, weiche ich nicht davon ab. Ich tanze gerne auf vielen Hochzeiten und mache nur noch das, was mir wirklich Spaß macht.“

Kramer hat sein Engagement als Teamchef von „Golden XI“ in der Baller League, ist im Podcast „Copa TS“ von Tommi Schmitt zu hören, bereitet die Veröffentlichung seines Debütromans vor, hat einen neuen Expertenjob bei Amazon Prime und am Montag überträgt das ZDF das deutsche Nations-League-Spiel gegen die Niederlande.

In dieser Woche kamen noch ein paar „Hochzeiten“ hinzu, auf denen Kramer „tanzte“. Am Donnerstag erlebte er das Kölner Rheinenergiestadion in einer besonderen Konstellation: als Gast wie in den Derbys mit Borussia, allerdings auf explizite Einladung einer FC-Legende beim Abschiedsspiel von Lukas Podolski. Acht weitere Weltmeister von 2014 waren dabei.

Der Empfang von den Rängen fiel wie gewohnt aus für Kramer: Er wurde bei seinen Ballkontakten ausgepfiffen. „Die Rivalität gehört dazu und zeichnet auch irgendwie den Sport aus. Die Gladbacher nervt es sogar, dass der FC in der zweiten Liga ist. Man will ja die Derbys und die Brisanz dieser Spiele. Das ist eine Hassliebe“, zitierte der „Express“ die diplomatische Einschätzung Kramers.

Am Samstag stand dann die Verabschiedung von Arminia-Legende Fabian Klos auf der Bielefelder „Alm“ an. Auf dem Weg dorthin liegt das Wersestadion in Ahlen, wo Kramer am Freitagabend zu sehen war als Hospitant auf der Trainerbank bei der deutschen U20. Die wird trainiert von Hannes Wolf und seinem Assistenten Lars Stindl, neben den beiden nahm Kramer in DFB-Jacke Platz und sah ein 3:1 gegen Polen, bei dem Gladbach-Talent Lukas Ullrich 70 Minuten spielte.

Den Abschied von Borussia habe er verarbeitet, sagte Kramer, zumal er einen besonders schönen gehabt habe. „Es ist manchmal ein bisschen komisch und ich habe auch traurige Momente, in denen ich denke: ‚Schade, du wärst gerade gerne Teil des Ganzen‘“, erklärte er dennoch. Nur lebt Kramer sehr nach dem Alles-zu-seiner-Zeit-Prinzip und scheint seine Freiheit zu genießen.

Ob er die noch mal eintauscht gegen ein Engagement als Fußballprofi? Dass derzeit wenig darauf hindeutet, muss lange nicht heißen, dass es auszuschließen ist.

Holger Hofmann

Ich bin Holger, ein erfahrener Redaktionsleiter von Hol Aktuell, einer generalistischen Zeitung mit nationalen und internationalen Nachrichten. Mein Team und ich sind bekannt für unsere strenge und objektive Berichterstattung. Mit meiner langjährigen Erfahrung als Journalist habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, unseren Lesern stets aktuelle und relevante Informationen zu bieten. Meine Leidenschaft für den Journalismus treibt mich jeden Tag an, die besten Geschichten zu finden und sie professionell aufzubereiten.

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