Der größte Verkehrsverbund Nordrhein-Westfalens warnt vor dem Aus für das Deutschlandticket

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Der größte Verkehrsverbund Nordrhein-Westfalens warnt vor dem Aus für das Deutschlandticket

Der Nordrhein-Westfälische Verkehrsverbund (NVR), der größte Verkehrsverbund in Nordrhein-Westfalen, warnt vor dem Aus für das Deutschlandticket. Laut einem aktuellen Bericht könnte das Deutschlandticket, das seit Mai 2023 gültig ist, bald nicht mehr verfügbar sein. Der NVR begründet seine Warnung mit finanziellen Problemen, die durch die eingesetzten Gelder des Bundes nicht gedeckt werden können. Die Folgen eines Ausfalls des Deutschlandtickets wären weitreichend und hätten große Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr in Deutschland.

Warnung vor Aus für das Deutschlandticket: Finanzierung in Gefahr

Warnung vor Aus für das Deutschlandticket: Finanzierung in Gefahr

Der größte Verkehrsverbund von Nordrhein-Westfalen, der zweitgrößte in ganz Deutschland, warnt nach den jüngsten Beschlüssen der Bundesregierung vor einem schleichenden oder plötzlichen Ende des Deutschlandtickets.

„Es ist nicht auszuschließen, dass das Deutschlandticket vielleicht in einer Region irgendwann nicht mehr angeboten wird“, sagte Oliver Mietzsch, Geschäftsführer der Westfalentarif-Gesellschaft, unserer Redaktion. „Das würde bedeuten, dass es dort auch nicht mehr genutzt werden könnte. Und dann wäre es kein Deutschlandticket mehr.“

Hintergrund ist der Umstand, dass die Verkehrsverbünde derzeit mit dem Fahrscheinmodell laufend Verluste machen, denn es ersetzt früher genutzte teurere Abo-Modelle. Diese Verluste müssen durch öffentliches Geld von Bund und Ländern ausgeglichen werden.

Das Bundeskabinett hat eine Gesetzesänderung auf den Weg gebracht, nach der die Finanzierung zwar für das laufende Jahr 2024 noch gesichert ist. Aber 2025 kappt der Bund die sogenannten „Regionalisierungsmittel“ um 350 Millionen Euro. 2026 sollen die Länder dieses Geld zwar zurückbekommen, wenn es nötig ist. Die Kosten für Personal, Treibstoff und Fahrzeuge fielen aber permanent an, auch 2025, warnte Oliver Mietzsch.

„2026 haben wir vielleicht eine andere Bundesregierung, die sich an solche Zusagen gegebenenfalls nicht mehr gebunden fühlt.“ Die Unsicherheit beim Geld könnte das Modell des Deutschlandtickets seiner Einschätzung nach völlig untergraben.

„Der öffentliche Nahverkehr lebt davon, dass die Menschen Vertrauen in das Angebot haben. Dazu brauchen wir, die wir das Angebot erbringen, Vertrauen in die Finanzierung – und das haben wir nicht, weil eine dauerhafte Finanzierungszusage durch den Bund fehlt“, sagte Mietzsch. „Bund und Länder haben es versäumt, das Deutschlandticket gesetzlich wetterfest zu machen.“

Die 49-Euro-Tage sind gezählt – das Deutschlandticket wird teurer. Die Verkehrsminister der Bundesländer hatten schon vor der Kabinettsentscheidung angekündigt, den Preis für das Deutschlandticket 2025 zu erhöhen. In welchem Umfang das passieren soll, ist noch offen.

Nach der geplanten Gesetzesänderung dürfen die Länder außerdem künftig keine eigenen Vergünstigungen des Fahrscheins mehr anbieten, etwa für Schüler, Studierende oder ärmere Menschen.

Zuletzt kritisierte auch NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne), dass die Zukunft des Tickets unsicherer geworden sei. „Wir erwarten, dass die Ampelfraktionen das Gesetz im Bundestag entsprechend korrigieren“, sagte er.

Kerstin Klein

Ich bin Kerstin, ein leidenschaftlicher Experte für aktuelle Nachrichten und Autor bei Hol Aktuell. Als Generalist verfasse ich Artikel zu nationalen und internationalen Themen mit Strenge und Objektivität. Meine Begeisterung für Journalismus treibt mich dazu an, fundierte und gut recherchierte Informationen zu liefern, die unsere Leser informieren und zum Nachdenken anregen. Mit einem Auge für Details und einem starken Sinn für Ethik strebe ich danach, die Leserschaft von Hol Aktuell stets auf dem neuesten Stand zu halten.

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