Der Nahostkonflikt: SWP-Wissenschaftler Guido Steinberg fürchtet eine Eskalation

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Der Nahostkonflikt: SWP-Wissenschaftler Guido Steinberg fürchtet eine Eskalation

In einer aktuellen Analyse des Schwedischen Instituts für Außenpolitik (SWP) warnt der renommierte Wissenschaftler Guido Steinberg vor einer möglichen Eskalation des Nahostkonflikts. Laut Steinberg ist die Lage in der Region höchst explosiv und die Konfliktparteien stehen am Rande eines neuen Krieges. Der Experte für Nahostfragen macht dafür vor allem die USA und Iran verantwortlich, die sich in einem wachsenden Wettrüsten befänden. Steinberg fordert die internationale Gemeinschaft auf, sich stärker für eine Friedenslösung einzusetzen, bevor es zu spät ist.

Israel reagiert auf den Raketenangriff des Irans: Experten warnen vor einer möglichen Eskalation

Wie soll Israel auf den Raketenangriff des Iran angemessen reagieren? Experten wie Guido Steinberg, Islamwissenschaftler bei der Berliner Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP), warnen vor einer möglichen Eskalation des Konflikts.

Der Nahostkonflikt: Israel diskutiert mögliche Sanktionen gegen den Iran

Der Nahostkonflikt: Israel diskutiert mögliche Sanktionen gegen den Iran

Israel hat angekündigt, den Raketenangriff zu vergelten. Dazu hat das Land mehrere Möglichkeiten. Es kann die nuklearen Anlagen angreifen, militärische Ziele attackieren oder Häfen und Ölraffinerien zerstören. Auch Personen der iranischen Führung kann Israels Armee oder Geheimdienst gezielt ausschalten.

Der Iran und Israel auf Kriegsfuß: Experten befürchten eine Eskalation der Gewalt

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Steinberg selbst ist unschlüssig. Er hat Sorge wegen einer möglichen Eskalation. Aber er wünscht sich auch, dass Iran bei seinem Atomprogramm einen entscheidenden Rückschlag erleidet.

Der Westen muss sich nicht täuschen: Der Iran ist eine revisionistische Macht, die die westliche Welt bedroht

Der Iran ist eine revisionistische Macht, die davon träumt, eine Vormachtstellung in dieser Region zu gewinnen. Da ist er Russland und China sehr ähnlich. Zugleich will die Führung der Islamischen Republik Israel vernichten und die USA aus dem Nahen Osten verdrängen. Mit dem jetzigen Regime im Iran ist kein Frieden möglich.

Israel befindet sich in einem Dreifrontenkrieg. Kann das Land das aushalten? Steinberg: Der Schlagabtausch mit dem Iran wird kurz sein. Aber Israels Truppen kämpfen derzeit auch in der Westbank – neben dem Libanon und Gaza. Der Krieg hat Israel bislang zehn Prozent der Wirtschaftsleistung gekostet. Kann das Land das noch lange durchhalten?

Steinberg: Israel kämpft um seine Existenz. Die Wirtschaft des Landes ist exzellent, Israel ist zuletzt deutlich gewachsen. Das versetzt die Israelis in die Lage, einen solchen Krieg auszuhalten. Übrigens sind die meisten Menschen dort der Meinung, dass es zu diesem Krieg keine Alternative gibt. Zur Art, wie er geführt wird, hingegen schon.

Was ist mit der Türkei, die die Hamas unterstützt? Steinberg: Die Türkei gehört zusammen mit Katar einem dritten Lager an – neben der „Achse des Widerstands“ um den Iran und Syrien sowie den prowestlichen Staaten. Staatspräsident Erdogan unterstützt die Muslimbrüder, zu denen die Hamas gehört. Sein Hauptziel ist die Bekämpfung der kurdischen Terrororganisation PKK.

Begeht Israel in Gaza und der Westbank Kriegsverbrechen? Steinberg: Es ist ungeheuer schwer, einen Krieg gegen die Hamas zu führen, wenn die im Schutz ziviler Gebäude und Einrichtungen kämpft. Aber die versehentliche Tötung von drei Hamas-Geiseln durch die Armee hat gezeigt, dass offenbar israelische Soldaten bereit sind, auf unbewaffnete Menschen zu schießen. Denn die drei jungen Männer trugen keine Waffen und zeigten ihre freien Oberkörper. Ich befürchte, solche willkürlichen Erschießungen und auch gewalttätigen Übergriffe gegen die Zivilbevölkerung kommen sehr häufig vor.

Wenn die Lage im Nahen Osten eskaliert: Wie wird Europa und Deutschland in Mitleidenschaft gezogen? Steinberg: Der Iran kann mit seinen Mittelstreckenraketen Südeuropa erreichen. Das wird er aber wohl nicht tun. Aber Teheran könnte Schifffahrtswege blockieren und Öl- und Gaslieferungen unterbrechen. Das würde womöglich eine schwere Rezession auslösen. Sodann ist mit weiteren Flüchtlingen zu rechnen. Auch die innere Sicherheit in Europa wäre gefährdet. Die meisten terroristischen Täter in jüngster Zeit kamen in den beiden Flüchtlingsströmen zwischen 2014 und 2016 sowie ab 2022 ins Land. Der Iran und die Hisbollah könnten Anschläge in Deutschland durchführen. Eine Eskalation ist deshalb auch für Deutschland gefährlich.

Kerstin Klein

Ich bin Kerstin, ein leidenschaftlicher Experte für aktuelle Nachrichten und Autor bei Hol Aktuell. Als Generalist verfasse ich Artikel zu nationalen und internationalen Themen mit Strenge und Objektivität. Meine Begeisterung für Journalismus treibt mich dazu an, fundierte und gut recherchierte Informationen zu liefern, die unsere Leser informieren und zum Nachdenken anregen. Mit einem Auge für Details und einem starken Sinn für Ethik strebe ich danach, die Leserschaft von Hol Aktuell stets auf dem neuesten Stand zu halten.

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