Der Kriminologe Dietrich Oberwitt: Fast jeder Junge ist einmal kriminell

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Der Kriminologe Dietrich Oberwitt: Fast jeder Junge ist einmal kriminell

In einem aktuellen Interview hat der renommierte Kriminologe Dietrich Oberwitt eine überraschende Aussage getätigt: Laut seinem Expertenmeinung ist fast jeder Junge einmal in seinem Leben kriminell. Diese Aussage wirft Fragen auf, wie es zu solchen Verhaltensmustern kommt und wie man diese jugendlichen Abweichungen am besten bekämpfen kann. Der Kriminologe weist darauf hin, dass es nicht um die Frage geht, ob ein Junge kriminell ist oder nicht, sondern darum, wie man ihn von solchem Verhalten abbringt. In diesem Artikel werden wir uns näher mit den Theorien und Erkenntnissen von Dietrich Oberwitt auseinandersetzen und diskutieren, was diese Aussage für die Prävention von Jugendkriminalität bedeutet.

Kriminologe Dietrich Oberwittler: Jungen kriminell sein ist normal

Der Kriminologe Dietrich Oberwittler sieht keinen Grund zur Sorge darin, wenn Jugendliche klauen. Ladendiebstahl ist ein klassisches Delikt von Jugendlichen, sagte Oberwittler im Interview der Süddeutschen Zeitung (Donnerstag).

Sie hätten im Vergleich zu anderen Altersgruppen die höchste Neigung zu Ladendiebstählen. Im Laufe des Jugendalters wird fast jeder mal kriminell und begeht Straftaten. Bei den allermeisten sei das etwas Vorübergehendes, sie wollten Dinge ausprobieren und Grenzen austesten.

Ladendiebstahl ist ein klassisches Delikt von Jugendlichen

Ladendiebstahl ist ein klassisches Delikt von Jugendlichen

Die Gruppe von Intensivtätern, die sehr viele und auch viel schwerere Delikte als Ladendiebstahl begingen, sei klein, sagte der Soziologe am Max-Planck-Institut zur Erforschung von Kriminalität, Sicherheit und Recht mit Sitz in Freiburg.

Abschreckung durch härtere Strafen bringe bei Jugendlichen nicht viel. Sie haben eher negative Wirkungen, nämlich eine Verhärtung ihrer kriminellen Neigungen, so Oberwittler. Aufgrund dessen fielen die Antworten der Justiz in der Regel auch sehr milde aus.

Im Jahr 2023 stieg die Zahl der Ladendiebstähle an. So verzeichnete die Polizeiliche Kriminalitätsstatistik 24 Prozent mehr Ladendiebstähle als im Vorjahr. Dieser Anstieg liegt laut Oberwittler nicht nur an der jungen Generation. Sie seien eine relativ kleine Bevölkerungsgruppe. Deshalb tragen eigentlich alle Altersgruppen außer den ganz Alten zur Gesamtzahl und jetzt auch zum Anstieg der Ladendiebstähle bei.

Einen Grund für mehr Ladendiebstähle sieht Oberwittler in der höheren Inflation. Dabei spiele in Deutschland weniger eine Rolle, dass Menschen klauten, weil ihnen das Notwendigste im Leben fehle. Vielmehr erzeugten die Preisanstiege das Gefühl, dass man weniger habe als früher und als einem eigentlich zustehe. Die Leute wollen ihren Lebensstandard halten, und wenn sie die enormen Preisanstiege der letzten Jahre sehen, dann denken manche: Das hole ich mir zurück.

Jugend-Kriminalität erledigt sich oft von alleine

Einmal kriminell, immer kriminell? Nein, laut Oberwittler erledigt sich Jugend-Kriminalität oft von alleine. Die meisten Jugendlichen wachsen aus ihrer kriminellen Phase heraus und werden zu rechtschaffenen Bürgern.

Kerstin Klein

Ich bin Kerstin, ein leidenschaftlicher Experte für aktuelle Nachrichten und Autor bei Hol Aktuell. Als Generalist verfasse ich Artikel zu nationalen und internationalen Themen mit Strenge und Objektivität. Meine Begeisterung für Journalismus treibt mich dazu an, fundierte und gut recherchierte Informationen zu liefern, die unsere Leser informieren und zum Nachdenken anregen. Mit einem Auge für Details und einem starken Sinn für Ethik strebe ich danach, die Leserschaft von Hol Aktuell stets auf dem neuesten Stand zu halten.

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