Das Bundesinstitut warnt vor Schlafbeeren-Medikamenten

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Das Bundesinstitut warnt vor Schlafbeeren-Medikamenten

Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hat vor der Einnahme von Medikamenten gewarnt, die Schlafbeeren (Melatonin) als Wirkstoff enthalten. Laut einer aktuellen Stellungnahme des Instituts bestehen gesundheitliche Risiken, wenn diese Präparate ohne ärztliche Überwachung eingenommen werden. Insbesondere Kinder und Jugendliche sollten von diesen Mitteln ferngehalten werden, da sie noch nicht ausreichend untersucht wurden. Das BfArM rät daher von der selbstständigen Einnahme dieser Medikamente ab und empfiehlt, vor der Anwendung einen Arzt zu konsultieren.

Bundesinstitut warnt vor Schlafbeeren-Medikamenten: Gesundheitsrisiken durch unzureichende Wirkungsweise

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) warnt vor der Verwendung von Schlafbeeren-Präparaten, die oft unter dem Namen Ashwagandha gehandelt werden. Insbesondere Kinder, Schwangere und Stillende sowie Menschen mit einer Erkrankung der Leber sollten auf die im Handel und im Internet erhältlichen Pulver, Kapseln, Tropfen oder Tees verzichten, hieß es vom BfR.

Zubereitungen von Ashwagandha werden dem BfR zufolge im Deutschen auch als Schlafbeere, indischer Ginseng oder Winterkirsche bezeichnet. Die Pflanze mit dem Fachnamen Withania somnifera kommt weit verbreitet in Afrika, auf der Arabischen Halbinsel und in Asien sowie etwa auch in Spanien und Griechenland vor.

Ashwagandha-Präparate: Bundesinstitut befürchtet negative Auswirkungen auf Leber und Immunsystem

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Von den Anbietern werde häufig eine vermeintliche gesundheitliche Wirkung beworben – wie Leistungssteigerung, besseres Einschlafen oder Stressminderung. „Allerdings sind die versprochenen positiven Wirkungen wissenschaftlich nicht belegt und die gesundheitlichen Risiken, die mit der Einnahme dieser Pflanzenzubereitungen verbunden sein können, bisher nicht gut untersucht“, hieß es von den Experten.

Die Studienlage zu den Präparaten sei bisher nicht ausreichend. Es gebe aber Berichte zu Akutfolgen wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall sowie Benommenheit, Kopfschmerzen, Schwindel, Schläfrigkeit und Hautausschläge.

„Zudem gibt es Hinweise darauf, dass die Präparate das Immunsystem sowie das endokrine System – Effekte auf den Cortisol- und Blutzuckerspiegel, Schilddrüsen- und Sexualhormone - beeinflussen können.“

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„Hinweise gibt es auch darauf, dass es Wechselwirkungen von Ashwagandha-Präparaten mit anderen Medikamenten gibt, etwa mit solchen, die den Blutzuckerspiegel (Antidiabetika), den Blutdruck (Blutdrucksenker) und das Immunsystem (Immunsuppressiva) regulieren“, warnte das Bundesinstitut.

„Basierend auf den bisher veröffentlichten Risikobewertungen sowie den international registrierten Fallberichten empfehlen das BfR und andere europäische Behörden, keine Ashwagandha-haltigen Präparate einzunehmen“, lautete das Fazit der Behörde.

Die Ashwagandha-Pflanzen werden traditionell in der ayurvedischen Medizin genutzt, vor allem die Wurzeln oder Zubereitungen davon. Dabei unterschieden sich die Art und die Gehalte der Inhaltsstoffe bei den in Europa erhältlichen Nahrungsergänzungsmitteln stark, hieß es.

Anders als Arzneimittel - auch solche mit pflanzlichen Wirkstoffen - durchlaufen Nahrungsergänzungsmittel kein vergleichbares behördliches Zulassungsverfahren, bevor sie in den Handel gelangen, wie das BfR erläutert. Sie würden nicht eigens auf Sicherheit und Verträglichkeit geprüft, dafür seien vielmehr Hersteller, Importeur, Anbieter und Vertreiber verantwortlich.

Kerstin Klein

Ich bin Kerstin, ein leidenschaftlicher Experte für aktuelle Nachrichten und Autor bei Hol Aktuell. Als Generalist verfasse ich Artikel zu nationalen und internationalen Themen mit Strenge und Objektivität. Meine Begeisterung für Journalismus treibt mich dazu an, fundierte und gut recherchierte Informationen zu liefern, die unsere Leser informieren und zum Nachdenken anregen. Mit einem Auge für Details und einem starken Sinn für Ethik strebe ich danach, die Leserschaft von Hol Aktuell stets auf dem neuesten Stand zu halten.

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