Der Düsseldorfer EG agiert wie ein Absteiger im Derby gegen Köln
Im Rhein-Derby zwischen dem Düsseldorfer EG und dem Kölner Haie hat sich einmal mehr die Schwäche der Rheinländer offenbart. Trotz des Heimvorteils konnten die Düsseldorfer nicht überzeugen und ließen sich von den Gästen aus Köln dominieren. Die 4:1-Niederlage war letztendlich mehr als verdient für die Kölner, die ihre Chancen konsequent nutzten. Der Düsseldorfer EG agierte wie ein Absteiger, was die Frage nach der Zukunft des Trainers und der Spieler aufwirft. Ein Umbau des Teams scheint unausweichlich, um den Abstieg zu vermeiden.
DEG wie ein Absteiger: Kölner Haie dominieren in Düsseldorf
Ein Derby, das in die Knie geht
Wer am Freitagabend auf der Gegengerade des Rather Domes saß, hatte Glück. Auf der Seite war nämlich der Videowürfel kaputt, man konnte das Ergebnis nicht sehen. Und das wollte auch kein DEG-Fan an diesem Abend. Denn am Ende stand eine der höchsten Heimniederlagen gegen die Kölner Haie in der Geschichte der Deutschen Eishockey-Liga (DEL): ein 3:6 (0:4, 1:2, 2:0).
Und man darf ja nicht vergessen, dass die Düsseldorfer nach dem Metro-Ausstieg vor zwölf Jahren für zwei Saisons abgeschlagen am Tabellenende standen. Aber nicht mal damals ließ sich eine DEG-Mannschaft vom alten Rivalen so vorführen.
Das Derby der Frustrierten
Die Kölner brauchten nicht mal einen besonders guten Auftritt, um die Düsseldorfer wie eine Juniorenmannschaft aussehen zu lassen. Teilweise wirkte das wie ein Trainingsspiel, so unbedrängt durften die Haie vor das DEG-Tor ziehen und dort nach Lust und Laune kombinieren und schießen.
Schon in einem gewöhnlichen Spiel wäre das eine Offenbarung gewesen, eines ausverkauften Derbys war das schlicht unwürdig. Erst recht eines, mit dem die Düsseldorfer ihre ohnehin schon schwache Saison in die richtige Richtung drehen wollten.
Statistik:
DEG - Kölner Haie ⇥3:6 (0:4, 1:2, 2:0)
DEG: Tor: Haukeland (ab 21. Quapp); Abwehr: Cumiskey, Ebner – Akdag, Postma – McCrea, Balinson; Sturm: O‘Donnell , Richards, Roßmy – Gogulla, Gaudet, Angle – Blank, Rymsha, Ehl
Tore: 0:1 (3:57) Schütz (Grenier), 0:2 (11:17), MacLeod (Schütz), 0:3 (14:15), MacLeod (Grenier, Kammerer), 0:4 (19:18) Aubry (Bailen, Vittasmäki), 1:4 (21:45) Postma (Richards, O’Donnell/5-4), 1:5 (30:51) Vittasmäki (Kammerer, Aubry), 1:6 (34:58) Storm (Kammerer), 2:6 (42:17) Gogulla (Roßmy), 3:6 (59:17) Blank
Schiedsrichter: Rohatsch/Hinterdobler
Zuschauer: 13.102 (ausverkauft)
Strafminuten: 0:4
Torschüsse: 19:17
Ein katastrophaler Start
Der Start am Freitag war gar nicht schlecht. Die ersten Minuten gehörten der DEG, die sich gleich vorne festsetzte und einige Abschlüsse hatte. Aber dann spielte Sinan Akdag einen schlimmen Fehlpass in den Schläger von Alexandre Grenier. Der startete einen Konter und bediente Justin Schütz, der zum 0:1 einschoss.
Und ab dann gelang kaum noch etwas. Ganze acht Schüsse brauchten die Kölner, um mit einem 4:0 in die erste Pause zu gehen. Wobei gesagt werden muss, dass sie vier Großchancen hatten und die alle nutzten.
Weil die DEG die Gäste in der eigenen Zone nur aus der Ferne beobachtete. Meist durften sie völlig unbedrängt passen und schießen. Gregor MacLeod tat das gleich zweimal, Louis-Marc Aubry einmal.
Die Reaktion der Düsseldorfer? Gab es nicht. Auch Trainer Steven Reinprecht ließ das alles geschehen, blickte mit ernster Miene drein, aber eine Auszeit nahm er nicht.
Eine Reaktion, die zu spät kam
Erst in der Drittelpause reagierte er, erlöste Torhüter Henrik Haukeland, der allerdings am wenigsten dafür konnte. Trotzdem blieb der Norweger danach draußen, Nikita Quapp kam rein. Und der sah dann wieder eine gute Anfangsphase seiner Vorderleute.
Akdag hatte eine Großchance, kurz später traf Paul Postma in Überzahl zum 1:4, danach hatte Alexander Ehl die nächsten guten Möglichkeiten. War hier also doch noch etwas drin? War es nicht, mit dem 1:5 durch Veli-Matti Vittasmäki in der 31. Minute war es endgültig vorbei.
Da gingen die ersten DEG-Fans bereits nach Hause. Kurz danach schoss Frederik Storm zum 1:6 ein. Auch er durfte ohne großen Gegnerdruck direkt vor das Düsseldorfer Tor fahren und einen Pass von Max Kammerer über die Linie drücken.
Danach stellten die bis dahin tapferen DEG-Fans endgültig ihre Gesänge ein. Auch der Treffer zum 2:6 von Philip Gogulla im letzten Drittel konnte das nicht mehr ändern. An eine Wende glaubte niemand mehr.
„Wir haben die Schnauze voll“, kam es aus dem Fanblock. Auch der späte Treffer zum 3:6 von Alexander Blank konnte das nicht ändern.
Schreibe einen Kommentar